Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
entfernt. Da die Unternehmen samt und sonders durch hohe Lagerhallen, Zäune oder Betonmauern voneinander getrennt waren, sank Hackenholts schon zuvor geringe Hoffnung, dass ihnen der alte Wachmann weiterhelfen konnte. Wünnenberg hatte es unterdessen geschafft, die Aufmerksamkeit eines frei laufenden Schäferhundes durch geräuschvolles Rütteln des Zaunes auf sich zu ziehen. Mit lautem Gebell kam das Tier angesprungen und beäugte den potenziellen Eindringling durch die Gitterstäbe. In einiger Entfernung ging nun auch endlich die Tür des Wohnwagens auf, und heraus stieg ein in einen dicken Parka gekleideter Mann mit überdimensionaler Fellmütze. Gemessenen Schrittes ging er auf den Zaun zu, an dem sein Hund noch immer nervös auf- und absprang.
    Sobald er in Hörweite war, rief Hackenholt, dass sie von der Polizei seien und mit Herrn Heinrich sprechen wollten. Der Alte machte eine kurze Bewegung mit der Hand, woraufhin sich der Hund sofort auf den Boden fallen ließ und verstummte.
    »Ich bin der Alte Heinrich«, stellte sich der Wachmann mit einer tiefen Bassstimme vor. »Sie kommen wegen dem Toten bei Gübingers, nehme ich an? Derlei Neuigkeiten verbreiten sich hier schnell.« Dann zog er seinen an einer Kette am Hosengürtel festgemachten, beeindruckend dicken Schlüsselbund aus der Tasche und sperrte die Tür neben dem LKW-Einfahrtstor auf.
    »Und der Hund?«, fragte Wünnenberg mit einem skeptischen Blick auf das nach wie vor auf dem Boden liegende Tier, das die beiden Beamten noch immer nicht aus den Augen ließ.
    »Der tut Ihnen nichts, solange Sie in meiner Nähe bleiben.« Damit gab er dem Hund ein erneutes Zeichen, drehte sich um und ging zurück zu seinem Wohnwagen.
    Hackenholt war überrascht, wie gemütlich eine solch mobile Behausung eingerichtet werden konnte. Die drei Männer setzten sich um einen kleinen rechteckigen Tisch, der sowohl als Essplatz als auch als Büro diente.
    »Wie Sie schon richtig vermutet haben, interessieren wir uns für alles, was Ihnen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag aufgefallen ist«, ergriff Wünnenberg das Wort, nachdem er sein Diktiergerät auf den Tisch gestellt und eingeschaltet hatte.
    »Tja, das war eine Nacht wie jede andere auch.« Der Alte zuckte die Schultern. »Tagsüber geht es hier zu wie in einem Bienenstock, aber nachts herrscht kaum Betrieb. Selten, dass sich mal ein Auto nach hier hinten verirrt, das hier nichts zu suchen hat. Das Einzige, was mir in dieser Nacht aufgefallen ist, war ein Wohnmobil, das in der Einfahrt der Glasrecyclingfirma geparkt hat.«
    Der Mann bemerkte das Interesse der beiden Beamten und holte weiter aus.
    »Wenn mir nachts die Zigaretten ausgehen, was alle zwei, drei Tage vorkommt, laufe ich schnell die paar Schritte vor zu Pauls Altglasfirma. Dort gibt es einen Automaten. Als ich Donnerstagnacht so gegen halb eins hinkam, stand dort ein Camper. Ich habe mir das Auto ein bisschen genauer angeschaut, weil es so ein altes Modell war, das heute gar nicht mehr gebaut wird. Ich interessiere mich für derlei Dinge.« Er machte eine Geste, die seinen eigenen Wohnwagen umschloss. »Außerdem wollte ich sichergehen, dass sich nicht ein paar von den Jungs vom Anleger drüben bei der Passagierschifffahrt auf unsere Seite verirrt hatten. So etwas würde ich hier nicht dulden! Was die nachts dort treiben, ist deren Sache, aber nicht hier. Na ja, als ich niemanden sah, bin ich wieder zurückgegangen.«
    Hackenholt konnte seine Erregung kaum unterdrücken. »Sie haben sich den Camper also näher angeschaut? Ist Ihnen etwas aufgefallen?«
    Der Wachmann sah Hackenholt aus aufmerksamen Augen an. »Es war ein alter Ford Transit. Ende der siebziger Jahre gebaut, würde ich schätzen. Das Modell mit den metallenen Stoßstangen. Gibt’s heute eigentlich gar nicht mehr. War auch schon ganz schön angerostet, das gute Stück. Ich habe allerdings nicht geschaut, ob es noch TÜV hatte, geht mich ja auch nichts an.«
    »Und das Kennzeichen?«, fragte Wünnenberg.
    »Das hab ich mir nicht gemerkt.« Heinrich schüttelte den Kopf. »Also, das heißt, das Auto war von hier, aus der Region. Es war kein Ausländer oder von weiter weg, falls Sie das meinen. Daran würde ich mich erinnern.«
    »Und mit dem Modell sind Sie sich ganz sicher?«
    Der Alte nickte. »Da kenne ich mich aus.«
    »Ist Ihnen an dem Auto sonst noch etwas aufgefallen?«
    »Ja, der Depp von Besitzer hat mitten auf die Tür so einen Aufkleber hingepappt. Den bekommt man nie wieder weg,

Weitere Kostenlose Bücher