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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Einkommensteuererklärung zusammengesucht, die mein Steuerberater bereits angemahnt hatte, und nebenbei auch noch ein wenig Hausarbeit erledigt.«
    Hackenholt ging fürs Erste nicht näher auf Hettenbachs Antwort ein. »Wann und unter welchen Umständen haben Sie Annika Dorn kennengelernt, und wie gut waren Sie mit ihr befreundet?«, wollte er stattdessen wissen.
    »Ich habe die Bekannte meiner Frau nur flüchtig von ein paar wenigen Partys her gekannt. Schon das Wort ›kennen‹ ist im Grunde genommen unangebracht.«
    Für diese nachweisliche Lüge bedachte Hackenholt Hettenbach mit einem Blick, der zeigte, dass er ihm kein Wort glaubte. Es entstand eine kurze, unangenehme Pause, während Hackenholt ein paar Fotografien aus einem Umschlag zog, sie durchblätterte und dann kommentarlos seinem Gegenüber reichte. Hettenbach stieg die Schamesröte ins Gesicht, als er sah, was er da in Händen hielt.
    »Wir haben auch den Kaufbeleg. Er ist auf Ihren Namen ausgestellt, und der Betrag wurde mit Ihrer Kreditkarte beglichen«, erläuterte Hackenholt in beiläufigem Tonfall. »Wenn Sie Annika Dorn kaum kannten, dann frage ich mich, warum Sie ihr eine derart teure Kette geschenkt haben, noch dazu mit der Gravur Ihrer beider Namen auf der Rückseite.«
    Als Hettenbach noch immer schwieg, sprang sein Anwalt für ihn in die Bresche. »Meine Herren, wir sollten an dieser Stelle eine Pause machen. Ich möchte mich gerne noch einmal mit meinem Mandanten besprechen.«
    ***
    Derweil fuhren Stellfeldt, Baumann und Renate Simon zu Hettenbachs Hausbank, wo die Beamten einer Angestellten die Durchsuchungsanordnung für das Schließfach vorlegten. Der herbeigeholte Abteilungsleiter war äußerst höflich, besah sich die richterliche Urkunde eingehend und holte dann eigenhändig den zu dem Aufbewahrungsfach gehörigen Schlüssel samt Nachweiskarte. Letzterer entnahm Stellfeldt mit einem befriedigten Blick, dass das Fach zuletzt genau vor einer Woche am Montagnachmittag von Patrick Hettenbach geöffnet worden war.
    Schweigend gingen sie gemeinsam in den weitläufigen Tresorraum im Untergeschoss. Auf das Beisein des Zeugen vom Ordnungsamt hatte Renate Simon ausdrücklich verzichtet. Ungefragt übergab sie Stellfeldt ihren mitgebrachten Fachschlüssel, und einen Moment später stand auch schon die metallene Kassette auf dem Tisch.
    Mit einer Geste forderte Renate Simon den Ermittler auf, das Kästchen zu öffnen und die darin befindlichen Unterlagen selbst herauszunehmen. Stellfeldt tat wie ihm geheißen und besah sich der Reihe nach die obenauf liegenden Urkunden, überflog kurz deren Inhalt, bevor er sie beiseite legte und nach der nächsten griff. Als er sich das letzte Dokument angesehen hatte und nach dem darunter zum Vorschein kommenden Päckchen griff, stutzte Renate Simon merklich. Eine Gefühlsregung, die dem erfahrenen Beamten nicht entging.
    »Sie wissen, was das ist?«, fragte er deshalb.
    »Nein, ich sehe das Paket gerade zum ersten Mal.« Sie zuckte mit den Schultern. Ihr Blick flackerte. Plötzlich wirkte sie verunsichert.
    Mit behandschuhten Fingern wickelte Saskia Baumann zunächst das Papier, dann die Luftpolsterfolie ab. Nachdem sie die letzte Hülle zurückgeschlagen hatte, kam schließlich das von Pieter van Bergen geschaffene Schmuckstück zum Vorschein. Im Licht der vielen Deckenspots erstrahlte die Kette in vollem Glanz.
    »Allmächd! Is die schee«, entfuhr es Saskia unwillkürlich.
    Stellfeldt rieb sich seine Glatze, während er Renate Simon beobachtete, die mit den Tränen kämpfte. Abrupt wandte sie sich ab. Ohne den Schmuck zu berühren, ließ Saskia ihn von der Folie, auf der er noch immer lag, in einen Asservatenbeutel gleiten. Für die in der Kassette befindlichen Goldbarren interessierte sich nach dem Fund niemand mehr. Eilig packte Stellfeldt die Urkunden zurück, rief den Bankmitarbeiter hinzu, der sich zuvor diskret zurückgezogen hatte, und ließ das Kästchen wieder ordnungsgemäß versperren. Er wollte so schnell wie möglich ins Präsidium fahren, um Hackenholt von seinem Fund zu berichten, der versprach, Hettenbachs Sargnagel zu werden.
    ***
    »Sie hatten also ein Verhältnis mit Frau Dorn?« Hackenholt war froh, dass der Jurist Hettenbach anscheinend ins Gewissen geredet hatte, endlich mit der Sprache rauszurücken.
    Der Webdesigner nickte. »Ja, aber es war nur eine kurzzeitige Gefühlsverirrung meinerseits, wie ich Ihnen gerade zu erklären versucht habe. Nichts weiter. Im letzten Jahr war ich ein

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