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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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hat.« Dann ging sie zu Sophie und machte damit Platz für ihren Begleiter.
    »Maurice«, rief Hackenholt erfreut aus. »Was für eine Überraschung!«
    Der Rechtsmediziner, der fast einen Kopf kleiner, dafür jedoch deutlich fülliger war als Hackenholt, schüttelte mit gewohntem Enthusiasmus dessen Hand. »Wie mir zu Ohren gekommen ist, reißen sich im Augenblick mehrere Dienststellen um dich. Ich verstehe zwar nicht so ganz, warum, aber es freut mich natürlich, weil es dir zeigt, wie beliebt du im ganzen Haus bist. Allerdings gehe ich davon aus, dass du uns treu bleibst. Das habe ich letzte Woche auch Dr. Holm gesagt. Wo kämen wir denn hin, wenn du in ein anderes Kommissariat wechseln würdest?«
    Hackenholt zog sichtlich überrascht die Augenbrauen hoch. Er fragte sich, wie Maurice Puellen bereits letzte Woche mit dem Oberstaatsanwalt über eine mögliche Versetzung diskutieren konnte, wenn er selbst erst gestern davon erfahren hatte.
    »Hast du schon mit deinem Chef über die Wiedereingliederung gesprochen? Das ist absolut wichtig, denn nach so langer Zeit musst du es langsam angehen«, plapperte Puellen enthusiastisch weiter. »Normalerweise fängt man mit zwei Stunden pro Tag an und steigert das Pensum nach zwei, drei Wochen allmählich.«
    »Was? Da kann er ja gleich zu Hause bleiben. In zwei Stunden schafft man doch gar nichts. Da trinkt man allenfalls eine Tasse Kaffee und überfliegt die Berichte vom Vortag«, rief Wünnenberg entsetzt.
    »Das gilt vielleicht für dich, Ralph. Aber nicht jeder beginnt seinen Tag mit einem einstündigen Kaffeeritual, währenddessen er nicht gestört werden darf«, konterte Mur. Sie zwängte einen Stuhl vom Nachbartisch in die Lücke zwischen Hackenholt und Wünnenberg und setzte sich. »Maurice hat ganz recht: Du musst dir die Zeit nehmen, die du brauchst, bis du wieder voll arbeiten kannst.« Damit griff sie nach Hackenholts Hand und tätschelte sie ein paarmal.
    »Tja, ich habe euch doch von Anfang an gesagt, dass alles gut werden wird und ihr euch nicht so einen Kopf machen sollt.« Dr. Puellen grinste in die Runde, bevor er einen Blick in die Karte warf. »Was nimmst du denn, Schnurzelchen? Ein Eis oder lieber einen Kuchen? Also ich werde wohl der Schwarzwälder Kirschtorte nicht widerstehen können.«
    Sekundenbruchteile lang herrschte am Tisch absolute Stille, dann begannen Sophie und Hackenholt gleichzeitig zu reden, während sich Mur die Speisekarte noch ein klein wenig höher vors Gesicht hielt, damit nur ja keiner ihren hochroten Kopf sah – und sie auch nicht in die angestrengt ernsten Gesichter ihrer Kollegen blicken musste. Die Art und Weise, wie Wünnenberg neben ihr auf seinem Stuhl herumzappelte, signalisierte ihr deutlich genug, dass er vor unterdrücktem Lachen über den Kosenamen fast platzte.
    Nachdem der Besuch gegen achtzehn Uhr gegangen war, hakte sich Sophie bei Hackenholt unter.
    »Wollen wir noch einen kleinen Spaziergang machen, oder soll ich dich direkt zu deiner Pension bringen?« Er sah sie fragend an.
    »Lass uns ein bisschen die Beine vertreten. Das wird mir nach dem stundenlangen Sitzen sicher guttun.«
    Mit seinen verschlungenen Wegen unter den schattigen Bäumen war der Kurgarten zu einem ihrer Lieblingsorte geworden. Von dort aus schlenderten sie die Allee des sich anschließenden Kurparks entlang, folgten ein Stück der Saale, überquerten zwei Straßen und kamen schließlich am Waldrand an. Als sie einen Forstweg entdeckten, folgten sie ihm. Schon nach wenigen Metern umgab sie der typische Geruch von Kiefernnadeln. Nun erst brach Hackenholt das einvernehmliche Schweigen.
    »Das war kein zufälliges Treffen heute. Du hast gewusst, dass sie alle kommen wollten, nicht wahr?«
    Sophie senkte schuldbewusst den Blick. »Ralph hat gestern Abend angerufen und gefragt, ob es okay wäre, wenn Manfred ihn begleiten würde. Ich habe gedacht, du freust dich, ihn wiederzusehen.« Ihre Stimme klang unsicher.
    »Das sollte kein Vorwurf sein.« Er lächelte sie beruhigend an. »Und was ist mit Christine und Maurice? Warum sind sie nicht gleich mit den zwei mitgefahren?«
    »Ich weiß es nicht. Christine hat ungefähr eine halbe Stunde nach Ralph angerufen und gefragt, ob es nicht schön wäre, wenn wir uns alle treffen würden.«
    »Hast du ihnen von dem Brief von meinem Chef erzählt?«
    »Natürlich nicht.« Sophie sah ihn entrüstet an. »Das ist deine Sache, da mische ich mich nicht ein. Allerdings hatte ich den Eindruck, als ob Christine etwas

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