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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Nachrichten aus dem Klinikum gaben Anlass zu großer Sorge. Sie hörten sich gar nicht mehr so hoffnungsvoll an, wie noch am frühen Vormittag.
    »Die Auswirkungen der beiden Geschoss-Splitter, die wir hinter dem Schläfenknochen entfernt haben, sind noch nicht genau zu prognostizieren. Die Patientin muss auf unbestimmte Zeit im künstlichen Koma gehalten werden«, war die lapidare Auskunft der diensthabenden Anästhesistin, als Lindt nachfragte.
     
    »Kein Geschoss gefunden, die Frau ist nicht vernehmungsfähig, keine Spur von dem Schützen oder seinem Auto. Mit dem Abriegeln waren wir heute Nacht auch nicht schnell genug«, stöhnte Oskar Lindt, »also totale Pleite im Moment.«
    »Ein paar Details gibt es aber, Chef.« Jan Sternberg wedelte mit den KTU-Akten. »Es war wohl ein großer Wagen. Die Reifenspuren sind bereits ausgewertet. Pirelli Winterreifen, 255/55 R 18. Die Größe gehört entweder zu einem starken Geländewagen oder zu einer Oberklasse-Limousine.«
    »Passt auf mindestens viertausend Autos in fünfzig Kilometern Umkreis.« Lindts Stimmung besserte sich nicht.
    »Auch die Schuhsohlen haben sie schon analysiert!«
    »Lass hören.«
    »Aigle Jagdstiefel, also Gummistiefel, französisches Fabrikat, teuer, teuer. Größe 45.«
    Die Tür ging auf und Ludwig Willms stürmte ins Zimmer. Erstaunt schaute er sich um. »Oskar, warum so trübsinnig? Es gibt doch schon eine ganze Menge Spuren.«
    »Ja, ja, Reifen oder Schuhsohlen zum Beispiel«, antwortete Lindt einsilbig. »Und, wo passen die?«
    Willms zuckte mit den Schultern.
    »Was ist mit der Patronenhülse? Irgendwelche Fingerabdrücke drauf, oder habt ihr endlich das Geschoss gefunden?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Und da fragst du noch, weshalb hier so gedrückte Stimmung herrscht? Soll ich vielleicht alle Jäger aus der Umgebung, die einen großen Wagen fahren, Aigle Stiefel Größe 45 tragen und dieses hochrasante Kaliber schießen, hier antanzen lassen und nach ihrem Alibi fragen? Das kannst du doch vergessen! So kommen wir niemals weiter.«
    Willms verschwand schnellstmöglichst und ließ Sternberg, Wellmann und ihren deprimierten Vorgesetzten nachdenklich zurück.
    »Die Frage ist doch«, grübelte Lindt, nachdem er seine Kollegen durch den dichten Pfeifenrauch fast nicht mehr sehen konnte, »ob das eine Verbrechen etwas mit dem anderen zu tun hat.«
    »Beide Opfer haben immerhin bei Langenbach gearbeitet«, warf Paul Wellmann ein, »und die angeschossene Frau Steinle wollte dir noch etwas anvertrauen.«
    »Die Sache mit der Tochter«, nickte Lindt, »aber was sagt das aus? Wer hat eine Tochter? Fink? Langenbach? Hat diese Tochter etwas mit der Baufirma zu tun, oder ist das eine rein private Angelegenheit?«
    »Dazu kommen noch der Porschefahrer vom Tiefbauamt, der sich nicht traut, mit seinem Flitzer bis zum Arbeitsplatz zu fahren und dann diese Verbindungen nach Österreich«, gab Jan Sternberg zu bedenken.
    »Richtig, zwei Einbrüche in Finks Appartement in Schruns. Der Bericht von dort ist immer noch nicht da.«
    »Ich glaube, wir kratzen bisher nur an der Oberfläche, die Wahrheit liegt irgendwo viel tiefer«, meinte Oskar Lindt, dann stand er unvermittelt auf.
    »Nein, so geht es wirklich nicht weiter, wir müssen jetzt aktiv werden. Paul, du unterhältst dich in der Baufirma intensiv mit den direkten Kolleginnen von Barbara Steinle. Vielleicht wissen die ja auch, was sie mir sagen wollte. Jan bitte sprich mit den Angehörigen. Möglicherweise hat sie sich ihren Eltern anvertraut, oder die Kinder haben was aufgeschnappt.«
    Jan und Paul waren einverstanden. »Auf jeden Fall besser, als hier rumzusitzen und auf eine Eingebung zu hoffen.«
     
    Lindt wartete, bis die beiden gegangen waren und zog sich dann in sein separates Büro zurück. Fenster öffnen, neue Pfeife anstecken, im Schreibtischsessel zurücklehnen, Beine auf den Tisch, was er aber nur tat, wenn keiner zusah, Augen halb geschlossen – der Kommissar wartete.
    Worauf? Das wusste er selbst nicht genau.
    Wenn nicht ab und zu kleine Rauchwölkchen aufgestiegen wären, hätte ein Außenstehender denken müssen, Lindt würde schlafen. Sein breiter Brustkorb hob und senkte sich gemächlich beim Atmen. Die Hände hatte er über dem Bauch gefaltet und nur selten bewegte er sich, um nachzustopfen.
    Das, was Barbara Steinle ihm sagen wollte, musste auf jeden Fall für irgendjemanden gefährlich sein.
    Jemand aus der Baufirma? Jan Sternberg hatte es überprüft. Niemand, der bei Langenbach

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