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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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erzählt, schon gar nichts Geheimnisvolles.
    Ob sie ihnen etwas anvertraut hätte?
    Nur Schulterzucken. Keine Ahnung.
    »Aber fragen Sie doch mal Waltraud, ihre Schwester.«
    Die war in Barbara Steinles Wohnung gerade dabei, sich um deren Kinder zu kümmern und öffnete Jan Sternberg mit umgebundener Küchenschürze.
    »Die beiden brauchen doch wenigstens was zu essen.«
    Sie bemühte sich, gleichzeitig zu kochen und die Fragen des Kripo-Beamten zu beantworten.
    »Von ihrer Arbeit? Nein, da hat sie kaum was gesagt. Von einem Herrn Fink? Hat sie nie gesprochen. Es gibt wirklich wichtigere Themen. Der Ex, der nicht zahlt. Die Kinder, die dauernd was für die Schule brauchen. Das Geld langt echt hinten und vorne nicht.«
    Sternberg bekam sogar die Erlaubnis, sich in der engen Wohnung umzuschauen. Fünf Ordner standen in der untersten Reihe des Regals im Wohnzimmer. Jan warf einen flüchtigen Blick hinein. Kontoauszüge, Scheidungskram, Schriftverkehr mit irgendwelchen Ämtern, Versicherungen, Rechnungen. Alles sauber abgelegt, aber nichts dabei, was einen Hinweis hätte geben können.
    Die Kinder, offensichtlich voll pubertierend, lebten unübersehbar in ihrer eigenen Welt und schüttelten auf Sternbergs Fragen immer wieder nur den Kopf.
    »Fehlschlag, Chef«, fasste er später im Büro seine Ermittlungen zusammen. »Von denen weiß keiner was.«
     
    Das Klingeln des Telefons unterbrach Sternbergs Bericht.
    »Wellmann, Kripo Karlsruhe«, meldete sich Lindts Kollege, gab den Hörer aber gleich weiter: »Für dich, Oskar, ein Justizrat Berger vom Notariat.«
    »Ach ja, da hatte ich nachgefragt«, erinnerte sich der Kommissar und zog einen Notizblock zu sich her. Jan Sternberg reichte seinem Chef schnell einen Bleistift.
    »Ja, genau, es geht um den Mordfall Konrad Fink. Wir ermitteln in dieser Angelegenheit und es wäre sehr wichtig zu erfahren, wer erbt und welche Vermögenswerte vorhanden sind.«
    Ab und zu nickte Lindt, schrieb einiges mit und meinte schließlich: »Also, wenn ich das alles jetzt richtig verstanden habe, ist bisher kein Testament von Fink aufgetaucht. Zumindest keines, das irgendwo in amtlicher Verwahrung wäre.«
    Er schüttelte den Kopf – »nein, wir haben bei der Wohnungsdurchsuchung auch nichts gefunden« – und drückte die Lautsprechertaste, damit Wellmann und Sternberg mithören konnten.
    »Wenn kein Testament mehr auftaucht, dann gilt die gesetzliche Erbfolge. Abkömmlinge, so nennen wir Kinder oder Enkel, sind nicht vorhanden und die beiden Eltern ebenfalls schon verstorben, also erben Finks Schwestern. Eine lebt bei Köln, die andere in Ulm und die d ritte in Durlach.«
    »Letztere kenne ich bereits persönlich und zwar zur Genüge.« Lindt verdrehte die Augen, als er sich an seinen Besuch dort erinnerte.
    »Welche Vermögenswerte hinterlässt Fink?«
    »Wir haben bisher die Eigentumswohnung in Rheinstetten, geschätzter Verkehrswert knapp zweihundertfünfzigtausend, dann einen Mercedes-Sportwagen für ungefähr fünfunddreißigtausend Euro«
    »Dieser SLK steht ja immer noch bei unserer Kriminaltechnik«, unterbrach ihn Lindt.
    »Ja, genau, und dann noch einen Bestand auf seinem Girokonto von rund achtzehntausend Euro. Allerdings, und das ist merkwürdig, sind uns keine Sparbücher, Wertpapiere oder sonstige Geldanlagen bekannt oder wissen Sie vielleicht?«
    »In Österreich, im Montafon«, antwortete der Kommissar, »gibt es eine Ferienwohnung, die Fink gehört. Wir sind mit den Kollegen von der örtlichen Polizei in Kontakt. Unser Staatsanwalt hat auch bereits ein internationales Amtshilfe-Ersuchen hingeschickt, falls es dort Bankkonten oder Schließfächer gibt. Wir halten Sie darüber auf dem Laufenden.«
     
    »Und dann noch die Tochter, Oskar«, warf Wellmann ein, nachdem Lindt das Gespräch beendet hatte.
    »Was meinst du, Paul?«
    »Na, von der dir die Frau Steinle gerade berichten wollte.«
    »Ach so, klar, wenn damit eine Tochter von Konrad Fink gemeint war, dann erbt die natürlich alles und seine drei Schwestern gehen leer aus.«
    »Also müssen wir jetzt vor allem«, Jan Sternberg griff nach einem dicken Filzschreiber, »diese Tochter finden.«
    Er angelte aus dem Computerdrucker ein leeres Blatt, nahm es quer, schrieb mit dicken Buchstaben: ›T O C H T E R‹ darauf und heftete es mit vier Reißnägeln in die Mitte der korkbespannten Pinnwand.
    Sein Chef nickte zustimmend: »Ganz bestimmt eine Schlüsselfigur, aber«, er linste auf seine Armbanduhr, »die suchen wir

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