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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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ist furchtbar, was da geschehen ist. Wie geht es ihr denn?«
    »Unverändert kritisch, soviel wir wissen, aber können Sie uns denn sagen, wo Sie gestern Abend gegen acht Uhr waren?«
    »Wer? Ich? Wieso? Halten Sie mich denn für verdächtig?«
    Die Kommissare schwiegen.
    »Wo ich war ... ja, sagen kann ich Ihnen das schon, allerdings gibt es keine Zeugen dafür. Ich war alleine auf der Autobahn ... Oder doch!«
    Langenbach sprang auf. »Bitte, kommen Sie mit!«
    Er eilte den beiden Kriminalbeamten vorweg zum Aufzug. Im Untergeschoss verließen sie den Lift. Eine dicke Stahltüre öffnete sich auf Knopfdruck und gab den Blick in eine weitläufige Tiefgarage frei.
    Einige Transporter und Kastenwagen standen im Hintergrund, alle in der einheitlich königsblauen Firmenlackierung und dem silbernen ›Langenbach‹-Schriftzug. Auch mehrere Kombis und Geländewagen, teilweise bis zu den Fenstern hoch mit einer dicken Schlammkruste überzogen, verteilten sich auf verschiedene Parkplätze.
    »Unsere Geschäftswagen«, antwortete der Bauunternehmer lächelnd auf den fragenden Blick des Kommissars. »An der Dreckfarbe können Sie erkennen, von welcher Baustelle die Wagen gerade kommen. Zum Autoputzen haben meine Ingenieure eben nur selten Zeit.«
    Er ging direkt zu seinem dunkelblauen Audi A8, öffnete die Fahrertür, beugte sich hinein, griff nach einem länglichen Zettel und hielt ihn Lindt hin.
    ›Schon wieder eine Tankquittung‹, fuhr dem durch den Kopf. Er dachte an den Beleg, den er in Bruchsal versehentlich neben dem Geländewagen von Ottmar Falk aufgehoben hatte.
    »Hier, bitte, sehen Sie«, zeigte Langenbach erleichtert auf die Uhrzeit. »Um 20.24 Uhr habe ich an der Raststätte Neckarburg getankt. A 81 bei Rottweil. Ich hatte von fünf bis kurz nach sieben noch einen privaten Termin am Bodensee.«
    »Dürfen wir wissen, mit wem?«
    Langenbach wurde verlegen: »Es wäre mir sehr recht, wenn ich darüber nichts sagen müsste. Reicht denn der Beleg nicht als Alibi?«
    »Doch, doch, war ja auch nur reine Routine«, beruhigte ihn Oskar Lindt. »Gestatten Sie noch einen Blick in Ihren Wagen?«
    »Selbstverständlich, nichts zu verbergen«, öffnete Langenbach die Türen. Der Innenraum war leer, pieksauber, lediglich eine englische Wachsjacke hing seitlich auf einem Bügel.
    »Den Kofferraum auch?«
    »Ja, bitte.«
    Der Deckel schwang auf. Lindt und Wellmann lugten hinein und starrten auf ein Paar grüne Gummistiefel.
    Langenbach bemerkt die vielsagenden Blicke. »Die brauche ich häufig mal auf unseren Baustellen.«
    Wellmann hob die Stiefel hoch. »Welche Größe ist das denn?«
    »Ich habe 45!«
    Die beiden Kriminalisten nickten. Die Größe war neben dem Markenschild aufgedruckt. »Le Chameau«, las Lindt laut vor.
    »Kennen Sie die Marke? Kommt aus Frankreich. Hier, mit Neopren-Innenfutter. Gerade jetzt im Winter sehr warm.«
    Warum Oskar Lindt auf diese Beschreibung mit einem enttäuschten »ja, leider« antwortete, konnte Langenbach nicht verstehen.
     
    »Und ich dachte schon, als ich diese Stiefel im schönsten Jägergrün sah ...«
    »Ich auch, Paul«, gab Lindt seinem Kollegen recht. »Sogar die Größe hätte gepasst, aber dummerweise stand nicht Aigle drauf.«
    »Meistens werden solche Gummistiefel zwar von Jägern getragen, aber kaufen kann sie jeder und wahrscheinlich harmonieren sie farblich und vom Stil her eben besser mit Langenbachs Original englischer Wachsjacke, als wenn er klobige, gelbe Baustiefel mit Stahlkappen nehmen würde.«
    »Die Reifen allerdings könnten passen. Marke, Modell, Größe. Ich hab einen Blick drauf geworfen. Soll die KTU mal eine genauere Analyse machen?«
    »Meinetwegen«, brummte Lindt, »aber was ist mit den anderen zweitausend Wagen, die mit diesen breiten Pirellis in unserer Umgebung durch den Winter fahren?«
    »Ja, ja, Oskar«, Wellmann seufzte. »Bei Langenbach werden wir wahrscheinlich nicht fündig. Aber vielleicht hat Jan schon etwas rausgebracht.«
     
    Sternbergs Bericht war ebenso kurz wie ergebnislos. Sehr viel Zeit hatte er gebraucht, um die Angehörigen von Barbara Steinle zu finden.
    Drei Anläufe waren nötig, bis er die Eltern erreichte. Sie kamen gerade vom Klinikum. Der Zustand ihrer Tochter war unverändert ernst. Eventuell mussten die Neurochirurgen noch eine weitere, komplizierte Operation vornehmen.
    Sternberg fühlte die gedrückte Stimmung und fasste sich deshalb so kurz wie möglich mit seinen Fragen.
    Nein, von ihrer Arbeit hatte Barbara nie viel

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