Hades - Die Welt der Verbannten
ihm?«
»Block? Was hat der damit zu tun?«
»Carters Frau ist Blocks Tochter, ich bin sein Privatsekretär. In einem Jahr wird Jon Block nach Hades kommen und Regierungschef werden.«
»Warum erzählen Sie mir das? Soll das ein Witz sein?«
»Ich erzähle es Ihnen, weil es sich um ein Geheimnis handelt. Mit einem solchen Geheimnis, Smith, dürfen Sie nicht weiterleben. Ist Ihnen das klar? Sie dürfen auch nicht zur Erde zurück, ob Bombe oder nicht.«
»Mein Tod nützt Ihnen nichts. Nur ich weiß, wie die ständig eingeschaltete Fernzündung der Bombe immer wieder zurückgeschaltet werden kann. Es wird nur von mir abhängen, wann es endlich geschieht. Der Impuls bleibt einen Tag aus – und Sie haben Ihre Bombe gehabt.«
»Sie leben auch nur einmal, Smith. Und spielen Sie nicht den Helden, Sie sind nämlich keiner. Bleiben Sie im Hotel, Carter. Ich schicke Ihnen einen Polizeigleiter, der bringt Sie in einer Stunde nach Hades-City. Hier unterhalten wir uns weiter mit Ihrem Freund Smith.«
Als der Bildschirm erlosch, sagte Smith:
»Die Reichweite des Senders ist gering, Carter. Von Hades-City aus kann ich den Fernzünder nicht erreichen. Er würde sein Signal abstrahlen, ohne daß ich es verhindern könnte.«
Carter sah ihn an, dann lächelte er.
»Wir werden den Fernzünder mit nach Hades-City nehmen. Wo ist er?« Smith gab den Blick zurück. In ihm war etwas, das Carter zu denken gab.
»Er ist mein einziger und letzter Trumpf, Nummer Sieben. Soll ich zum Verräter an der Erde werden?«
»Ist es Verrat, wenn man der gerechten Sache zum Siege verhilft?«
»Ist Hades die gerechte Sache? Das behauptet jeder von sich.«
»Sie haben ein Jahr hier gelebt – warum urteilen Sie nicht selbst?«
»Mein Urteil ist nicht entscheidend. Aber eine andere Frage: Was ist mit Jon Block? Ist er wirklich auf Ihrer Seite?«
»Ja. Er ist der künftige Präsident von Hades.«
»Ich kenne Block als einen harten, aber gerecht denkenden Menschen. Er also ist es, der Ihnen die besten Leute herschickte. Raffiniert eingefädelt.« Kim ging zur Tür, als der Summer ertönte. Es war die Polizei. »Es ist soweit. Was nun?«
»Wo wohnen Sie, Smith?«
»Sie werden es herausfinden, wenn Sie die Polizei fragen – ich weiß, wann ich verloren habe, Carter. Der Fernzünder ist natürlich in der Wohnung. Sie würden ihn also finden. Es ist besser, ich gebe auf.«
»Danke. Kommen Sie, wir beeilen uns. Ich glaube, wir werden schon ungeduldig erwartet – in Hades-City. Von Ron Barker.«
»Und ich?« fragte Kim enttäuscht. Carter ging zu ihr und küßte sie.
»Du, mein Kleines, beendest deinen Einkaufsbummel und kommst morgen mit dem Auto nach. Nach New Bristol. Ich denke, Nummer Eins wird dort solange unser Gast sein, bis wir eine Wohnung für ihn gefunden haben. Nicht wahr, Nummer Eins?«
»Wie Sie meinen, Nummer Sieben. Im übrigen glaube ich bald, daß wir unsere Nummern austauschen sollten.«
»Oder wir vergessen sie ganz, Smith. Allerdings würde ich mir an Ihrer Stelle einen anderen Vornamen aussuchen. Roger – so heiße ich ja eigentlich auch. Das könnte zu Verwechslungen führen, wenn Sie bei uns wohnen.«
Smith lächelte.
Er nahm die Aktentasche, die Carter ihm hinhielt. Dann stellte er sie auf den Tisch zurück.
»Die brauchen wir jetzt nicht mehr, Carter. In einer halben Stunde habe ich den Teufelsapparat abgeschaltet, und dann kann niemand mehr die Bombe zünden. Auch ich nicht.«
»Ich hätte nie gedacht«, sagte Carter, »daß uns beide noch einmal eine Bombe zusammenbringen würde.«
Im Gleiter sagte Smith:
»Es ist nicht die Bombe, die das getan hat. Es ist lediglich Ihre Auffassung von der Bombe. Das ist ja nicht dasselbe, nicht wahr?«
»Nein, das ist nicht dasselbe, Roger. Und Sie wollten mich töten?«
»Wolltet ihr die Bombe zur Erde schicken?« Carter lachte.
Er lachte noch immer, als der Gleiter an Höhe gewann und in Richtung Hades-City beschleunigte. Er lacht über Roger Smiths Gesicht.
»Der Fernzünder, Carter! Ich muß ihn ausschalten, sonst detoniert die Bombe! Er ist in meinem Zimmer …«
»Welche Bombe?« fragte Carter amüsiert. »Lieber Himmel, Roger, haben Sie wirklich geglaubt, wir hätten die Bombe noch? Die existiert seit zwei Jahren nicht mehr. Wir haben sie in ihre Einzelteile zerlegt und unschädlich gemacht. Aber Sie sagen es ja nicht weiter.«
Smith erholte sich, und dann war er es, der lachte.
Die beiden Polizisten, die mit in der Kabine saßen, kamen sich auf einmal sehr
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