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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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erhielt am anderen Tag den versprochenen Bericht über die »Aktion Raumstation« und zeigte sich von Carters Fähigkeiten so angetan, daß er ihm eine Sonderprämie ausschrieb. Er kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
    »Woher wissen Sie das nur alles? Und Sie hatten sogar eine persönliche Unterredung mit Ron Barker. Wie ist das möglich? Barker ist sehr zurückhaltend und hat noch nie einen Journalisten empfangen.«
    »Vielleicht gefällt ihm mein Gesicht, Mr. Sidler. Jedenfalls kann ich Ihnen weitere Interviews in Aussicht stellen. Nach den jüngsten Ereignissen stehen uns sicherlich noch einige Überraschungen bevor – und unsere Zeitung wird die erste sein, die darüber berichtet.«
    »Mit Ihnen habe ich einen guten Fang gemacht«, lobte Sidler und wußte gar nicht, wie recht er hatte. »Alle unsere Mittel stehen Ihnen von jetzt ab zur Verfügung, und Sie erhalten selbstverständlich eine eigene Redaktion und den dazugehörigen Stab. Gehaltserhöhung auch.«
    Carter konnte zufrieden sein.
    Und er war es auch.
    Bis zu jenem Tag, zwei Jahre nach der Eroberung der Station.

 
11.
     
    Es waren zwei Jahre gewesen, in denen Hades zu einem blühenden Planeten geworden war. Während die Erde Kriege gegen einige ihrer Kolonialwelten führte und so versuchte, Wirtschaft und Industrie anzukurbeln, entstanden auf Hades neue Städte und Verkehrswege, die auch den letzten Winkel des Hauptkontinents erschlossen. Fabriken wurden aus dem Boden gestampft, und die Arbeitsroboter verwandelten die Steppen und Wüsten in fruchtbare Landstriche. Auf den Meeren fuhren die Schiffe mit Siedlern und landwirtschaftlichen Maschinen zu den anderen Kontinenten.
    Es gab noch immer keine Waffen. Ron Barkers Idee, daß sich Menschen auch ohne Waffen regieren ließen, schien sich zu bestätigen.
    Carter und Kim lebten noch immer in ihrer Wohnung in New-Bristol, aber sie hatten sich einen besseren Wagen zugelegt. Oft waren sie tagelang unterwegs, wohnten in Hotels und schrieben ihre Berichte. Eigentlich hatte Carter dafür seine Leute, aber er liebte das ungebundene Leben und wollte es nicht aufgeben.
    In Ocean-City wurde ein neuer Hafen eingeweiht. Carter und Kim stiegen im Hafenhotel ab, richteten sich ein und machten sich dann auf den Weg in die Stadt. Es war eine der neuen Städte, voll pulsierenden Lebens und zufriedener Menschen. In den vergangenen zwei Jahren hatte die Bevölkerung von Hades enorm zugenommen, denn die Abschaffung der Fünf-Jahres-Klausel bei Ehen hatte dazu beigetragen, daß immer mehr Kinder geboren wurden. Außerdem trafen von der Erde fast wöchentlich neue Transporte ein.
    Carter interviewte einige Techniker und Politiker, sprach mit den Arbeitern im Hafen und mit den wartenden Auswanderern, die zum anderen Kontinent wollten. Der Mensch hatte sich nicht geändert; noch immer lockten ihn Abenteuer und Pionierarbeit. Auf Hades hatte er Gelegenheit, beides zu erleben.
    Als sie zum Hotel zurückgingen, begegnete ihnen ein Mann. Er war gut gekleidet und machte einen energischen und intelligenten Eindruck. Unter dem Arm trug er eine schwarze Aktentasche, die er fast fallen ließ, als er aufblickte und Carter sah.
    Mit einem Ruck blieb er stehen und starrte Carter an. Überraschung überzog sein Gesicht, um dann in fassungsloses Staunen überzugehen.
    Carter wollte weitergehen, denn er glaubte an eine Verwechslung, aber dann blieb er doch stehen.
    »Ist Ihnen nicht gut?« fragte er höflich. »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Wortlos starrte der Mann ihn an. Ein flüchtiger Blick streifte Kim. »Kennen wir uns?« fragte Carter weiter.
    Es hatte nur wenige Sekunden gedauert, aber der Fremde hatte sich schon wieder in der Gewalt. Sein Gesicht verzerrte sich zu einem gezwungenen Lächeln. Er schüttelte den Kopf.
    »Verzeihen Sie – muß wohl ein Irrtum sein. Sie haben eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Mann, den ich für tot hielt. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie erschreckte.«
    Er nahm die Tasche fest unter den Arm und ging weiter. Carter sah ihm eine Weile nach, dann zuckte er die Schultern.
    »Komischer Kauz. Möchte wissen, wem ich da so ähnlich gesehen habe.« Sie setzten ihren Weg fort. »Und doch … eigentlich merkwürdig. Seine Stimme kam mir bekannt vor. Irgendwo habe ich seine Stimme schon mal gehört, aber es ist schon lange her.«
    »Wo? Auf der Erde?«
    »Möglich.«
    Den Rest des Weges zum Hotel legten sie schweigend zurück. Als Carter sich einmal umdrehte, glaubte er den Fremden mit der

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