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Hände weg von Zeitmaschinen

Hände weg von Zeitmaschinen

Titel: Hände weg von Zeitmaschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Androide sein sollte, können wir ein paar Tests durchführen und…«
    »Wie wollen wir uns Gewißheit verschaffen?«
    »Das ist leicht: mit einem Infrarotfilm. Die Bilder werden zeigen, was auf seiner Stirn geschrieben steht. Borge dir eine Kamera. Morgen nachmittag pirschen wir uns ins Elektrizitätswerk und schießen ein paar Aufnahmen. Dann werden wir es wissen.«
    Am folgenden Nachmittag schlichen sie sich verstohlen in das Kraftwerk der Universität. Es lag tief unter der Erde in einem großflächigen Kellergewölbe, ein dunkler, düsterer Ort, nur erleuchtet von den hinter Klarsichtscheiben flackernden Ofenfeuern. Über deren Getöse hinweg konnten sie eine Stimme vernehmen, die in den Gewölben ein geisterhaftes Echo hervorrief: »Schwitze, schwitze in der Hitze, ob beim Flitzen oder Sitzen…« Und sie machten eine umherspringende Gestalt aus, die einen wahnsinnigen Rumba zu ihrem eigenen Gesang tanzte, mit breit gespreizten Beinen, zitternden Armen und wildhuschenden Fingern. Jed Stark hob die Kamera und begann, den Infrarotfilm zu belichten. Dabei zielte er auf den auf und ab hüpfenden Kopf. Dann schrie Wanda auf, weil er sie gesehen hatte und – in den Händen eine glänzende Stahlschaufel – auf sie zulief. Die Schaufel zerstörte die Kamera, schlug zuerst das Mädchen und dann den Jungen nieder. Jed kämpfte einen kurzen Moment mit äußerster Verzweiflung, bevor seine Kräfte nachließen und er hilflos auf den Boden sank. Dann zerrte der Androide die leblosen Körper zu den Öfen und übergab sie den Flammen, die langsam an ihnen hochleckten. Dabei tanzte und sang er. Dann kehrte er zu meinem Hotel zurück.
    Das Thermometer im Elektrizitätswerk zeigte mörderische 100,9 Grad Fahrenheit an. Schwitze, schwitze!
     
     
    Wir mieteten uns im Zwischendeck auf der Lyra Queen ein. Vandaleur und der Androide mußten für ihre Mahlzeiten die schmutzigsten Arbeiten erledigen. Während der Nachtwachen pflegte Vandaleur allein im Heck des Zwischendecks zu sitzen und eine große Mappe auf seinem Schoß zu halten, über deren Inhalt er brütete. Diese Mappe war alles, was er von Lyra Alpha mitnehmen konnte. Er hatte sie aus Wandas Zimmer gestohlen. Sie trug die Aufschrift ANDROIDE und enthielt das Geheimnis seiner Krankheit.
    Und sie enthielt nichts außer Zeitungsseiten. Es waren Zeitungen aus der ganzen Galaxis, gedruckt, auf Mikrofilm gebannt, eingraviert, eingeätzt, vervielfältigt oder fotokopiert… Rigels Sternenbanner, Parangons Picayune, Megasters Times, Lalandes Herald, Lacailles Journal, Indis Morgenpost, Eridanis Telegram. Schwitze, schwitze… Nichts als Zeitungen. Jede enthielt einen Bericht über ein Verbrechen in der scheußlichen Karriere des Androiden. Jede enthielt auch Nachrichten, einen Lokalteil, Berichte über Sport und gesellschaftliche Ereignisse, die Wettervoraussagen, die Börsenkurse, allgemein interessierende Geschichten, Klatsch und Kreuzworträtsel. Irgendwo in der Menge dieser ungeordneten Fakten lag das Geheimnis verborgen, auf das Wanda und Jed Stark gestoßen waren. Vandaleur grübelte hilflos über den Zeitungen. Das ging über seinen Horizont. Kühle Spritze… »Ich werde dich verkaufen«, sagte ich zu dem Androiden. »Verdammt, wenn wir auf Terra gelandet sind, werde ich dich verkaufen. Und ich lebe von den drei Prozent der Geldsumme, die ich für dich bekomme.«
    »Nach aktuellem Wechselkurs bin ich siebenundfünfzigtausend Dollar wert«, versicherte er.
    »Wenn ich dich nicht verkaufen kann, werde ich dich der Polizei übergeben«, sagte ich.
    »Ich bin ein wertvolles Besitztum«, antwortete er. »Es ist verboten, wertvolle Besitztümer zu gefährden. Sie werden es nicht zulassen, daß ich vernichtet werde.«
    »Verdammt noch mal!« schrie Vandaleur. »Was? Arrogant bist du auch noch? Weißt du, daß du darauf vertrauen kannst, daß ich dich beschützen werde? Ist das dein Geheimnis?«
    Der Mehrzweck-Androide betrachtete ihn mit ruhigen, gebildet blickenden Augen. »Manchmal«, sagte er, »ist es gut, ein Besitztum zu sein.«
     
     
    Es herrschten drei Grad unter Null, als die Lyra Queen in Croydon Field aufsetzte. Eine Mischung aus Eis und Schnee toste über den Raumhafen und explodierte unter den Triebwerken der Queen zu geballten Dampfwolken. Die Passagiere trotteten geduldig über den geschwärzten Zement, um die Zollformalitäten über sich ergehen zu lassen und dann zum Flughafenbus, der sie nach London bringen sollte. Vandaleur und der Androide waren pleite. Sie

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