Hände weg von Zeitmaschinen
kann das schon, es sei denn, er hat eine überragende Befähigung zu einer speziellen Arbeit?«
»Ja. Da hast du recht.«
»Verdammt noch mal, zeit meines Lebens habe ich von dem Geld meines Vaters gelebt. Und kurz vor seinem Tode mußte er noch durchdrehen und mir einzig und allein diesen Androiden hinterlassen. Und ich kann nur von dem leben, was er verdient.«
»Du verkaufst ihn besser, bevor die Polizei dich mit ihm erwischt. Du kannst ja von dem Ertrag leben. Investiere das Geld!«
»Zu drei Prozent? Fünfzehnhundert pro Jahr? Während der Androide fünfzehn Prozent seines Wertes abwirft, achttausend im Jahr? Das verdient er nämlich. Nein, Dallas, ich muß allein damit fertig werden.«
»Was willst du gegen seinen Hang zur Gewalt tun?«
»Ich kann gar nichts tun… nur warten und beten. Und was willst du tun?«
»Nichts. Das geht mich nichts an. Ach ja, doch… ich glaube schon, daß es etwas kosten wird, wenn ich meinen Mund halten soll.«
»Was?«
»Der Androide arbeitet für mich umsonst. Alle anderen können dich bezahlen, aber nicht ich.«
Der Mehrzweck-Androide arbeitete. Vandaleur sparte das Geld. Er verdiente mehr, als er zum Leben benötigte. Als der warme Frühling auf Megaster V sich in einen heißen Sommer verwandelte, begann ich Farmen und Ländereien aufzusuchen. Wenn Dallas Bradys Forderungen nicht zu unverschämt wurden, würden wir uns in ein oder zwei Jahren vielleicht irgendwo niederlassen können.
Am ersten heißen Sommertag begann der Androide in Dallas Bradys Geschäft vor sich hin zu singen. Er beugte sich über den elektrischen Ofen, dessen Wärmeausstrahlung den Laden zusammen mit der Sommerhitze in eine Backstube zu verwandeln schien, und summte eine Melodie, die vor nahezu einem halben Jahrhundert einmal populär gewesen war.
Schwitze, schwitze in der Hitze,
ob beim Flitzen oder Sitzen;
bevor die Blitze dieser Hitze
meine Grütze stibitzen,
rasch, mein Schätzchen,
eine kühle Spritze…
Er sang mit seltsamer, ausdauernder Stimme, während seine Finger hinter dem Rücken verschränkt waren und im Rumba-Rhythmus heftig zuckten. Dallas Brady war, gelinde gesagt, etwas überrascht. »Bist du gut aufgelegt, oder was ist los?« fragte sie. »Ich muß Sie daran erinnern, daß bei meiner Synthese das Freude-Schmerz-Syndrom nicht berücksichtigt wurde«, gab er zurück. »Bevor die Blitze dieser Hitze… rasch, mein Schätzchen, eine kühle Spritze…« Seine Finger hörten zu zucken auf und ergriffen eine schwere Eisenzange. Der Androide schob sie in das glühende Herz des Ofens und beugte sich vor, um in die liebliche Hitze zu starren.
»Paß doch auf, du verdammter Narr!« schrie Dallas Brady. »Willst du in den Brennofen fallen?«
»Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß ich nach dem gegenwärtigen Wechselkurs siebenundfünfzigtausend Dollar wert bin«, sagte er. »Es ist verboten, wertvolle Besitztümer zu gefährden. Rasch, mein Schätzchen…«
Er zog einen Schmelztopf mit rotglühendem Gold aus dem elektrischen Brennofen, drehte sich um, machte einen wilden Luftsprung, sang wie verrückt und spritzte einen trägen Schleier aus geschmolzenem Gold über Dallas Bradys Kopf. Schreiend brach sie zusammen. Ihr Haar und die Kleider entzündeten sich, die Haut verbrannte knisternd. Tanzend und singend ließ der Androide einen weiteren Goldstrom über ihren Körper laufen.
»Bevor die Blitze dieser Hitze…« Er sang und überschüttete sie mit Gold, bis der verkrampfte Körper sich nicht mehr bewegte. Dann verließ ich den Laden und fand mich in James Vandaleurs Hotelsuite ein. Die verschmorten Kleider und verbrannten Finger warnten den Besitzer des Androiden, daß irgend etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Vandaleur stürzte in Dallas Bradys Laden, starrte auf die goldene Statue, fluchte und floh. Ich hatte genügend Zeit, um eine Tasche zu packen und neunhundert Dollar zusammenzukratzen. Er nahm eine Kabine der dritten Klasse auf der Megaster Queen, die an diesem Morgen mit Kurs auf Lyra Alpha startete. Er nahm mich mit. Er weinte und zählte sein Geld, und ich schlug den Androiden erneut.
Und das Thermometer in Dallas Bradys Laden registrierte wundervolle 98,1 Grad Fahrenheit.
Auf Lyra Alpha mieteten wir uns in einem kleinen Hotel nahe der Universität ein. Vandaleur schlug so lange auf meinen Kopf ein, bis die Buchstaben MZ von der Schwellung und der Verfärbung unkenntlich gemacht worden waren. Die Buchstaben würden erst nach
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