Hände weg von Zeitmaschinen
fähig.«
»Jedesmal sind wir tiefer gesunken. Sieh mich an! In einer zweitklassigen Kabine! Ich, James Paleologue Vandaleur. Früher war mein Vater der wohlhabendste… Und nun? Sechzehnhundert Dollar in der Tasche! Mehr habe ich nicht. Das und dich. Hol dich doch der Teufel!« Vandaleur hob den Riemen, um den Androiden erneut zu schlagen, ließ ihn jedoch wieder sinken und brach schluchzend zusammen. Schließlich raffte er sich wieder auf. »Instruktionen«, sagte er. Der Mehrzweck-Androide reagierte sofort. Er erhob sich und wartete auf die Befehle.
»Mein Name lautet jetzt Valentine. James Valentine. Ich habe mich nur einen Tag auf Paragon III aufgehalten, um in dieses Raumschiff umzusteigen. Mein Beruf: Besitzer eines MZ-Androiden, der gemietet werden kann. Zweck des Besuches: Ich will mich auf Megaster V niederlassen. Und nun fälsche die Papiere.«
Der Androide holte Vandaleurs Paß und Papiere aus einer Tasche, nahm Feder und Tinte und setzte sich am Tisch nieder. Mit sorgfältigen Bewegungen und einer Hand, die nie zitterte – sie konnte zeichnen, schreiben, malen, schnitzen, gravieren, fotografieren, entwerfen, erschaffen und bauen –, fälschte er methodisch neue Papiere für Vandaleur, der elend zusah.
»Erschaffen und bauen«, murmelte ich. »Und nun auch zerstören. O Gott! Was soll ich nur tun? Jesus! Wenn ich dich nur loswerden könnte. Gott! Wenn ich doch nur ein paar Ländereien geerbt hätte – und nicht dich!«
Dallas Brady war die führende Juwelendesignerin auf Megaster. Sie war klein, knöchern, kannte keine Moral und war eine Nymphomanin. Sie mietete Valentines Mehrzweck-Androiden und ließ mich in ihrem Laden arbeiten. Und sie verführte Valentine. In ihrem Bett fragte sie eines Abends plötzlich: »Dein Name ist Vandaleur, nicht wahr?«
»Ja«, murmelte ich, und dann: »Nein! Nein! Ich heiße Valentine, James Valentine.«
»Was ist auf Paragon geschehen?« fragte Dallas Brady. »Ich habe immer gedacht, Androiden könnten nicht töten oder Gewalt gegen Dinge ausüben. Schließlich werden ihnen bei der Synthese Direktiven und Verbote eingegeben. Jede Firma, die sie herstellt, garantiert dafür.«
»Valentine!« bestand Vandaleur.
»Na, komm schon«, meinte Dallas Brady. »Seit einer Woche weiß ich davon, und bislang habe ich die Bullen ja nicht alarmiert, nicht wahr?«
»Der Name ist Valentine.«
»Willst du das beweisen? Soll ich die Polizei rufen?« Dallas griff zum Telefon.
»Um Gottes willen, Dallas!« Vandaleur sprang auf und wollte ihr das Telefon entreißen.
Sie wehrte ihn ab und lachte ihn aus, bis er vor Scham und Hilflosigkeit schluchzend zusammenbrach.
»Wie hast du es herausgefunden?« fragte er schließlich. »Die Zeitungen sind voll davon. Und Valentine ähnelt Vandaleur ein wenig zu sehr. Das war nicht gerade clever, oder?«
»Ich glaube nicht. Ich bin ohnehin nicht sehr clever.«
»Dein Androide hat schon einige Rekorde gebrochen, nicht wahr? Angriffe auf Menschen, Brandstiftung, Gewalt gegen Dinge. Was ist auf Paragon geschehen?«
»Er entführte ein Kind, verschleppte es in die Reisfelder und tötete es.«
»Hat er es vergewaltigt?«
»Ich weiß es nicht.«
»Man wird dich eines Tages erwischen.«
»Was weiß ich? Himmel, wir fliehen jetzt seit zwei Jahren. Sieben Planeten in zwei Jahren. In dieser Zeit habe ich ein Vermögen von etwa einhunderttausend Dollar verloren.«
»Du tätest gut daran herauszufinden, was mit ihm nicht in Ordnung ist.«
»Wie kann ich das? Ich kann nicht zu einer Reparatur-Klinik gehen und darum bitten, daß sie ihn dort überholen. Was soll ich denn sagen? ›Mein Androide ist zu einem Killer geworden. Bringen Sie ihn wieder in Ordnung!‹ Man würde sofort die Polizei rufen.« Ich begann zu zittern.
»Innerhalb eines Tages hätten sie den Androiden auseinandergenommen. Ich würde wahrscheinlich wegen Beihilfe zum Mord eingebuchtet werden.«
»Warum hast du ihn nicht reparieren lassen, bevor er zum Mörder wurde?«
»Ich hatte keine Gelegenheit dazu«, erklärte Vandaleur ärgerlich. »Wenn sie an seinem Gehirn, seiner Biochemie oder den Nervenbahnen herumgepfuscht hätten, wären möglicherweise seine Mehrzweck-Fähigkeiten zerstört worden. Wem hätte ich ihn dann noch vermieten können? Wovon sollte ich leben?«
»Du könntest selbst arbeiten. Das machen andere Menschen auch.«
»Was arbeiten? Du weißt, daß ich zu nichts tauge. Wie könnte ich mit spezialisierten Androiden oder Robotern konkurrieren? Wer
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