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Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Titel: Häschen in der Grube: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Sveland
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starrte zu Boden, er bewegte sich unter ihren Füßen. Plötzlich hörte sie Noras aufgeregte Stimme.
    »Wieso hast du das bloß gemacht?«
    Und dann Sussie, voller Entrüstung.
    »Sie hat lange genug bei uns geschnorrt. Findest du das okay?«
    »Nein, aber man hätte sie schon warnen können. Was meinst du, wie man sich fühlt, wenn er einfach so aus dem Gebüsch kommt?«
    Den Rest hörte sie nicht mehr, sie verschwand noch einmal oben in den Tannenwipfeln. Das grünschwarze, stachelige Meer breitete sich aus und forderte seinen Platz mitten in der anderen Welt.
    Dass der Wald so groß war, das hatte sie wirklich nicht gewusst.
    Der Wald war einfach da, mitten zwischen den Häusern und Menschen. Voller Steine, an denen man sich stoßen konnte, und Verstecke zum Verschwinden.

Emma kam an einem Sonntag. Ein blauer Bus fuhr auf kurvigen Straßen in den Ort, wo der Sonnenblumenhof lag. Sie sah offene Felder, graubraun und gefroren. Bauernhöfe mit roten Scheunen, an denen die Farbe abblätterte, und viele kleine Häuser.
    Die Frau, die im Sonnenblumenhof das Telefon abgenommen hatte, hatte sich mit Lovisa gemeldet.
    »Natürlich kannst du mit Julia sprechen! Ich glaube, sie braucht das. Warte, ich werde sie rufen.«
    Es dauerte ein bisschen, dann kam Julia ans Telefon. Ihre Stimme war anders, dünn und tonlos.
    »Hallo.«
    Emma holte Luft und schüttelte sich, weil sie das Schaudern loswerden wollte.
    »Hallo, Julia, ich bin’s, Emma!«
    »Hallo!«
    Es war ein paar Sekunden still.
    »Wie geht es dir? Wie ist es dort, wo du bist? Es ist so lange …«
    »Es ist schon okay hier.«
    »Hast du meine Briefe bekommen?«
    Emma hatte vier Briefe geschrieben, seit Julia vor einem Monat auf den Sonnenblumenhof gezogen war. Briefe voller drastischer Schilderungen aus der Schule, über Vicky und die anderen Pudelrocker. Sie hatte sich bemüht, unterhaltend zu schreiben. Obwohl sie keine Antwort bekam, hatte Annika sie aufgefordert, weiter zu schreiben.
    »Sie muss wissen, dass du für sie da bist, ganz gleich, was passiert. Sie ist sicher sehr beschäftigt, sie kommt vielleicht nicht zum Schreiben.«
    Emma wusste, dass Annika vermutlich recht hatte, und doch war so ein stechender Schmerz in der Brust.
    Den letzten Brief hatte sie widerwillig und unter großer Anstrengung geschrieben.
    »Ja, entschuldige, dass ich nicht geantwortet habe, aber hier war so viel los.«
    »Macht nichts, das verstehe ich.«
    Wieder Schweigen, die Sekunden dehnten sich.
    »Meinst du, ich könnte dich mal besuchen?«
    Julia antwortete nicht, deshalb fuhr Emma fort.
    »Also, wenn du willst …?«
    »Doch, natürlich will ich. Es ist nur so, hier ist immer so viel los. Ich weiß nicht, ob dir das gefallen würde.«
    »Aber ich komme doch, um dich zu sehen! Der Rest ist mir egal, verstehst du!«
    Sie klang ein bisschen verärgert, das hörte sie selbst, kam aber nicht dagegen an. Julia hatte den Vorwurf auch gehört, sie klang nervös.
    »Natürlich freue ich mich, wenn du kommst.«
    Emma richtete sich auf, als der Busfahrer ihre Haltestelle ausrief. Sie wusste, dass sie nicht richtig willkommen war, sie kannte Julia, sie entzog sich und verschwand in sich selbst, das war ihre Art zu überleben.
    Die Villa thronte weiß und unerbittlich auf der Anhöhe. Als sie näher kam, sah sie auf der Veranda zwei rauchende Mädchen. Sie waren geschminkt wie die Pudelrocker aus ihrer Klasse, brauner Puder und rosa Lipgloss. Das eine Mädchen hatte stark gesprayte Haare, sie standen ab wie ein zerzauster und klebriger Heiligenschein, das andere Mädchen hatte schwarze glatte Haare, ein glänzender Helm.
    Emma versuchte gleichgültig auszusehen, als sie an ihnen vorbeiging.
    »Hallo! Ist das hier der Sonnenblumenhof?«
    Das Mädchen mit den Sprayhaaren schaute sie feindselig an.
    »Ja, was denn sonst?«
    Emma machte einen Schritt auf die Tür zu, es war ihr bewusst, dass sie zu nah kam.
    »Muss man klingeln oder geht man einfach rein?«
    Die mit den Sprayhaaren hob genervt eine Augenbraue, seufzte demonstrativ und drückte dann fest auf die Klingel. Von innen war ein durchdringender Ton zu hören, kurz darauf schnelle Schritte.
    Eine Frau Mitte dreißig mit langen Haaren, sie sah aus wie Annika, öffnete.
    »Ah, du bist bestimmt Emma. Komm rein, willkommen! Ich heiße Maud.« Sie runzelte die Stirn und schaute die Mädchen an. »Warum habt ihr Emma nicht reingelassen?«
    Das Mädchen mit den glatten schwarzen Haaren setzte eine Unschuldsmiene auf.
    »Haben wir doch

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