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Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Titel: Hafen der Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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viel aus meinem Leben gemacht«, murmelte Phillip. »Du und Mom.«
    »Ja, da hast du Recht.« Ray zwinkerte ihm zu. »Mach weiter so.« Als das Telefon klingelte, seufzte er. »Alles, was geschieht, muss geschehen. Das, was du daraus machst, das ist der Unterschied. Geh ans Telefon, Phillip, und denk dran: Seth braucht dich.«
    Dann war da nichts mehr, nur das Schrillen des Telefons in einem leeren Büro. Den Blick starr auf die Stelle geheftet, wo sein Vater eben noch gestanden hatte, griff Phillip zum Hörer.
    »Phillip Quinn.« Während er zuhörte, bekamen seine Augen einen harten Ausdruck. Er griff nach einem Stift und machte sich Notizen zum Bericht des Privatdetektivs über Gloria DeLauter.

KAPITEL 9
    »Sie ist in Hampton. Bei seinen Worten hielt Phillip den Blick auf Seth gerichtet und sah, wie Cam seine Hand auf die hochgezogene Schulter des Jungen legte, eine stumme Beschützergeste. »Sie wurde von der Polizei aufgegriffen wegen Trunkenheit, Erregung öffentlichen Ärgernisses und Drogenbesitz.«
    »Sie ist im Knast.« Seths Gesicht war weiß wie die Wand. »Da soll sie auch bleiben.«
    »Ja, im Moment sitzt sie.« Wie lange sie dort bleiben wird, dachte Phillip, ist eine andere Sache. »Aber sie hat vermutlich genügend Geld, um eine Kaution zu hinterlegen.«
    »Heißt das, sie bezahlt Geld, und die lassen sie laufen?« Seths Schultern begannen unter Cams Hand zu zittern. »Egal, was sie getan hat?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls wissen wir nun genau, wo sie sich aufhält. Ich rede mit ihr.«
    »Tu es nicht! Geh nicht zu ihr!«
    »Seth, darüber haben wir schon gesprochen.« Cam massierte die bebende Schulter und drehte Seth halb zu sich herum. »Wir können die Sache nur ins Reine bringen, wenn wir mit ihr verhandeln.«
    »Ich geh nicht zurück«, flüsterte Seth wütend. »Ich gehe nie mehr zurück.«
    »Das brauchst du auch nicht.« Ethan hakte seinen Werkzeuggürtel auf und legte ihn auf die Werkbank. »Du kannst bei Grace bleiben, bis Anna heimkommt.« Er sah zu Phillip und Cam. »Wir fahren nach Hampton.«
    »Was ist, wenn die Bullen verlangen, dass ich zu ihr zurückgehe? Was ist, wenn sie mich holen, wenn ihr nicht da seid und …«
    »Seth«, unterbrach Phillip, um der wachsenden Panik des Jungen Einhalt zu gebieten, ging in die Hocke und hielt ihn mit sicherem Griff an den Armen fest. »Du musst uns vertrauen.«
    Seth sah ihn mit den Augen von Ray Quinn an, in denen Tränen und das Grauen schimmerten. Zum ersten Mal schaute Phillip ohne einen Anflug von Groll, ohne Zweifel in diese Augen.
    »Du gehörst zu uns«, versicherte er ruhig. »Daran kann und wird niemand etwas ändern.«
    Seth holte tief und stockend Luft, dann nickte er. Er hatte keine Wahl, er hatte nur seine Hoffnung. Und seine Angst.
    »Wir fahren mit meinem Wagen«, bestimmte Phillip.
     
    »Grace und Anna werden ihn beruhigen.« Cam rutschte auf dem Beifahrersitz in Phillips Jeep hin und her.
    »Es ist grauenvoll, solche Angst zu haben.« Vom Rücksitz warf Ethan einen Blick auf den Tacho, dessen Nadel sich der Achtzig näherte. »Und nichts zu können außer hilflos zu warten.«
    »Jetzt ist sie dran«, meinte Phillip kalt. »Von den Bullen kassiert zu werden hilft ihr wenig bei einem Prozess um das Sorgerecht, falls Sie es so weit kommen lassen will.«
    »Es geht ihr gar nicht um das Kind.«
    Phillip warf Cam einen flüchtigen Seitenblick zu. »Nein, die will nur Geld. Von uns hat sie jedenfalls nichts mehr zu erwarten. Aber wir werden ein paar Antworten bekommen. Wir machen ihrem schmutzigen Spiel ein Ende.«
    Sie wird lügen, dachte Phillip. Er zweifelte nicht daran, dass sie lügen, Mitleid erwecken und manipulieren würde. Aber sie irrte sich gewaltig, wenn sie glaubte, an den drei Brüdern vorbei Zugriff auf Seth zu bekommen.
    Du schaffst das, was auf dich zukommt, hatte Ray gesagt.
    Phillips Hände am Lenkrad packten fester zu. Er hielt den Blick stur auf die Straße gerichtet. Ja, er würde es schaffen. So oder so.
     
    Mit pochenden Schläfen und verkrampftem Magen betrat Sybill das ländliche Polizeirevier. Gloria hatte sie angerufen, hatte sie heulend und stammelnd angefleht, ihr Geld für die Kaution zu schicken.
    Die Kaution, dachte Sybill schaudernd.
    Gloria hatte gesagt, es sei ein Irrtum, ein schreckliches Missverständnis. Na logisch, was denn sonst? Sybill hätte das Geld beinahe telegrafisch überwiesen. Sie wusste immer noch nicht, warum sie es nicht getan hatte, was sie dazu getrieben hatte, ins Auto zu

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