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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Simon, bevor er mit einem Klicken die Tür zuzog.
    Ich lächelte ihn an, er hatte uns mühelos aus diesem Albtraum befreit. Bis die nächste Bemerkung meines Vaters zu mir durchdrang und mich erschaudern ließ.
    »Wir sind deiner alten Freundin begegnet, Simon, als
wir unseren Wagen parkten. Sie sieht aus wie Selina Scott. Wie heißt sie noch mal, Val? Blond, hübsche Figur. Ruth, nicht wahr?«
    »Dad!«
    »Was denn?«
    »Nichts.«
    Simon hatte eine Erektion, und mein Vater redete von seiner Exfreundin. Doch nichts hätte mir fernergelegen, als ihn auf diesen Lapsus hinzuweisen.
    »Äh … ja, Sir, stimmt, Ruth«, antwortete Simon gequält. Ein wenig zu gequält, wenn man mich fragt.
    Warum schlich Ruth ständig durch Camden? Sie arbeitete in der Innenstadt und wohnte in Chelsea. Sie hasste Camden. Ich erinnere mich an ihre Worte, dort wimmle es von unerwünschten Elementen. Es hatte mich sehr verwundert, dass jemand unter fünfzig den Begriff »unerwünschte Elemente« benutzte.
    »So, jetzt lasst uns aufbrechen«, sagte meine Mutter mit erzwungener Fröhlichkeit.
    Wir liefen die Treppe hinunter. Meine Mum beugte sich zu mir herüber und bekam zum ersten Mal ein richtiges Flüstern hin. Sie sagte etwas sehr Nettes zu mir.
    »Ruth hat zugenommen.«
    Aber dann blieb Simon stehen.
    »Ich muss nur noch rasch einen Anruf erledigen. Hab ich völlig vergessen. Geht schon vor, ich werde euch einholen. «
    »Gut, Simon, dann treffen wir uns im Lokal«, sagte mein Vater fröhlich.
    Aber ich war alles andere als glücklich, als ich Simon die Treppe hinaufjagen sah. Denn es war schon sehr
merkwürdig, dass er sich ausgerechnet in dem Moment an einen Anruf erinnerte, in dem er gehört hatte, dass Ruth in der Nähe war.
    Jetzt war ich mir sicher. Er hatte eine Affäre.

32
    »Wir werden gleich bestellen, wir warten noch auf jemanden. «
    Ich lächelte die nervöse, dünne osteuropäische Kellnerin an. Es war offenbar ihr erster Tag. Das erkannte ich daran, dass sie tatsächlich arbeitete und daran, dass sie von einem vierschrötigen Italiener auf Schritt und Tritt kontrolliert wurde. Das arme Ding. Bestimmt bekam sie kein Trinkgeld und von jedem nur die schlechtesten Jobs zugeschoben.
    »Das ist meine Fernbrille, Val. Wo ist meine Lesebrille?«
    »Mike«, seufzte meine Mutter. »Woher soll ich wissen, wo deine Lesebrille ist? Vielleicht hast du sie im Wagen gelassen?«
    »Nein, ich hatte sie auf, als ich an dieser verdammten Parkuhr stand. Zwanzig Pence für vier Minuten, Sarah! Zwanzig Pence für vier Minuten! Das sind acht Pfund für zwei Stunden. Da erwarte ich, dass Selina Scott persönlich sich des Wagens annimmt und im Bikini die Scheiben putzt.«
    »Mir wäre Piers Morgan lieber«, seufzte meine Mutter, während sie in ihre Tasche griff. Sie holte ein Brillenetui heraus.

    »Nicht diese.«
    »O nein, das ist ja deine Gleitsichtbrille. O Mike, du und deine verdammten Brillen!«
    Endlich fand sie die richtige und gab sie Dad. Ich sah meine Eltern verwundert an.
    »Kann er sich nicht selbst um seine Brillen kümmern?«, fragte ich.
    Meine Mutter richtete ihren Blick kurz zum Himmel und schlug vor, einen Gin Tonic zu bestellen.
    »O ja, sollen wir auch Knoblauchbrot dazubestellen, während wir auf Simon warten?«
    Ich wollte gerade die Kellnerin herbeiwinken, ließ es aber sein, als ich sah, dass sie sich damit abmühte, einen prallen Müllsack über den Boden Richtung Hinterausgang zu schleifen. Mein Dad sah mich an, als hätte ich vorgeschlagen, ein Familienmitglied zu opfern.
    »Habe ich was Falsches gesagt?«
    »Er macht die Atkins-Diät«, flüsterte meine Mutter mir zu.
    »Ich dachte, du hättest ein Pfund mit der von Paul McKenna verloren.«
    »Dieses Pfund hat er verloren, und drei danach zugenommen. «
    »Aber du kannst doch jetzt nicht die Atkins machen. Das ist eine Pizzeria.«
    Mein Vater nickte traurig. Wir saßen neben der Küche, und er hatte den besten Blick auf die Pizzen, die Blasen werfend aus dem Ofen kamen.
    »Wie läuft es?«
    »Er ist sehr grantig gewesen. Er darf nichts trinken, weißt du.«

    »Ein leichtes Bier kann ich doch trinken.«
    »Nein, Mike, kannst du nicht.«
    »Val.«
    »Nein, Mike.« Es war die durchgreifende Stimme meiner Mutter. Die kam bei mir zum Einsatz, als ich zum Beispiel im Alter von sieben Jahren ein Paar hochhackige Schuhe, mit dreizehn ein Tattoo und mit vierzehn Make-up haben wollte. »Du hast mir gesagt, ich soll dich davon abhalten.«
    »Du betrügst dich doch nur selbst«,

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