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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Terminplan
ändern oder ihn auf irgendeine Weise überraschen?
Hat er Produkte wie Viagra gekauft?
    Dann recherchierte ich, wie man einen »Betrüger« überführte.
    Konfrontieren Sie ihn erst damit, wenn Sie Beweise haben! Beweise sind E-Mail-Verkehr, eine Textnachricht, ein Foto, eine Kreditkartenabrechnung etc. An Beweise gelangen Sie nur, wenn Sie in Überwachungsgeräte investieren oder einen Privatdetektiv anheuern. Ansonsten
müssen Sie alles allein erledigen … Beobachten Sie ihn, aber stellen Sie ihn erst dann zur Rede, wenn Sie sich sicher sind … Sprechen Sie mit gemeinsamen Freunden, um zu erfahren, was diese denken.
    Ich rief Julia an.
    »Jules, sag schnell: Kam Simon dir letzten Abend irgendwie seltsam vor?«
    »Im Ernst?«
    »Natürlich.«
    »Ja, was war zum Beispiel mit diesem Anruf, den er nicht angenommen hat? Und danach gleich noch einer über Festnetz. Er wollte nicht, dass du zurückrufst. Gespenstisch. «
    »Es war Ruth. Ich habe das später überprüft.«
    »Verdammt. Ich bin sicher, dass ich sie gestern Abend gesehen habe. Sie kam von eurem Haus. Ich glaube, sie hat mich gesehen und absichtlich weggeschaut.«
    »Mein Dad sagte, er habe sie heute auch gesehen. Was würdest du denken, wenn du ich wärst?«
    »Mann, das weiß ich nicht. Wie ist er denn zu dir?«
    »Fürchterlich. Er scheint sauer zu sein, dass ich wieder da bin.«
    »Ach, Liebes.«
    »Was würdest du tun?«
    »Prüf sein Handy und seine E-Mails. Schnüffel an seinen Hemden. Fordere ihn unentwegt zum Sex auf. Wenn sie keinen kriegen, suchen sie ihn sich woanders. Was anderes fällt mir nicht ein.«
    »Danke.«
    Und so kam es. Ich wurde zu einer Schnüfflerin. Es
war jedoch kein glanzvoller Miss-Marple-Start, denn aufgrund des Jetlags und des Weins schlief ich über dem Laptop ein, bevor er nach Hause kam.

34
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war er nicht da. Mein erster Gedanke war, er ist die ganze Nacht weggeblieben. Und anstatt meinen Rechten als Schauspielerin ohne Arbeit Nachdruck zu verleihen und mich noch mal anderthalb Stunden aufs Ohr zu hauen, wie ich das normalerweise tue, setzte ich mich rasch auf die Bettkante und griff nach dem nächsten von Simons Kleidungsstücken, die über den Boden verstreut lagen.
    Ich liebe diesen Überfluss an herrlichen Klamotten, die man schnorren kann, wenn man einen Freund hat: übergroße Trainingshosen und T-Shirts, die nur darauf warteten, übergeworfen zu werden. Vor Simon lief ich ständig in ein Handtuch gewickelt herum. Das ist nicht annähernd so bequem und entpuppt sich als logistischer Albtraum, sobald man zwei Hände benötigt, um etwas zu tragen. An diesem Morgen machte ich es mir von Kopf bis Fuß in Abercrombie bequem und bahnte mir einen Weg in die Küche.
    Wenn ich Küche sage, meine ich unser Küchenwohnesszimmer: der einzige Raum, der weder Schlaf – noch Badezimmer ist. Dort war es dunkel. Ich erkannte Simons auf dem Sofa zusammengerollt liegende Gestalt. Dann
war er also doch nach Hause gekommen, hatte aber beschlossen, sich nicht zu mir ins Bett zu legen. Ich fragte mich, ob das womöglich daran lag, dass er nach Parfüm roch. Ich rempelte ein paar Schachteln an, als ich auf ihn zustolperte.
    »Tee?«, fragte ich und beugte mich über seinen Hals, um leise daran zu schnüffeln. Er wedelte mich weg wie eine Wespe.
    »Was machst du da? Willst du mein Blut saugen?«
    »Nein«, sagte ich abwehrend. »Ich wollte dir einen Gutenmorgenkuss geben.«
    Und drückte einen kleinen kalten Kuss auf seine Wange. Ich konnte nichts Ungehöriges riechen. Ich ging zum Wasserkocher, schaltete ihn ein und überlegte, wie ich es anstellen sollte, einen Blick in seine Brieftasche zu werfen, um nach Quittungen vom Vorabend zu suchen und sein Handy auf Textnachrichten zu überprüfen.
    »Wieso hast du hier draußen geschlafen?«, fragte ich, aber gemäß der Anweisungen auf der Website nicht in vorwurfsvollem Ton. Simon gab keine Antwort. Ich drehte mich zu ihm um. Er schüttelte seinen Kopf, als hätte er Schmerzen. Vermutlich rührten diese von meinem Anblick. Zwei Minuten nach dem Aufwachen bin ich nie in Bestform, geschweige denn nach einer Flasche Wein und einigen ernsthaften amerikanischen Websites zur Untreue.
    »Du musst was gegen dein Schnarchen unternehmen, Babe.«
    »Simon«, erwiderte ich lachend, »ich schnarche nicht!«
    »Doch, Sare, du schnarchst. Ich habe mich gestern Abend neben dich gelegt. Der König der Löwen ist nichts dagegen.«

    »Schatz, noch keiner hat

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