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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Universums‹ anzog, war für mich an sich schon eine schier unlösbare Aufgabe, ohne der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ich mich mit ihm an einem gleißend heißen Strand traf!
    Die einzige Lösung war eine Notlüge. Ich musste ihm eine SMS schicken und sagen, ich sei krank. Die Zeitanzeige meines Handys sagte mir, dass ich ihn in zwölf Minuten treffen würde!
    »MIST!«
    Das warf diesen Plan über den Haufen. Ich hatte kein Problem damit, eine faustdicke Lüge aufzutischen. Aber ich habe eine Klosterschule besucht. Er sollte nicht denken, dass ich unhöflich war. Ich musste ihn treffen. Ich stieg aus dem Bett und sah mein Spiegelbild an.
    »NEIN!«
    Ich zog meinen Blümchenrock und mein Top aus. Aber dann sah ich mich im Spiegel im Bikini.
    »WARUM HAST DU KEINE DIÄT GEMACHT???? «, schrie ich mein Spiegelbild an. »Du hattest doch immer vor, abzunehmen, oder? Und dann lässt du dich gleich wieder von Essen ablenken. Jetzt sieh dich
an. Und das, obwohl Strandbegegnungen und Stripteaseszenen auf dich warten! DAS WIRD DIR EINE LEHRE SEIN!«
    Ich zog ein Maxikleid an.
    Nein, das ging gar nicht. Ich würde auf das blöde Ding treten, und außerdem fielen meine Brüste heraus. Ich sah aus wie Lorraine Kelly! Also zog ich das Maxikleid wieder aus. Es war wie bei Britney Backstage. Ich fing zu schwitzen an. Plötzlich verstand ich, warum die Leute in L.A. verschreibungspflichtige Drogen nehmen.
    »Noch sieben Minuten!«, keuchte ich.
    Meine Haut war gerötet. Ich sah aus, als hätte ich masturbiert. Der Zeiger meines Weckers bewegte sich unablässig weiter. Noch sechs Minuten!
    »Los! Entscheide dich, Sarah. Du Idiot«, schrie ich und zwang mich zu atmen.
    Es ist egal, sagte ich mir. Er ist hässlich. Und du hast einen wasserdichten Plan, wie du verhindern kannst, das Küssen zu genießen. Den hast du dir zurechtgelegt, als du heute Morgen völlig dehydriert wach wurdest, weißt du noch? Jetzt atme und zieh irgendwelche verdammten Klamotten an, denn du hast nur noch fünf Minuten. ICH SAGTE ATMEN!
    Ich zog meine alte abgewetzte, über den Knien abgeschnittene Jeans an, die-mal-kurz-in-Mode-war-als-ichsiebzehn-war-danach-aber-nie-mehr-wieder. Darüber ein weißes T-Shirt, in dem ich einmal geschlafen hatte. Ich setzte mich aufs Bett, um meine ins Fleisch schneidenden Sandalen anzuziehen. Dabei knackte unter meinem Hintern was. Ich zog meine kaputte Sonnenbrille hervor und sagte aus ganzem Herzen »Mist!«

61
    Leo Clement machte sich keine Gedanken, was er an diesem Tag tragen sollte. Leo Clement zog nicht in Erwägung, mir einen Text mit den Worten Halsweh und geschwollene Mandeln zu schicken. Er zog einfach ein paar Surfershorts an. Leo ist eben Profi. Obwohl man sagen muss, dass die Surfershorts nicht knapp genug saßen. Sie hingen sehr tief.
    Wir übten unseren Text mehrmals. Bis zu dem Punkt, an dem selbst ich, die ich die Aktienmehrheit an Selbstzerfleischung halte, sagen konnte, dass die Szene nicht schlecht war. Den körperlichen Aspekt zu proben, stand nicht zur Diskussion. Kein Lippenkontakt. Seine muskulöse, vom Surfen leicht schwielige gebräunte Hand hatte auch nicht sanft meine Brust berührt. Ich hatte auch noch nicht die Nähe seiner Schenkelmuskulatur, glatt und hart wie stählerne Ciabattas, gespürt. Nichtsdestotrotz hatte mein Mund sehr viel Zeit in der Hotdog-Position offen gestanden.
    »Wir müssen es nicht machen, wenn es dir unangenehm ist.«
    Er hatte gesprochen. Das war das Verrückte an Leo; er sah umwerfend aus und schien ein wirklich netter junger Mann zu sein, wie meine Mum sagen würde. Aber er sprach, als wäre er müde und hätte sich gerade einen Joint reingezogen, sodass ich nach dem ersten »Hey« abschaltete und nur noch seine Lippenbewegungen verfolgte.
    »Entschuldige. Ich war ganz weit weg.«

    »Ich habe mich gefragt …«
    So wunderschöne Lippen in der Farbe fast reifer Kirschen. Pass auf, Sarah. Ich benahm mich wie ein italienischer Macho. Hör auf damit, Giovanni.
    »Wenn du das … äh … du weißt schon, wenn dir das unangenehm ist…«
    Ich vermutete, dass er die schlüpfrigen Sachen meinte. Er deutete auf mich und dann auf ihn und das auf eine Weise, die nahelegte, dass er die harten Sachen üben wollte.
    »Oh!« Ich begann ebenfalls erst auf ihn und dann auf mich zu zeigen und machte dann eine abstrakte Kreisbewegung, die, wie ich hoffte, deutlich machte, dass wir es krachen lassen sollten. Das ergänzte ich zur Verdeutlichung mit den Worten: »Die … äh … Teile

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