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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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dann um, um zu sehen, mit welchem Set-Runner ich jetzt sprach. Teufel noch mal. Es war kein Runner. Es war Dolph Wax, der Star, wie sich inzwischen zweifellos rumgesprochen haben dürfte, jener subtilen philosophischen Meisterwerke des modernen Kinos, der Absolute-Destruction- Reihe. Er spielt darin einen Typen namens Baptiste Fury, der jeden umbringt, bevor er unter Geigenklängen ein Baby rettet, dessen Mutter bumst, und sich dann verpisst, um in derselben Folge noch mehr Leute abzuschlachten. Ich dachte, ich erkläre das besser, bevor Sie es mit was Französischem verwechseln.
    »Geschwollen … tatsächlich … Ich habe seit Jahren nicht mehr so gelacht. Und lachen tut so gut.«
    Ich hätte mir mein Bein brechen können!
    »O ja, es geht doch nichts über herzhaftes Lachen.«
    »Es ist wie Medizin. Ein Tonikum. Wenn man in diesem Gewerbe nicht lacht …«
    »Nehmen Sie verschreibungspflichtige Medikamente?«

    Er sah mich scharf an, offenbar hatte ich hier einen empfindlichen Nerv getroffen. Also lächelte ich, woraufhin auch er lächeln musste.
    »Oh, ein Scherz. Sie sind lustig.«
    »Ich bin ein Brüller.«
    »Haben Sie schon erfahren, dass ich für uns alle eine Party ausrichte?«
    »Nein.«
    »Am nächsten Freitag. Ich möchte, dass wir uns alle auch unabhängig vom Drehgeschehen kennenlernen. Zeit finden, um wirklich miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen. Das ist wie auf einer Reise. Wir geben uns Mühe, unser Ziel zu erreichen, aber …« Hier hielt er der Wirkung halber inne. Ich wartete und fragte mich, welches Chicken-Nugget an Weisheit Dolph nun verkünden würde. »… wir sind alle nur Menschen.« Das sagte er mit einem Kopfnicken und einem Lächeln.
    Brillant, Dolph. Ich war mir unsicher, aber das hast du für mich geklärt.
    »Stimmt, Dolph. Wir sind alle nur Menschen«, wiederholte ich begeistert.
    »Ja, wir sind alle Menschen, und wir müssen innehalten und uns unterwegs erfrischen.«
    Dolph hatte zu lachen begonnen. Also vermutete ich, dass dies ein kleiner Versuch war, humorvoll zu sein.
    »Ja, wie wahr, wie wahr. Wir sind in der Tat alle nur Menschen.«
    Plötzlich hörte er zu lachen auf.
    »Sie haben’s begriffen«, sagte er ernst.
    »Ja, habe ich.«

    »Und ich liebe Ihren Akzent.«
    »Danke.«
    »Toller Akzent.«
    »Danke. Ich werd’s meiner Mum sagen.«
    »Ich mag Sie.«
    Und als er das sagte, deutete er mit einem Disco-Schritt-Finger in meine Richtung. Das war großartig. Schmerztabletten, die einen in einen Schwebezustand versetzten und ein wirklich verrückter Hollywoodstar. Ich dachte an Simon. Der hätte Dolph Wax hysterisch gefunden. Das war das erste Mal, dass ich heute an Simon dachte. Abgesehen von dem Striptease, den ich für ihn getanzt hatte. Aber ich hatte nicht meine üblichen fünfundvierzig Gedanken pro Sekunde gehabt, mit dem Tenor: Oh, ich vermisse ihn, oh, ich hab’s vermasselt, oh, ich möchte, dass er anruft … Und ich beschloss, den Rest des Tages mehr an ihn zu denken. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, von ihm abzulassen.
    »Sar … Oh, hi, Dolph.«
    Es war Leo Clement. Dolph ergriff Leos Hand und schüttelte sie. Leo trug keine Perücke, aber noch immer sein Kostüm. Schwarze enge Jeans, Cowboystiefel, schwarze Lederjacke. Ganz Kurt Cobain. Aber sauber. Und sexy. Nicht zu übersehen. Ein beschissen aussehender Leo wäre zur Abwechslung auch mal ganz nett gewesen.
    Mann, Dolph hielt Leos Hand noch immer fest. Das wuchs sich zu einem Fünfzehn-Sekunden-Händeschütteln aus. Als er endlich losließ, legte er eine Hand auf Leos Rücken, aber nicht zum männlichen Rückenklopfen, nein, er tätschelte ihn nur. Es war eigentlich sogar eher ein Streicheln.

    »Wie geht es deinem Bein, Sarah?«, erkundigte sich Leo und befreite sich aus der Männerumarmung, um zu mir zu kommen.
    »Hm«, ich wollte was Witziges sagen. Vergessen wir witzig, es hätte schon gereicht, wenn ich überhaupt was über die Lippen gebracht hätte. Aber mir fielen keine Worte ein, weil sich mir wieder die Bilder am Strand aufdrängten. »Gut, danke.«
    »Ich sehe euch beide dann auf der Party!«, rief Dolph im Gehen.
    Leo seufzte.
    »Ich glaube, du hast einen Bewunderer.«
    »Was?«
    »Dolph. Ich glaube, er mag dich.«
    Weil ich mich seit Spielplatztagen nicht besonders weiterentwickelt habe, sang ich I think he likes you , als wäre ich sieben.
    »Das würde ich hier nicht laut äußern«, flüsterte Leo.
    »Warum nicht?«
    »Laut seiner PR-Agentin, die irgendwo hier

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