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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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zurück, um sich dort zu erholen. Denn den wahren Tod können sie auf dieser Ebene nicht erleiden.«
    »Selene will also eine riesige Armee dieser Viecher anhäufen.« Grässliche Vorstellung. Ich musste ein Würgen unterdrücken. »Was wird sie das kosten?«
    »Sie wird für alle Ewigkeit der Unterwelt angehören. Wenn sie diesen Preis zu zahlen bereit wäre, könnte sie nach Belieben über eine unerhört große Anzahl Camazotz verfügen, und unsere Welt würde zu einem trostlosen Ort verkommen.«
    Frustriert seufzte ich. »Es ist also gut, dass sie zu narzisstisch veranlagt ist, um wirklich komplett auf ihr Leben zu verzichten. Was meinst du, was sie sich das hier aufgefahrene Kontingent Höllenbrut hat kosten lassen?«, fragte ich gespannt.
    »Wahrscheinlich dürfte der Preis etwa bei einem Jahrtausend Knechtschaft liegen, weniger auf keinen Fall. Zu zahlen, wenn sie auf dieser Welt umkommt.«
    »Aha. Wenn wir es schaffen, dass sie ausreichend lang tot ist, kommen die Dämonen und holen sie. Das ist es doch, was du sagen wolltest, oder nicht? Gut, das ist kein perfekter Plan, aber Selene wäre jedenfalls für eine ganze Weile von der Bildfläche verschwunden.«
    Naomi biss sich auf die Lippe. Da ihre Fangzähne eingezogen waren, waren dabei nur ebenmäßige, weiße Zähne zu sehen. »Ja, exactement . Ein wahrer Tod wäre optimal , aber mir würde reichen, sie für ein Jahrtausend in den Händen von Dämonen zu wissen. Zweifellos werden sie sie immer wieder foltern. Freiwillig nämlich wird sie für die nichts tun wollen. Das wäre Strafe genug.«
    »Wie also kommen wir an den geflügelten Teufeln vorbei?«, fragte ich. Wir mussten langsam loslegen, oder niemand würde Selene je schlagen, wir nicht und auch keine Dämonen. Meine Wölfin fletschte die Zähne. Ich musste ihr recht geben. Das Ganze dauerte viel zu lang.
    Naomi schüttelte den Kopf. »Das wird schwierig.«
    »Können sie uns auch bei Tageslicht angreifen?«, wollte Tyler wissen.
    Naomi zuckte die Achseln. »Ich nehme es an.«
    »Offenbar verhalten sie sich nur in Selenes Einflussbereich ordnungsgemäß«, meinte Tyler. »Hier hingegen scheinen sie, tja   … wie abgeschaltet. Dieses Biest hier bewegt sich nach wie vor sehr langsam. Der Hexenzauber kann es ja wohl kaum noch beeinträchtigen.«
    » Alors , das Eingrenzen von Wirkungsbereichen wird sicher Bestandteil der Vereinbarung sein.« Naomi nickte zustimmend. »Auf dieser Welt haben Dämonen sehr strikten Regeln zu folgen. Eine Gruppe von der Größe, wie sie hier zum Einsatz kam, könnte binnen eines Lidschlags eine ganze Menschenstadt auslöschen. Ein einziger Biss lässt einen Menschen unter unaussprechlichen Qualen sterben. Daher wird man sicher Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, um dergleichen zu vermeiden.« Naomi sah sich den geflügelten Teufel aus der Nähe an. »Ich bin schon überrascht, dass Selene sich die Camazotz nicht für den Schluss aufgehoben hat. Aber vielleicht hatte sie Schwierigkeiten, sie zu kontrollieren.« Das Biest zischte Naomi an, und für einen kurzen Moment flammte es in seinen Augen bösartig orange auf.
    »Wenn wir also an den kleinen Rackern da vorbei sind, erwarten uns jede Menge andere Überraschungen, willst du das damit sagen?«, mischte sich Danny jetzt ein, der aufgestanden und auf dem Weg zu uns war. »Das hier kann schließlich kaum ihre einzige Verteidigungslinie sein.«
    Über die Schulter hinweg blickte ich mich zu ihm um. Ich war froh zu sehen, dass seine Wunden sich bereits geschlossen hatten, ja sogar größtenteils schon verheilt waren. »Gut, dich wieder auf den Beinen zu sehen, Danny. Wenn du dich von diesen Verletzungen hast erholen können, muss es auch einen Weg geben, die Biester endgültig zu besiegen. Wenn wir alle gemeinsam unseren Grips anstrengen, wird uns schon eine Lösung dafür einfallen.«
    Tyler hatte sich ja nun schon vor einer Weile zu Naomi und mir gesellt. Aber Eamon weigerte sich standhaft, an unserem Gespräch teilzunehmen. Er war immer noch wütend. Mich wunderte ein wenig, dass er nicht einfach davongeflogen war. Aber das war ihm wohl das Risiko nicht wert, dass seine Schwester zum zweiten Mal in der heutigen Nacht wütend auf ihn würde.
    »Wenn die Hexenzauber nur zeitweilig wirken«, machte Tyler den ersten Vorschlag, »könnten wir doch versuchen, die Zauber miteinander zu mischen, und dann nach einem Weg suchen, sie über die ganze Gruppe zu verteilen.«
    »Das geht nicht. Sind sie nur kurz außer Gefecht gesetzt,

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