Half Moon Bay (German Edition)
diesem Abend von den Taylors, da sie Will versprochen hatte, Renata im Café zu helfen.
David sah auf dem Bildschirm so anders aus. Natürlich war er geschminkt, aber trotzdem hatte das Gesicht für Sarah etwas Fremdes gehabt. Man hatte ihn perfekt geschminkt. Keine Unebenheiten oder Poren konnte man auf dem Bildschirm erkennen.
Sein zahnpasta-weißes Lächeln war schon brillant.
Aber seinen männlichen Geruch, seine tiefen Blicke, sein Atmen kannte nur sie persönlich.
Er war eben ein Schauspieler. Hatte er ihr das alles vorgespielt?
Weit nach Mitternacht schlief auch Sarah endlich ein. Aber sie träumte. In ihrem Traum suchte sie ihn. Konnte ihn nirgends finden. Bis sie seine Spur fand und ihr folgte. Sie befand sich in einem großen Raum, in dem es aussah, wie in einem Theater. Beleuchtet war nur die riesige Bühne und je näher Sarah kam, desto mehr konnte sie erkennen.
Es waren viele Menschen auf der Bühne, die genau in ihre Richtung sahen. Sie lief langsam und leise näher. Plötzlich beschlich sie das Gefühl, dass die Personen geradezu auf sie gewartet hatten. Dann erkannte sie auch Menschen, die sie anstarrten.
Alle Hollywoodgrößen waren auf der Bühne versammelt und fingen an zu lachen. Ein Schrecken fuhr ihr durch Mark und Bein, als sie erkannte, wer in der Mitte der Bühne stand.
David hielt Nicole, seine Frau im Arm und sie lachten laut.
Als das Gelächter so laut wurde, das Sarah es nicht weiter ertragen konnte, wachte sie endlich auf. Sie brauchte einen Moment, um sich klar zu werden, dass sie nur geträumt hatte.
Erleichtert, das es wirklich nur ein Traum war, legte sie sich wieder in ihre Kissen und schlief tief, fest und traumlos die restliche Nacht hindurch.
Im Laufe des nächsten Nachmittages machten Sarah, ihr Vater und der kleine David sich auf den Weg nach Half Moon Bay. Die Luft war mild und das Wasser noch nicht ganz so kalt. Mit etwas Glück könnte David Junior im Meer noch baden, dachte Sarah. Als das Taxi die kleine Straße zum Haus entlang fuhr, stand Max schon am Haus und erwartete sie.
Das Wiedersehen war sehr herzlich. Sarah umarmte den alten Mann und hatte das Gefühl, das er sich freute, sie wieder zu sehen. Sie stellte Max ihren Vater vor, die sich gleich freundschaftlich begrüßten.
Sarah´s Vater ließ sich von Max das Haus zeigen, während sie ihr Gepäck auspackte. Joe war von dem Haus beeindruckt. Er lief unterhaltend mit dem Verwalter durch das Haus. Fasziniert sah er immer wieder zum Meer, das er einige Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Max ließ es sich nicht nehmen und begleitete Joe hinunter zum Strand. Er nahm seinen Enkel mit und Sarah war froh, ein paar Minuten für sich zu haben. Hand in Hand ging er mit David die Stufen hinunter, bis sie schließlich Sand unter ihren Füßen spürten.
So packte Sarah die Sachen ihres Sohnes in die kleine Kommode, die direkt an der Wand vor ihrem Bett stand.
Seine Spielzeugautos brachte sie ins Wohnzimmer. So hatte sie einen Blick auf ihren Sohn, wenn sie kochen würde. In den Kühlschrank stellte sie abgekochtes Wasser bereit, für David´s Abendmahlzeit. Sie lächelte, als sie erkannte, dass Max den Kühlschrank wieder einmal mit Lebensmittel gefüllt hatte. Als sie das erste Mal hier in Half Moon Bay war, hatte er das Gleiche getan.
"Ich habe schon ein paar Sachen für Sie eingekauft, Sarah. Ich dachte, dann brauchen Sie sich nicht darum zu kümmern." Max kam gerade von der Terrasse wieder hinein.
"Oh, Max, was würde ich nur ohne Sie machen. Danke!! Sie schenkte ihm ein Lächeln, was er sogleich erwiderte.
"Wenn noch etwas fehlen sollte, sagen Sie es nur. Ich kann alles schnell besorgen."
"Danke, aber ich denke, fürs Erste haben Sie gut für uns vorgesorgt.
"Gut. Ihr Sohn braucht seinen Sandeimer und seine Schaufel." Suchend sah sich Max um.
"Warten Sie, ich hole es. Das war das Handgepäck ihres Sohnes gewesen. Sarah ging zur Eingangstür, wo sie es zuletzt gesehen hatte und brachte es ihm.
Sie hielt es ihm entgegen. "Ich würde gerne mit meinem Vater in den nächsten Tagen zu Helen gehen."
Sofort wurde der Ausdruck in Max faltigem Gesicht traurig, als Sarah von ihr sprach.
"Natürlich! Ich gehe jede Woche mehrmals hin und pflege das Grab. David hat mich beauftragt, mich um das Grab zu kümmern, solange er nicht da ist. Und das mache ich natürlich gerne."
Sarah nickte nur. Sie hatte keine Zweifel daran, dass das Grab von Helen, mit den schönsten Rosen, die sie immer gerne gehabt hatte, geschmückt war. "Rufen Sie mich
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