Half Moon Bay (German Edition)
einfach an, wenn sie auf den Friedhof möchten. Ich werde sie dann abholen." Damit ließ er Sarah wieder allein und machte sich auf den Weg zum Strand hinunter.
Sehnsüchtig streckte David Junior seine kleinen Hände nach seinem Eimer und der Schaufel aus, als Max zu ihnen durch den staubigen Sand lief. Dann setzte er sich zu Joe, auf eine kleine Bank die beiden beobachteten, wie der Kleine seinen Spaß mit dem Sand hatte.
In dem Augenblick, als Max die Wahrheit in dem kleinen Kindergesicht erkannte, hielt er für einen Moment die Luft an, sagte aber kein Wort.
Joe war die Anspannung, die von Max plötzlich ausging, nicht entgangen. Wie hatte Sarah sich das vorgestellt?
Die Ähnlichkeiten zwischen Vater und Sohn konnte man wirklich nicht abstreiten. Im Laufe der Zeit würde es nicht lange ein Geheimnis bleiben.
"Weiß David es?", fragte Max, ohne den Blick von dem Jungen zu nehmen.
"Deshalb sind wir hier, denke ich!" gab Joe als Antwort zurück.
Für die restliche Zeit, die sie am Strand verbrachten, schwiegen die beiden Männer. Und jeder hing seinen Gedanken nach.
Helen hatte ihr nie ihre Beziehung zu Max Johannson erklärt. Und es gab einiges, was Sarah interessierte. Aber das musste noch warten.
"Weißt du eigentlich, dass du ein kleines Paradies geschenkt bekommen hast? Es ist einfach wunderbar hier!" sagte Joe und setzte sich auf das Sofa.
"Es ist wirklich wunderschön eingerichtet. Mir gefällt es hier sehr gut!"
"Ja, nicht wahr? Ich kann noch gar nicht glauben, dass es zur Hälfte mir gehören soll."
"Glaub es einfach, Tochter und genieße es."
Und das taten sie auch. Den restlichen Nachmittag gingen sie am Strand spazieren. Joe hatte seine Hosenbeine aufgekrempelt und trat zum Spaß gegen die Wellen. Sein Enkel hatte dabei großen Spaß, während Sarah es sich auf einem Teppich bequem gemacht hatte und in Erinnerungen schwelgte, als sie mit David eine glückliche Zeit hier verbracht hatte.
Nie hätte sie geglaubt, dass sich alles so schnell geändert hätte. Sie wollte von nun an nach vorne schauen und das Beste für ihren Sohn. Und genau dazu wollte sie, eine ganz klare Linie, zwischen ihr und David schaffen.
Helen hatte sie immer wieder dazu bewegen wollen, aber die Angst war einfach zu groß gewesen. Doch jetzt hatte sie ihren Mut dafür gefunden und war bereit.
Sie hatte ihre Augen geschlossen und hörte den Wellen zu, wie sie stoßweise in die kleine Bucht strömten. Hand in Hand liefen Joe und David zu Sarah. Sofort ergriff der Kleine seinen Sandeimer und die Schaufel. "Das scheint seine neue Lieblingsbeschäftigung zu werden!" lachte Joe.
Plötzlich hörten sie den Kleinen rufen: "Mama, Mann! ... Mann!"
Erst hatte sie gar nicht reagiert. Doch dann fiel Sarah der Abend wieder ein, als ihr Sohn auf den Fernseher zeigte, als David Knightley den roten Teppich seiner der Premiere beschritt.
David Junior zeigte auf die Treppe, die zum Haus führte. Als Sarah dorthin sah, erkannte sie die männliche Gestalt, die die Treppen hinunter lief. David!
Joe sah sorgenvoll zu seiner Tochter, die sich sofort von ihrem Teppich erhob und verdutzt zu David blickte.
Als er näherkam, lächelte er schief und Sarah spürte die innere Wärme, die er in ihr auslöste.
Wie immer sah er großartig aus. Vielleicht etwas bleich um die Nase und müde.
"Was machst du den hier," war das Einzige, was ihr einfiel. Ihr Puls begann sofort zu rasen.
"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen! Tina sagte mir, dass ihr hier seid!"
"Tina?"
"Ja, ich war bei euch zu Hause. Als ich niemanden bei euch zu Hause angetroffen habe, bin ich in das Café gefahren." Nickend grüßte er Joe, der das Gleiche tat. "Ich dachte, du wärst noch unterwegs. Da bin ich mit meinem Vater hergefahren für ein paar Tage.
Er stand ihr nun gegenüber und erst jetzt konnte Sarah sehen, wie schlecht es ihm wirklich ging. Sie hatte den Schock langsam überwunden und fasste nun endlich allen Mut zusammen, den ersten Schritt zu machen.
"Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass du auch hier bist. Ich muss ganz dringend etwas mit dir besprechen!" Ihr Herz klopfte dabei so heftig, das sie Angst hatte, er könnte es hören.
"Ja, es gibt auch sehr viel, was ich mit dir besprechen muss, deshalb bin ich hier."
"Gut, dann geht ins Haus", sagte Joe und nickte David noch einmal zu.
Der setzte sich mit einem lauten stöhnen auf den Teppich.
"Komm, erzähl mir ein wenig, wie es euch geht. Ich brauche dringend mal andere Neuigkeiten," sagte er und klopfte mit der flachen Hand auf
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