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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
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zufrieden, dass sie diesen Punkt geklärt hatte, stand sie auf und machte sich wieder an seinen Küchenschränken zu schaffen.
    “Soll ich dir Frühstück machen? Was isst du denn so normalerweise?”, fragte sie über die Schulter zurück.
    “Toast”, erwiderte er geistesabwesend. “Brot ist im Tiefkühlfach. Wo wohnst du in L. A.?”
    “Bis jetzt nirgends. Ich war gerade gelandet …”
    “Vom Himmel?”
    “Von Denver. Dummerweise wurde mir mein Gepäck am Flughafen gestohlen. Nachdem ich zig Formulare ausgefüllt hatte, war ich fix und fertig.” Sie nahm eine Packung Brot aus dem Kühlfach. “Und auf der Suche nach einem Hotel hatte ich diesen Unfall.”
    “Einen Unfall?” Dev wurde hellhörig. Aha, vielleicht war sie noch etwas benommen? “Was ist passiert?”
    “Ach, es war wirklich dumm von mir. Ich bin die Straße entlanggelaufen und fiel in eine Baugrube. Dabei habe ich mir den Schädel gebrochen. Und deshalb kam ich in den Himmel und bin ein Engel geworden.”
    “Du bist gestürzt, mit dem Kopf aufgeschlagen, und kamst in den Himmel”, wiederholte Dev. “Und jetzt bist du ein Engel.”
    “Ein Engel auf Probe”, korrigierte Gabriella. “Ich habe meinen Heiligenschein noch nicht. Die haben mich noch einmal zurückgeschickt, damit ich dir helfe.”
    “Natürlich”, meinte Dev. Ja, das Bild wurde allmählich klarer. “Du bist auf die Erde zurückgekommen, um einen Anwalt zu finden.” Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, dieses Gebiet war ihm vertraut. “Wen willst du verklagen? Deinen Arzt oder die Baufirma, die die Grube ganz offensichtlich nicht richtig abgesichert hat?”
    “Ich will niemanden verklagen! Ich habe nicht irgendeinen Anwalt gesucht. Bud hat mir aufgetragen, genau
dich
ausfindig zu machen – Devlin Hunt.”
    “Bud?”
    “Der Oberengel. Er meinte, du brauchtest Hilfe. Als er mich wieder heruntergeschickt hatte, habe ich nach dir gesucht.”
    “Du bist also nächtens durch die Straßen von L. A. gestreift, auf der Suche nach mir?”
    “Als ich anfing, war es noch nicht dunkel”, erläuterte Gaby, leicht verärgert über seinen spöttischen Ton. Sie nahm den Toaster aus dem Schrank. “Es war erst Nachmittag. Ich habe mich ein bisschen vertrödelt. Es dauerte eine Weile, bis ich etwas Passendes zum Anziehen gefunden habe – ich brauche ja etwas Weißes für die Rückreise.”
    “In die Klinik?”, fragte Dev mit leiser Hoffnung.
    “In den Himmel.” Sie setzte den Toaster mit einem harten Knall auf und drehte sich um, Hände in den Hüften. “Bist du schwerhörig?”
    “Nein, nein, ich höre dich klar und deutlich.” In seinem Kopf begann es wieder zu pochen.
    “Na gut.” Offenbar besänftigt steckte sie zwei Brotscheiben in den Toaster und berichtete weiter. “Als ich das Kleid hatte, lief ich ein bisschen herum und sah auf einmal das Neonschild vom
Klemm's
. Da hatte ich plötzlich diese
Eingebung
und ging hinein. War das nicht super von mir?” Sie strahlte ihn an.
    “Fantastisch. Ganz toll.” Er konnte ihr Lächeln nicht erwidern. Mit düsterem Blick musterte er sie. “Wie hieß dein Arzt doch gleich, Gaby?”
    Sein Versuch, auf den Arzt zurückzukommen, war offensichtlich zu plump, denn ihr Lächeln schwand. “Du glaubst mir nicht.”
    “Das habe ich nicht gesagt.”
    “Das brauchst du auch gar nicht. Ich sehe es dir an. Du glaubst mir kein einziges Wort.”
    Er rieb sich die schmerzenden Schläfen. “Ich glaube, dass du glaubst, du wärst ein Engel.”
    Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. “Der Himmel schütze mich vor Anwälten. Verschone mich mit deinen Haarspaltereien, ja? Das ist überhaupt nicht kompliziert, sondern ganz einfach. Ich bin ein Engel und wurde auf die Erde geschickt, um dir zu helfen.”
    “Wobei zu helfen?”
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. “Tja, da liegt der Haken”, gab sie widerstrebend zu. “Ich weiß es nicht genau. Du hast so viele Untugenden, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.”
    Die Bemerkung ärgerte ihn. “Ich habe keine Untugenden!”
    “Aber ja. Du trinkst.”
    “Nicht oft. Und nie so maßlos wie gestern Abend. Verdammt, ich möchte schwören, der Barkeeper hat mir irgendetwas ins Glas getan.”
    “Und du fluchst.”
    “Tue ich nicht, verdammt.” Er schwieg kurz. “Okay, manchmal. Selten, aber …”
    “Du solltest nie fluchen”, sagte sie streng. “Ich finde, daran sollten wir als Erstes arbeiten.”
    Dev knirschte mit den Zähnen. “Wie kommst du eigentlich dazu, mir

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