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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
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aufzubrechen. Dev stand mit den Händen in den Hosentaschen da und beobachtete, wie die Blondine über den Rasen stakste. Immer wieder versanken ihre hohen Absätze in dem weichen Boden, doch sie hielt beharrlich auf ihren Wagen zu, ohne zurückzublicken.
    Gaby wusste nicht, was sie von der neuerlichen Entwicklung der Dinge halten sollte. Aber wenn Dev Cecilia so aufmerksam nachschaute, hatte er sich bestimmt in sie verliebt – wenigstens ein bisschen?
    Bei dem Gedanken empfand Gaby einen unerwarteten kleinen Stich in der Herzgegend. Sie betrachtete Devs regungslose Gestalt und zweifelte kurz. Waren Cecilia und Dev tatsächlich richtig füreinander? Sie hoffte es sehr. Diese Frau musste einfach lockerer werden, menschlicher. Wenn Cecilia und Dev sich nicht verliebten, hätte sie ihre ganze Zeit vergeudet. Und sie könnte sich ihren Heiligenschein abschminken.
    Der kleine Junge stieg von der Schaukel, und Gaby hob ein goldgelocktes Engelchen hinauf. Sie musste lächeln, als das kleine Mädchen eifrig die Beinchen schwang, um höher hinauf zu kommen. Kinder waren so süße Wesen. Sie wünschte, sie hätte zu Lebzeiten mehr Nähe zu solchen Kleinen gehabt. Aber ihre Mom war immer so rastlos gewesen, und erst recht Onkel Herb …
    Bei dem Gedanken an ihren Onkel legte Gaby die Stirn in Falten und schupste das kleine Mädchen stärker an. Als sie Herbert auf dem Flur von Devs Kanzlei gesehen hatte, war sie wie vom Donner gerührt gewesen. Sie wusste, dass er in Los Angeles war und in Schwierigkeiten steckte – aber dass Dev gegen ihn Klage erhob! Onkel Herb besaß die Gabe, sich in jeder neuen Stadt innerhalb von Monaten in eine heikle Lage zu manövrieren. Aber es sah ihm gar nicht ähnlich, sich an reiche Witwen heranzumachen. Herbert Smith war mit Sicherheit kein Heiratsschwindler.
    Sie war versucht gewesen, Dev dies mitzuteilen, doch nach einem Blick in sein strenges Gesicht hatte sie davon abgelassen. Als er Onkel Herb erwähnte, war sein Ton so verächtlich gewesen, dass Gaby direkt zusammenzuckte. Hoffentlich würde er diese Verachtung nicht irgendwann auf sie übertragen. Sie hatte es nur allzu oft erlebt, dass man sie für die Machenschaften ihres Onkels verantwortlich machte. Nein, sie würde Dev nicht gestehen, dass sie mit Herbert verwandt war. Das war nicht nötig. In ein paar Tagen würde sie wieder im Himmel sein, und ihr Auftrag lautete schließlich, sich um Devs Wohlergehen zu kümmern. Onkel Herbert musste sich endlich einmal selbst aus der Patsche helfen.
    Trotzdem bereitete ihr die Vorstellung, ihr armer Onkel würde es vor Gericht mit Dev zu tun bekommen, Magenschmerzen. Das kleine Mädchen wollte von der Schaukel und Gaby hob es herunter. Plötzlich war ihr so schwer ums Herz. Onkel Herbert machte ihr Sorgen. Und Dev noch mehr. Zu allem Überfluss konnte sie nicht umhin, an diesem herrlichen Tag, inmitten von Sonnenschein und dem würzigen Duft der Gräser, all das schmerzlich zu bedauern, was sie auf Erden nicht gehabt hatte. Echte Freundschaft. Mutterschaft. Verliebtsein.
    Sie hatte nie nach diesen Dingen gestrebt. Warum tat es ihr jetzt leid?
    Dev drehte sich um und kam auf Gabriella zu. Der Wind zauste sein Haar, sodass ihm eine Strähne über die dunklen ernsten Augen fiel. Mit seinen aufgekrempelten Ärmeln, die seine gebräunten Unterarme sehen ließen, und dem gelockerten Schlips wirkte er so entspannt, wie sie ihn nie erlebt hatte. In der vergangenen Woche hatte sie festgestellt, dass Devlin keineswegs so eigensüchtig war, wie sie zunächst angenommen hatte. Er leugnete es zwar, doch seine Mieter lagen ihm ebenso am Herzen wie seine Mandanten. Zweifellos war er ein hervorragender Jurist. Seine zynische Haltung hatte sich verflüchtigt, als sie das Album mit seinen früheren Fällen durchblätterten. Er war plötzlich lebhaft und aufgeschlossen geworden.
    Dev lächelte, während er heranschlenderte. In den Winkeln seiner dunklen Augen bildeten sich kleine Falten, und Gaby wurde auf einmal klar, dass dieser Mann viel zu selten lächelte. Er arbeitete zu angestrengt, war viel zu ernst – besonders in Cecilias Gegenwart. Diese Frau sprach offenbar seine negativen Seiten an.
    Gaby schüttelte ihre neuerlichen Bedenken ab und erwiderte sein Lächeln. Er trat neben sie auf die Sandfläche. “Musste Cecilia schon gehen?”, erkundigte sie sich.
    “Sie muss noch einiges für die Party erledigen. Ich habe ihr gesagt, dass wir auch allein zurückfinden.” Fragend zog er die Brauen hoch. “Wo

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