Hallo Engel!
Unterschicht! Oh, ich wünschte, ich wäre zu Haus geblieben.”
Das wünschte ich auch.
Dev verkniff sich eine bissige Bemerkung, während Cecilia wieder in ihren Schuh schlüpfte. Das Missbehagen stand ihr deutlich in das hübsche Gesicht geschrieben. Er konnte das Ausmaß der Enttäuschung immer noch nicht einordnen, die er empfunden hatte, als Gaby im Büro verkündete, dass sie seine Verlobte auch eingeladen hatte.
Auf der Fahrt zum Park hatte er sich eingeredet, dass seine Reaktion begreiflich war. Er hatte gehofft, mit Gabriella über ihre Kindheit und ihren Engelwahn sprechen zu können. Cecilias Anwesenheit machte das natürlich unmöglich.
Außerdem war Cecilia kein Typ für familiäre Stadtparks. Für pralle Sonne und zünftige Rasenpicknicks war sie nicht zu haben. Als sie in seinem Büro eintraf, hatte sie vorgeschlagen, lieber in ein elegantes Gartenlokal zu gehen. Gaby war sofort einverstanden. Dev nicht. Sein Entschluss hatte nichts damit zu tun, dass Gaby versuchte, ihren Picknickkorb unter Evelyns Pult und außer Sichtweite zu schieben. Oder mit der leisen Verletztheit, die er in ihrem Blick wahrgenommen hatte. Er wollte einfach in den Park.
“Wann ist sie denn endlich fertig?” Unwillig sah Cecilia zu Gaby hinüber. Ihre Augen wurden schmal, als sie die schlanke Gestalt in Weiß anstarrte. “Sie ist ein aktiver Typ, wie? Wann, sagtest du, reist sie ab?”
“In vier Tagen”, erklärte Dev knapp.
Cecilias Gesicht hellte sich auf, die Falten auf ihrer Stirn glätteten sich. Ihre zusammengepressten Lippen wurden weicher, als sie mit einem Lächeln sagte: “Das ist ja bald. Ich bin sicher, die Zeit vergeht dir wie im Flug, mit unserer Party und alldem.” Sie berührte leicht seine Hand. “Es war nett vor dir, Gabriella einzuladen, Devlin. Aber ich weiß nicht … Meinst du nicht, es könnte peinlich für sie werden? Immerhin kommt sie nicht aus unseren gesellschaftlichen Kreisen.”
Dev zog die Augenbrauen hoch. Trocken bemerkte er: “Ich auch nicht.”
Cecilia lächelte liebenswürdig. “Also bitte, ist das der Devlin Hunt, der juristische Überflieger, der da plötzlich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt? Deine Mutter mag ein Niemand gewesen sein, aber dein Vater war überall anerkannt, sogar in Europa! Dir ist eine strahlende Zukunft gewiss, mein Lieber.”
“Meine Mutter war kein Niemand, Cecilia”, warf Dev grimmig ein. “Sie war eine liebevolle starke Frau. Sie hat mich allein großgezogen, als mein Vater vor lauter Karriere sich nicht mehr um uns scherte und sich von ihr scheiden ließ.”
“Aber ja doch. Ich meinte nur, sie hatte keinen Namen in der Gesellschaft.” Als sie seinen unnachgiebigen Blick sah, setzte sie beschwichtigend hinzu: “Außerdem ist das heute nicht mehr wichtig.”
Sie berührte seine Wange. “Es tut mir leid, dass ich deinen Geburtstag vergessen habe. Ich verspreche, dich bei der Party dafür zu entschädigen. Ich habe eine besondere Überraschung geplant.”
“Du musst dir keine Mühe machen.”
“Es ist keine Mühe. Wirklich nicht.” Sie sah erneut zu Gaby hinüber und stand auf. “Ich muss jetzt wirklich gehen. Es gibt noch Tausende von Dingen zu erledigen, damit die Party ein Erfolg wird. Lass uns gehen, Devlin. Du musst doch sicher auch zurück ins Büro.”
“Ehrlich gesagt, ich fühle mich hier unglaublich wohl”, gab er gemächlich zurück. “Ich verstehe natürlich, dass du gehen musst.”
Cecilia presste kurz die Lippen zusammen. Dann lachte sie leichthin. “Du wirst deine Neigung zum Küchenpersonal irgendwann in den Griff bekommen müssen, Darling.” Sie küsste ihn auf die Wange. “Wir sehen uns morgen.”
Auf dem Spielplatz schubste Gaby hingebungsvoll schaukelnde Kinder an und beobachtete dabei aus dem Augenwinkel Dev und Cecilia. Sie unterhielten sich. Das war ein gutes Zeichen. Offenbar funktionierte ihr Plan – obwohl sie kurz gezweifelt hatte, als Cecilia ihren Schuh auszog. Es hatte fast ausgesehen, als ob sie Devlin damit auf den Kopf schlagen wollte.
Doch selbst das wäre womöglich besser gewesen als die kühle Distanz, die sie üblicherweise zur Schau trug. Wie sollten sich die beiden ineinander verlieben, wenn sie kaum etwas voneinander wussten?
Ein braunäugiger Junge, seinem schmelzenden Blick nach zu urteilen garantiert ein zukünftiger Frauenheld, kletterte auf die Schaukel. Gaby schubste ihn an und spähte wieder zu Devlin und Cecilia hinüber. Zu ihrer Überraschung war Cecilia gerade dabei
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