Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
Vom Netzwerk:
strömen.
    Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, den Tipp von Riess in die Tat umzusetzen, sagte er sich. Es gab keine bessere Gelegenheit, Gabriella über ihre Kindheit auszufragen, als ein Picknick zu zweit. “Ich denke, das ist eine ausgezeichnete Idee”, sagte er mit leicht belegter Stimme.
    Ihre blauen Augen leuchteten auf. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, ertönte eine kühle Stimme. “Hallo, Devlin.”
    Er wandte sich um. Cecilia stand in der Tür, schlank und elegant in einem cremefarbenen Leinenkostüm. Dev unterdrückte eine gereizte Reaktion. Cecilia hatte wirklich eine Art, in den unpassendsten Momenten aufzutauchen. Hektisch überlegte er, wie er sie auf höfliche Weise loswerden könnte. Doch er hörte sich nur mürrisch hervorstoßen: “Hallo, Cecilia. Was willst du denn hier?”
    Cecilia hob die Augenbrauen, und Gaby fiel hastig ein: “Oh, habe ich dir das nicht gesagt, Dev?”
    Er sah sie fragend an.
    Sie lächelte. “
Ich
habe Cecilia hergebeten. Sie kommt mit uns.”

9. KAPITEL
    “K ann mir mal einer sagen, warum Gabriella ausgerechnet diesen Ort ausgesucht hat? Hier ist es so … dreckig.”
    “Es ist nicht dreckig, es ist ein Park, Cecilia”, sagte Dev. Er hielt die Augen geschlossen, nicht gewillt, seine bequeme Rückenlage unter dem Baum aufzugeben. Die Sonne beschien seine Lider, Licht sickerte durch das Ahorndach über seinem Kopf. Er lag regungslos auf der roten Wolldecke, die Gaby mitgebracht hatte, und fühlte sich herrlich entspannt. Der Platz war einfach idyllisch, Dev konnte sogar das Säuseln der Blätter im Wind hören. Irgendwo tirilierte ein Vogel. Ein Fink?, überlegte Dev. Oder …
    “Und überall Käfer!”
    … eher eine Krähe. Widerstrebend öffnete er die Augen und drehte sich auf die Seite, um Cecilia anzusehen. Sie saß aufrecht an der Kante der Decke und umklammerte ihre Knie, als befände sie sich auf einem Floß im Wasser anstatt auf einem üppigen grünen Rasen. “Du hast doch gesagt, du magst Picknicks.”
    “Ja, aber nicht in einem heruntergekommenen Stadtpark. Und ich bevorzuge eine andere Art von Zutaten. Zu einem Picknick gehören französische Pastetchen, Lachs, eisgekühlter Champagner. Nicht zu fassen, was dieses Mädchen da eingepackt hat.” Sie verzog angewidert den Mund.
    Dev dachte an Gabys Sandwichs, belegt mit Schinken, Truthahn, Salami, Schweizer Käse und Gürkchen, dazu ein paar scharfe Peperoni, um dem Ganzen Würze zu verleihen. Knackige Kartoffelchips und Eistee. Der Geburtstagskuchen.
    “Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben”, sagte er. “Was ist gegen das Essen einzuwenden?”
    “Nichts, solange einem die eigene Figur egal ist.” Der Blick, den sie ihm zuwarf, wirkte überheblich. “Das alles hat vor Fett doch nur so gestrotzt. Es war unappetitlich und ordinär.” Mit gerunzelter Stirn musterte sie einen kleinen Fleck auf ihrem Leinenkostüm. “Mir ist sogar etwas auf die Jacke getropft.”
    “Warum hast du dich nicht schlichter angezogen?”
    Verdutzt sah sie auf. “Aber ich bin schlicht angezogen. Dieses Kostüm ist genau das Richtige für ungezwungene Anlässe. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich auf einer Decke herumhocken müsste wie eine Obdachlose. Was hat Gaby sich nur dabei gedacht? Diese Aktion hier ist peinlich, einfach nur peinlich.”
    “Finde ich nicht.” Dev sah hinüber zum Spielplatz, wo Gaby ein kicherndes kleines Mädchen auf der Schaukel anstieß. Das Gesicht des Kindes strahlte vor Seligkeit, die sich in Gabys Zügen widerspiegelte. Ein paar wartende Kinder ließen vermuten, dass sie noch eine Weile beschäftigt sein würde. “Gaby scheint sich zu amüsieren. Die Kinder mögen sie offensichtlich.”
    “Kein Wunder”, gab Cecilia zurück. “Sie ist ja selbst noch ein halbes Kind. Ich meine, sie ist ständig unterwegs, oder? Dieser Job, den sie angeblich hat – tut sie überhaupt etwas dafür?”
    “Oh, eine Menge”, entgegnete Dev grimmig, wobei er an Gabys unermüdliche Versuche dachte, ihm zu “helfen”.
    Cecilia wirkte wenig überzeugt. “Ich muss zugeben, das überrascht mich. Sie scheint nichts wirklich ernst zu nehmen. Ein impulsiver gefühlsgesteuerter Mensch wie sie. Ich bevorzuge es, nüchtern und sachlich … iih, was ist das?” Abrupt richtete sie sich auf und zerrte sich einen Schuh vom Fuß. Sie hob ihn über den Kopf und ließ ihn mit Schwung niedersausen. Die winzige braune Spinne, die zierlich über die wellige Decke getänzelt war, starb. “Dies ist alles so absolut

Weitere Kostenlose Bücher