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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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Gesichtserkennungszentrum zerstört hat. Die Schlacht tobt heftig und kann Jahre dauern. In diesem Krieg gibt es auch ein Auf und Ab, aber unser Gehirn gibt nach und nach Territorium auf und Friedensverhandlungen sind nicht geplant. Und Menschen mit Demenz müssen mit einem Krieg im Kopf umhergehen. Sie müssen herausfinden, welcher Tag heute ist, welches Verhalten korrekt ist, was Sie ihnen soeben gesagt haben – und all das, während auf dem Schlachtfeld des Fibrillendschungels in ihrem Gehirn eine verlorene Schlacht im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Tod stattfindet.
    PMD scheinen von außen ziemlich ähnlich, aber innen sind wir grundlegend verschieden. Es findet ein Krieg statt, und zwar einer, den wir verlieren.
    Versuchen Sie es hiermit und schauen Sie, ob Sie als Reaktion darauf leere Blicke ernten. Meine besten Wünsche für Sie auf Ihrem Weg.
    Richard

74. Was habe ich falsch gemacht?
    Lieber Richard,
    wenn meine Verzweiflung am tiefsten ist, frage ich mich, was ich in diesem Leben falsch gemacht habe, um Alzheimer zu verdienen. Ich bin nicht perfekt, aber meine Frau und ich haben drei Kinder gut großgezogen. Wir haben versucht zu essen und Sport zu treiben, wie es im Parade-Magazin stand. Wir sind in unserer Kirchengemeinde aktiv.
    Und dann kommt diese schreckliche Krankheit zu meiner Familie und mir. Was hätte ich anders machen sollen?
    Edward F.

    Hallo!
    Ich habe mir bei mehr als einer Gelegenheit dieselbe Frage gestellt. Leider hat mir niemand geantwortet. Es gibt Hinweise darauf, dass ich das Auftreten meiner Symptome vielleicht, nur vielleicht hätte hinauszögern können, wenn ich länger zur Schule gegangen wäre, mehr Heidelbeeren gegessen und früher damit begonnen hätte, meine schlechten Cholesterinwerte unter Kontrolle zu bekommen. Mein Vater hatte Demenz, glaube ich, aber ich bin nicht sicher. Sollten wir dem krummen Gen-Pool unserer Familie die Schuld geben? Sollten wir Gott oder Allah oder Jehovah oder Shiva beschuldigen? Oder vielleicht können wir uns selbst anschuldigen für das, was wir waren und was wir taten, als wir aufwuchsen. Jemand oder etwas muss die Ursache sein. Ganz eindeutig ist es die Schuld von jemandem oder etwas und der Betreffende sollte sich schämen, uns so etwas anzutun.
    Leider ist es falsch zu fragen, wer mir das angetan hat. Es mag sein, dass Forscher die eigentliche physische, chemische, elektrische Ursache von Demenz entdecken. Seit mehr als 135 Jahren halten sie Ausschau nach dem Sündenbock. Milliarden und Abermilliarden unserer Steuer- und Spendengelder haben sie auf der Suche nach der «primären Ursache» von Demenz ausgegeben.
    Es muss einen Tag in meinem Leben gegeben haben, an dem ich keine Demenz hatte, und dann hatte ich sie. Was hat sich an jenem Abend zwischen den beiden Tagen abgespielt?
    Wem oder was können wir für Hurrikane, Erdbeben, juvenilen Diabetes, nicht selbst verschuldete Verkehrsunfälle, unverschuldete Scheidungen, Tod in jedem Alter und Schmerzen die Schuld geben? Ich weiß es nicht. Vielleicht, nur vielleicht wird die Wissenschaft eines Tages eine einfache, überschaubare Antwort für diese Ereignisse liefern, die das Leben jener dramatisch verändern, die unglücklich genug waren, um zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
    Wenn wir nur jemandem die Schuld geben könnten, dann könnten wir wütend, wirklich wütend auf den Betreffenden werden. Wir könnten versuchen, uns sein Motiv vorzustellen, aus dem heraus er uns dies antut. Können Überlebende zufälliger Terroranschläge je wissen, warum ihnen bei dem Angriff eine Gliedmaße abgerissen wurde? Warum müssen Menschen mit dem Schmerz von Lungenkrebs leben? Warum tun religiöse Führungspersonen aller Religionen schlechte Dinge? Warum kommen schlechte Menschen, die anderen Schlechtes antun, davon? Ich sage Ihnen: Immer und immer wieder nach dem Warum zu fragen, bringt selten bis nie eine befriedigende Antwort.
    Die passendsten und besten Fragen, die Sie und ich stellen können, lauten: «Was werde ich heute tun, um möglichst in vollen Zügen zu leben? Was werde ich heute tun, damit ich beim Einschlafen denke und spüre: ‹Das war ein herrlicher Tag›? Was werde ich heute tun, um morgen gerne die Augen zu öffnen?» Dies sind Fragen, die wirbeantworten können. Je tiefer wir in die Demenz waten, desto mehr befähigende Unterstützung werden wir von anderen brauchen. Aber die sehr gute Nachricht ist, dass wir etwas Positives in unserem eigenen Leben verändern

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