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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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orangefarbenen Licht leuchten. Die anderen Mitglieder seiner Einheit pressten ihre Gesichter gegen die Fenster und sahen nach draußen.
    Sam saß neben ihm. »Netter Ort für eine Schneeballschlacht.«
    »Du wirst verlieren«, sagte Kelly. Sie lehnte sich über Johns Schulter, um bessere Sicht auf die Landschaft zu erhalten. »Mit Schneebällen treffe ich todsicher alles.« Sie kratzte sich die Stoppeln ihres kurzgeschorenen Haars.
    »Todsicher stimmt schon«, murmelte John. »Vor allem, wenn du sie mit Steinen füllst.«
    CPO Mendez trat aus dem Cockpit in den Passagierbereich. Die Kadet-ten sprangen auf und nahmen Haltung an. »Schon gut, setzt euch wieder.«
    Das Silber an Mendez’ Schläfen war zu einem Band gewachsen, das sich zu beiden Seiten seines Kopfes entlang zog, aber trotzdem schien er in den zwei Jahren, die John ihn jetzt kannte, noch stärker und noch härter geworden zu sein.
    »Die heutige Mission wird zur Abwechslung mal ziemlich einfach sein.« Mendez’ Stimme übertönte mühelos das Donnern der Transportmaschinen. Er reichte Kelly einen Papierstapel. »Verteile die, Rekrut.«
    »Sir!« Sie salutierte gekonnt und reichte jedem der 75 Kinder der Einheit ein Blatt.
    »Dies sind Teile einer Karte der Region, um die es geht. Ihr werdet einzeln ausgesetzt. Dann werdet ihr euch zu einem markierten Treffpunkt begeben, wo ihr abgeholt werdet.«
    John drehte seine Karte – sie war Teil einer wesentlich größeren. Ein Treff-oder Abholpunkt war nicht markiert. Wie sollte er sich ohne Anhaltspunkt zurechtfinden? Er wusste jedoch, dass die Antwort auf diese Frage Teil der Aufgabe war.
    »Noch etwas«, sagte Mendez. »Der Kadett, der als Letzter zum Treffpunkt kommt, wird zurückgelassen.« Er sah aus dem Fenster. »Und es ist ein weiter Weg nach Hause.«
    John gefiel das nicht. Er würde nicht verlieren, aber er wollte auch keinen anderen verlieren sehen. Der Gedanke, dass Kelly, Sam oder einer der anderen den ganzen Weg zurücklaufen musste, war ihm unangenehm…
    falls der Betreffende es überhaupt allein durch die Berge schaffte.
    »Erster Abwurf in drei Minuten«, bellte Mendez. »Kadett 117, du machst den Anfang.«
    »Sir! Jawohl, Sir!«, antwortete John.
    Er sah aus dem Fenster und betrachtete das Terrain. Es gab eine Bergkette, ein Tal voller Zedern und ein silbernes Band – ein Fluss, der in einen See mündete.
    John stieß Sam an, deutete auf den Fluss und zeigte mit dem Daumen auf den See.
    Sam nickte, nahm Kelly zur Seite und zeigte aus dem Fenster. Kelly und Sam gingen rasch die Reihe der sitzenden Kadetten ab.
    Das Schiff wurde langsamer. John fühlte, wie sich sein Magen hob, als sie dem Boden entgegen sanken.
    »Kadett 117, nach vorne und in die Mitte.« Mendez trat ans Ende des Passagierbereichs, als sich das Heck des Transporters spaltete und eine Rampe ausgefahren wurde. Kalter Wind fauchte durch das Schiff. Mendez klopfte John auf die Schulter. »Achte im Wald auf Wölfe, 117.«
    »Ja, Sir!« John sah über die Schulter zu den anderen.
    Seine Teammitglieder reagierten mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. Gut, jeder hatte die Botschaft verstanden. Er lief die Rampe hinunter und hinein in den Wald. Die Maschinen des Transporters heulten auf, dann stieg das Schiff in den wolkenlosen Himmel. Er schloss seine Jacke. Er trug nur seine Uniform, Stiefel und einen schweren Parka – nicht unbedingt die Ausrüstung, die er selbst für einen längeren Aufenthalt in der Wildnis gewählt hätte.
    John ging auf einen besonders spitzen Berg zu, den er aus der Luft bemerkt hatte. Der Fluss befand sich in dieser Richtung. Er wollte ihm stromabwärts folgen und die anderen am See treffen. Er marschierte durch die Wälder, bis er das Rauschen des Wassers hörte. Er ging nahe genug heran, um die Richtung bestimmen zu können, in die es floss und schlug sich dann wieder in den Wald. Mendez mochte es, zusätzliche Erschwernisse in seine Übungen einzubauen – Betäubungsminen auf dem Parcour oder Scharfschützen mit Farbmunition während der Paradeübungen. So lange sich der Chief oben im Transporter aufhielt, hatte John nicht vor, seine Position ohne guten Grund preiszugeben. Er sah einen Blaubeerstrauch und nahm sich die Zeit ihn abzuernten, bevor er seinen Weg fortsetzte. Zum ersten Mal seit Monaten war er allein und konnte in Ruhe nachdenken. Er steckte sich eine Hand voll Beeren in den Mund und begann zu kauen.
    Er dachte an den Ort, der seine Heimat gewesen war, und an seine Eltern… aber das

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