Halo 01 - Die Schlacht um Reach
Eierköpfe der UNSC-Astroabteilung, und die konnten ihre Daten auch noch später erhalten.
Er vermerkte die. Anomalie und fügte sie der stündlichen Aktualisierung seines Rapports hinzu. Fähnrich Lovell legte die Füße auf den Tisch und lehnte sich zurück. Er fühlte sich wieder völlig sicher in seiner kleinen Ecke des Universums.
KAPITEL 16
0300 Stunden, 17. Juli 2552
(militärischer Kalender)
UNSC-Zerstörer Iroquois auf Routinepatrouille
im Sigma-Octanus-Sternsystem
Commander Jacob Keyes stand auf der Brücke der Iroquois. Er lehnte sich gegen das Messinggeländer und betrachtete die fernen Sterne. Er wünschte sich, die Umstände seines ersten Kommandos wären spektakulärer gewesen, aber es gab heutzutage nur wenige erfahrene Offiziere, und er hatte seine Befehle.
Er ging über die Brücke und warf einen Blick auf die Monitore und die Statusanzeigen der Triebwerke. Vor den Schirmen, die die Sterne vor und hinter ihnen zeigten, blieb er stehen. Er hatte sich noch nicht wieder an den Anblick des Weltraums gewöhnt. Die Sterne waren so lebendig… und hier so anders als in Erdnähe.
Die Iroquois hatte erst vor drei Wochen das Raumdock auf Reach – einer der wichtigsten Werften des UNSC – verlassen. Man hatte noch nicht einmal ihre KI installiert; so wie gute Offiziere waren auch die komplizierten und intelligenten Computersysteme gefährlich selten geworden. Trotzdem war die Iroquois schnell, gut gepanzert und bis an die Zähne bewaffnet. Er hätte sich kein besseres Schiff wünschen können.
Keyes hatte bisher nur auf Fregatten gedient, auf der Meriwether Lewis und der Midsummer Night, aber dieses Schiff war ein Zerstörer. Es war fast so schwer wie die beiden anderen Schiffe zusammen und dabei nur sieben Meter länger. Einige in der Flotte glaubten, diese schweren Schiffe wären schlecht für den Kampf geeignet, zu langsam und zu schwerfällig. Was diese Kritiker vergaßen, war die Tatsache, dass ein UNSC-Zerstörer über zwei MBK-Waffen, 26 übergroße Archer-Raketenwerfer und drei nukleare Sprengköpfe verfügte. Im Gegensatz zu anderen Flottenschiffen führte er keine Ein-Mann-Kampfschiffe mit sich; die zusätzliche Masse entstand durch die beinahe zwei Meter dicke Titan-Panzerung, die sie vom Bug bis zum Heck überzog. Die Iroquois konnte ebenso gut austeilen wie einstecken. Jemand auf der Werft hatte den Charakter der Iroquois anscheinend richtig erkannt, denn an Steuerbord und Backbord war sie mit langer roter Kriegsfarbe verziert. Das passte natürlich nicht zu den Vorschriften, und man würde sie entfernen müssen, aber insgeheim gefiel Commander Keyes die Bemalung.
Er setzte sich auf den Kommandositz und beobachtete die ihm untergeordneten Offiziere bei der Arbeit.
»Eingehende Nachricht, Sir«, meldete Lieutenant Dominique »Statusberichte von Sigma Ocatanus IV und vom Ortungsaußenposten Archime- des. «
»Auf meinen Monitor«, sagte Commander Keyes.
Dominique war Student an der Akademie gewesen – er hatte sich von der Universite del Astrophysique nach Luna versetzen lassen, nachdem seine Schwester gefallen war. Er war klein, geschmeidig und lächelte nur selten – er war immer voll konzentriert. Keyes schätzte das. Von den restlichen Brückenoffizieren war Commander Keyes jedoch weniger beeindruckt.
Lieutenant Hikowa saß an der Waffenkonsole. Ihre langen Finger und schlanken Arme bedienten die Tasten mit der Geschwindigkeit und Entschlossenheit eines Schlafwandlers. Ihr dunkles Haar fiel ihr außerdem ständig in die Augen. Es war überraschend, dass ihre Akte bewies, dass sie bereits einige Schlachten gegen die Allianz überlebt hatte. Vielleicht war ihr fehlender Enthusiasmus einfach ein Symptom ihrer Erschöpfung. Lieutenant Hall stand an der Ops. Sie wirkte kompetent. Ihre Uniform war stets frisch gebügelt, ihr blondes Haar nach Vorschrift auf exakt sechzehn Zentimeter gekürzt. Sie hatte verschiedene Theorien über SlipstreamKommunikation veröffentlicht. Das einzige Problem war, dass sie ständig lächelte und versuchte ihn zu beeindrucken… auch auf Kosten der anderen Offiziere. Keyes mochte solchen Ehrgeiz nicht.
An der Navigationskonsole saß jedoch sein problematischster Offizier: Lieutenant Jaggers. Vielleicht lag es daran, dass die Navigation das Steckenpferd des Commanders war und niemand mit ihm mithalten konnte. Allerdings war Lieutenant Jaggers auch ständig schlecht gelaunt, und als Keyes an Bord gekommen war, hatten die nussbraunen Augen des Mannes
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