Halo 02 - Die Invasion
funktioniert, wenn die Allianz-Soldaten weiter entfernt gewesen wären, aber auf diese kurze Distanz war die Wirkung der Plasmageschosse durchschlagend. Der erste Elitekrieger stieß ein furchtbares, gurgelndes Geräusch aus, als er fiel. Der Zweite verlor sein halbes Gesicht. Er tastete nach dem Loch, machte eine entsetzliche Entdeckung und begann in dem Moment zu schreien, als ihm ein Energiestoß das Leben nahm.
Der Spartaner wollte weiter ins Tal hinabsteigen, aber Cortana sagte: „Warte. Wir sollten einen dieser Banshees kapern. Damit erreichen wir den Impulsgenerator schneller.“
Das war einfacher gesagt als getan, aber der Chief wusste, dass sie sich beeilen mussten und behielt den Vorschlag im Hinterkopf.
Am Fuß der Pyramide sah er eine ganze Reihe von Allianz-Streitkräften, aber keine Flut. Das erleichterte ihn. Die Allianz war zwar ein schwieriger Gegner, aber er verstand sie, und das machte den Kampf leichter.
Das außerirdische Plasmagewehr war nicht so präzise wie eine M6D-Pistole oder ein Scharfschützengewehr, aber der Chief bemühte sich trotzdem, einige Krieger aus der Entfernung niederzustrecken. Er hatte jedoch erst drei der Außerirdischen erwischt, als er die Aufmerksamkeit eines Wraith-Panzers und weiterer Truppen auf sich zog. Er konnte sich nur noch nach oben zurückziehen.
Der Panzer, der Plasmagranaten nach oben abfeuerte, half ihm sogar, denn er hinderte die Allianz-Soldaten an einer Verfolgung. Dieser Vorteil würde ihm jedoch nicht lange erhalten bleiben. Er brauchte dringend eine größere Waffe.
Im Moment gab es zwar keine Hinweise auf die Flut, aber überall lagen ihre halb gefrorenen Körper im Schnee. In den letzten Stunden mussten sich schwere Kämpfe ereignet haben. Er wusste, dass die Flut die Waffen ihrer Opfer benutzte, also lief der Chief suchend von einer Leiche zur nächsten. Das erschien zuerst aussichtslos, denn er fand nur M6Ds, Energiepistolen, Kampfmesser und andere Ausrüstung – alles Dinge, die er nicht gebrauchen konnte.
Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als er eine grüne Röhre unter einer Leiche hervorragen sah. Er drehte den Elitekrieger auf den Rücken und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. War der Werfer etwa geladen? Wenn ja, war dies großes Glück.
Rasch stellte er fest, dass die Waffe nicht nur geladen war, sondern dass zwei weitere Magazine in unmittelbarer Nähe lagen.
Jetzt war er auf den Kampf vorbereitet. Der Panzer stellte die größte Gefahr dar, also beschloss er, ihn zuerst auszuschalten. Es kostete zwar Zeit, zur anderen Seite der Pyramide zu laufen, aber nur dort hatte er freies Schussfeld. Der Panzer war bereits gefährlich nahe herangekommen, als es dem Spartaner endlich gelang, zwei Raketen darauf abzufeuern. Der Panzer explodierte.
Rasch lud er nach, änderte den Schusswinkel und zog den Abzug durch. Zwei weitere Raketen flogen davon und explodierten zwischen den Allianz-Soldaten. Er zog sich zurück und schlang den Raketenwerfer über seine Schulter. Er besaß nur noch wenige Raketen, und wenn diese verbraucht waren, musste er ins Tal hinab steigen und seine Aufgabe auf die harte Tour erledigen.
Er schlich sich an zwei Elitesoldaten heran, die neben einem Banshee Wache standen. Mit zwei Schlägen brach er ihnen das Rückgrat und ging dann an den Leichen vorbei. Er betrachtete die Armaturen des Banshees, während Cortana die Daten aufrief, die von den Geheimdienstlern nach der Untersuchung anderer Maschinen zusammengestellt worden waren.
Er stieg in den einsitzigen Flieger und aktivierte den Antrieb. Er fragte sich, warum die Außerirdischen das Schiff nicht gegen ihn eingesetzt hatten und war dankbar, dass ihnen dieser Gedanke nicht gekommen war. Der Master-Chief hatte noch nie einen Banshee geflogen, war jedoch auf den meisten Jägern und Raumschiffen des UNSC ausgebildet worden. Dank dieser Erfahrung und den Daten, die ihm Cortana zur Verfügung stellte, begriff er die Bedienung relativ schnell. Der Start verlief ein bisschen wackelig, aber der Chief stabilisierte den Flieger rasch und gewann an Höhe.
Es war dunkel, und es schneite immer noch. Die Sicht war schlecht. Er behielt den Navigationspunkt im Auge, den Cortana auf sein Helmdisplay projizierte, und konzentrierte sich gleichzeitig auf seine Instrumente. Sie sahen zwar anders aus als die, an die er gewöhnt war, aber die Bedienung war ähnlich und erleichterte ihm die Orientierung.
Die Maschine kam trotz der engen Täler gut voran. Nach
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