Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Halo 02 - Die Invasion

Titel: Halo 02 - Die Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
drückte auf den Feuerknopf, und eine Rakete sauste auf den Hunter zu. Überraschend agil duckte sich der Außerirdische und wich dem Geschoss aus, das harmlos an ihm vorbei jagte. Es detonierte hinter ihm und ließ Trümmer auf ihn und den Chief herab regnen.
    Der Hunter stürmte vor.
    Der Master-Chief trat einen Schritt nach hinten und wusste, dass keine Zeit zum Nachladen bleiben würde, dass die nächste Rakete sitzen musste . Wellen wirbelten um seine Knie, als er in den Ozean zurückwich, bemüht, nicht den Halt im weichen Sand zu verlieren und sah, wie der Außerirdische sein Sichtfeld mehr und mehr ausfüllte. War das Ziel zu nahe? Er verdrängte den Gedanken und drückte den Abzug. Eine zweite Rakete schoss mit einem Schweif aus Rauch und Feuer davon.
    Der Hunter hatte seine volle Geschwindigkeit erreicht und konnte nicht mehr ausweichen. Die gewaltigen Füße der Kreatur gruben sich in den weichen Boden, als sie versuchte, ihre Richtung zu ändern und der Rakete zu entgegen. Aber es nützte nichts. Die 102mm-Ladung explodierte genau im Zentrum der Brustpanzerung, raste durch den Torso des Hunters und zerschmetterte sein Rückgrat. Eine Fontäne spritzte hoch auf, als der Außerirdische mit dem Gesicht voraus ins Wasser klatschte. Ein Fleck orangefarbenen Blutes begann sich um ihn herum auszubreiten und mit der See zu vermischen.
    Der Master-Chief nahm sich einen Augenblick Zeit, um den Raketenwerfer nachzuladen, dann marschierte er zurück zum Strand. Fernes Heulen, Ausdruck von Schmerz, drang aus der Kehle eines weiteren Außerirdischen. Geschieht dir recht , dachte der Spartaner. Du hast einen Bruder verloren. Ich habe all meine Brüder verloren.
    Für einen Augenblick der Traurigkeit dachte er an die beiden toten Marines. Er hätte diesen Angriff vorhersehen müssen, hätte den Marine sagen sollen, dass sie möglicherweise Huntern begegnen würden, hätte schneller reagieren müssen. Es war sein Fehler, dass die Marines tot waren …
    „Es war nicht dein Fehler“, widersprach Cortana sanft. „Und jetzt sei vorsichtig – da oben ist noch ein Hunter auf der Plattform.“
    Die Worte waren wie ein Eimer voll kaltes Wasser, das in sein Gesicht klatschte. „Mentaler Kampf“, so hatte sein Lehrer, Chief Mendez, das genannt und stets darauf hingewiesen, wie wichtig es war, in der Schlacht kühlen Kopf zu bewahren.
    Langsam und methodisch arbeitete sich der Master-Chief den Abhang empor und tötete die Allianz-Soldaten, die ihm begegneten, mit der Präzision einer Maschine. Diese kleinen Gruppen von Grunts waren irrelevant. Die wahre Herausforderung wartete oben.
    Hurru hörte, wie geschossen wurde, wusste, dass er von der Seite angegriffen wurde, und freute sich. Wut, Trauer und Selbstmitleid tobten in seinem Inneren und brachten ihn dazu, seinen Flammenwerfer wieder und wieder abzufeuern, als wolle er den Menschen mit der bloßen Gewalt seines Sperrfeuers auslöschen.
    Der Mensch nutzte das Wenige an Deckung, das sich ihm bot, gut, stützte sich mit seinem linken Arm an der Felswand und kam langsam, Schritt für Schritt, auf ihn zu. Der Hunter sah ihn und versuchte ihn zu erwischen, aber der Flammenwerfer hatte nach dem letzten Feuerstoß noch keine Zeit gehabt, sich neu aufzuladen. So erhielt der Mensch die Möglichkeit zu schießen. Und er tat es. Hurru fühlte eine warme Erleichterung in sich.
    Er würde seinem Bruder folgen.
    Die Rakete traf den Hunter genau in die Stirn und riss ihm den Kopf ab. Orangefarbenes Blut schoss mit großer Kraft nach oben und besudelte den Körper, während er zusammenbrach.
    Der Spartaner hielt einen Augenblick lang inne, packte sein Sturmgewehr und wartete auf das Gefühl der Genugtuung. Es kam nicht. Die Marines waren immer noch tot, würden tot bleiben , und nichts konnte daran mehr etwas ändern. War es fair, dass er am Leben blieb? Nein. Er konnte nur das tun, was sie von ihm erwartet hätten. Weitergehen, die Karte finden und ihrem Sterben einen späten Sinn verleihen.
    Mit diesen Gedanken im Kopf drang der Master-Chief wieder in den Komplex ein, suchte sich seinen Weg durch Gänge, an denen noch immer außerirdisches Blut von seinem letzten Besuch klebte, wandte sich die Rampe abwärts, begab sich auf die untere Ebene und trat durch die Tür, die zu knacken er so hart geschuftet hatte.
    Der Master-Chief betrat die Eingeweide des Gebäudes. Von außen betrachtet schien es mehrere Stockwerke hoch zu sein, doch das täuschte. Das wahre Ausmaß des Komplexes bohrte

Weitere Kostenlose Bücher