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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zizou Corder
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Akinakes hoben Leonidas hoch. Er fiel kraftlos auf Arkos tätowierten Rücken.
    »Du auch«, sagte Arko zu Halo. »Du musst ihn festhalten.«
    »Das ist zu schwer für dich!«, warnte sie, aber Arko warf ihr einen Blick zu, nach dem ihr nichts anderes übrig blieb, als auf seinen Rücken zu klettern, Leonidas um den Leib zu fassen und sich an Arko festzuhalten.
    »Ich nehme an, er und ich, wir müssen jetzt wohl Freunde werden«, sagte Arko zu Halo.
    »Ja, das müsst ihr«, entgegnete sie und schmiegte sich an Leonidas’ Rücken. Sie musste ununterbrochen lächeln.
    »Dann ist er also dein Mensch?«, fragte Arko. »So wie Chariklo gesagt hat?«
    Da musste Halo lachen. »Ach, halt den Mund«, sagte sie.
    »Was ist mit Mantiklas geschehen?«, fragte Arimaspou.
    »Er war vorhin im Höhleneingang«, sagte Halo.
    »Dann reitet ihr voraus«, befahl Arimaspou, »Akinakes und ich werden ihn uns holen.« Er stieß einen scharfen Pfiff aus, und die Pferde trabten über den Strand heran.

ΚΑΠΙΤΕΛ 36
    A rko! Den Göttern sei Dank«, schrie Nephiles und sprang von der Feuerstelle auf, als sie erschöpft im Lager der Skythen ankamen. »Seid ihr alle zurück?«
    »Arimaspou und Akinakes sind noch draußen«, sagte Halo. »Sie verfolgen Mantiklas – oder besser gesagt, Hekatores.« Sie glitt von Arkos Rücken. »Kannst du mir mit Leon helfen?«
    Nephiles war schon zur Stelle und half Leon vom Pferd. Sie legten ihn auf einen Teppich neben dem Feuer.
    »Wir haben die anderen auf der Straße getroffen und ihnen Bescheid gesagt«, keuchte Arko. »Sie sind ihnen nach.«
    »Ihr zwei solltet euch hinlegen«, sagte Halo.
    Sie waren wieder im Lager. Sie waren in Sicherheit. Arko war in Sicherheit.
    »Wir warten auf die anderen«, entschied Leonidas.
    Im Schein des Feuers sahen er und Arko ganz grau aus vor Erschöpfung.
    Vielleicht sehe ich ja auch so aus , dachte Halo.
    Nephiles warf ihnen ein paar Decken zu, die sie sich um die Schultern legten.
    »Sein Wächter ist abgehauen«, erzählte sie. »Die Hunde werden ihn aufspüren.«
    »Esst erst einmal etwas«, sagte Nephiles und reichte jedem eine Schale mit Schmorfleisch und einen Becher Honigtee.
    Nephiles’ Hund rollte sich zu Halos Füßen zusammen. Sie streichelte ihn abwesend.
    Nach dem Essen erklärte Halo: »Arkos Schürfwunden von den Seilen müssen verarztet werden.« Nephiles reichte ihr ihre Tasche und leuchtete ihr, während sie die Wunden versorgte. Ihre Hände zitterten vor Müdigkeit und Erleichterung.
    Nach getaner Arbeit ließ sie sich auf den Teppich fallen, kuschelte sich an Arkos kastanienbraune Flanke und flüsterte: »Arko, wie ist das passiert?«
    »Sie haben auf mich geschossen«, berichtete er. »Ich habe es nicht gleich gemerkt, erst als ich wieder aufgewacht bin. Ich erinnere mich an das Gefecht am Morgen und dass ich nachmittags mit Nephiles losgezogen bin, um dich zu suchen … Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist diese Höhle am Meer und dass mein Kopf vor Schmerzen fast platzte und dass ich diese Wunde hier hatte.« Er zeigte auf die Schusswunde an seiner Schulter. »Hekate allein weiß, was sie auf die Pfeilspitze getan haben ...«
    »Ich habe die Wunde jetzt mit etwas Galbanharz eingeschmiert«, erklärte Halo.
    »Na ja, jedenfalls hat es mich total umgehauen, und ich habe keine Ahnung, wie lang ich bewusstlos war. Und auch als ich wieder wach wurde, war alles wie im Nebel, ich wusste nicht, wo ich war oder was für ein Tag war … und es kam mir vor, als würde das Meer mit mir sprechen … Zuerst dachte ich, ich wäre in unserer Höhle auf Zakynthos, Halo. Die mit den Bläschen zum Einatmen, weißt du noch?«
    Halo lächelte.
    Leonidas hörte zu und versuchte noch immer zu essen, aber es fiel ihm schwer, weil seine Zunge so geschwollen war.
    »Was hast du mit deinem Mund gemacht?«, fragte Arko.
    »Geschnitten«, sagte Leonidas.
    »Und wie?«, fragte Halo.
    »Mit einem Messer«, antwortete Leonidas trocken.
    »Beim Essen?«, fragte Halo erstaunt.
    »Nein! Ich wollte, dass es blutet.«
    »Du hast dir absichtlich in die Zunge geschnitten!«, rief Halo.
    »Natürlich. Es musste doch echt aussehen.«
    Sie lächelte. Es gefielt ihr besonders, mit welcher Selbstverständlichkeit er das sagte.
    »Mit Salz spülen, dann heilt es besser«, riet sie.
    Mittlerweile war es tiefschwarze Nacht, nur die schmale Mondsichel segelte wie ein leuchtender Bogen über den Nachthimmel. Sie konnten nichts tun außer auf die Rückkehr der anderen warten. Wieso

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