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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zizou Corder
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noch nicht, ob sie durchgekommen ist …«
    »Er würde niemals gehen, ohne etwas zu sagen«, sagte Halo.
    Sein Verschwinden war ein furchtbares Rätsel.
    Leonidas hörte von seinem Lager aus das Gespräch mit. »Vielleicht hat jemand anderes es auf ihn abgesehen«, sagte er. Seine Stimme war noch heiser, und er musste beim Sprechen Pausen einlegen. »Ein Zentaur ist etwas sehr Seltenes.«
    Die Skythen sahen ihn erstaunt an. Halo war verwirrt, denn seine Worte erinnerten sie an irgendetwas.
    »Weißt du noch, beim Orakel in Delphi?«, Leonidas sah Halo an. »Mantiklas wollte Arko haben. Und er war vom Orakel sehr enttäuscht.«
    »Mantiklas«, flüsterte Halo. Dann schrie sie: »Bei allen Göttern, Mantiklas! Er war hier – Leon. Ich habe ihn gesehen, hier in Athen. Das war … wann war es noch, ach ja, bevor ich krank wurde – kurz bevor ich die Pest bekam! Genau an dem Tag! Ich habe ihn in der Stadt gesehen. Ich habe es niemandem erzählt, weil ich an diesem Abend so krank wurde. Ich wollte Arko warnen – oh, Leon, du hast recht …«
    »Mantiklas?«, fragte Arimaspou. »Jener Knabe, der dich bedrohte, als du unterwegs nach Athen warst?«
    »Ein Seher«, erklärte Leonidas. »Ein unangenehmer, gewissenloser Kerl.«
    »Er war im Land der Zentauren, weil er dort …«, Halo stockte, denn ihr war klar geworden, dass die anderen besser nichts von der Geschichte erfahren sollten. »Er sieht unheimlich aus. Er spricht auch irgendwie unheimlich. Außerdem ist er schrecklich bleich, weiße Haare, weiße Haut, fast ganz weiße Augen …«
    »Klein und dünn? Sieht aus, als wäre er sein Lebtag nicht an der frischen Luft gewesen? Wie eine Pflanze, die in einem dunklen Keller wächst? Und er spinnt herum, als würde Hermes persönlich auf seiner Schulter sitzen und seine Gedanken direkt an Zeus weitergeben?«
    »Ja!«, riefen Halo und Leonidas wie aus einem Mund. »Wieso?«
    Akinakes und Arimaspou sahen einander an. »Hekatores!«, sagten sie.
    »Und wer ist Hekatores?«, fragte Halo.
    »Nach deiner Beschreibung ist das dein Mantiklas«, erwiderte Arimaspou. »Er nennt sich der geheime Priester des neuen Gottes. Er geht niemals aus und sitzt wie eine Spinne in seinem geheimen Netz. Aber wir wissen, was er im Schilde führt.«
    »Und was will er von Arko? Wisst ihr das?«, fragte Akinakes.
    Halo und Leonidas sahen einander an. Dann antwortete Halo: »Ja. Er möchte das Herz eines Zentauren, weil er glaubt, damit jede Schlacht zu gewinnen.«
    »Aber Arko hat den Schutz von Apollon«, wandte Nephiles ein.
    »Die Menschen glauben nicht mehr an die Götter …«, Arimaspou seufzte.
    »Dabei hat das Orakel erklärt, Apollon stehe auf der Seite von Sparta«, sagte Halo und versuchte vergeblich, den Sinn dahinter zu verstehen. »Aber Mantiklas ist doch aus Sparta …«
    »Nein«, fiel Leonidas ein, »er ist kein Spartaner. Er stammt aus Persien.«
    »Entschuldigt mich«, sagte Akinakes, »ich bin gleich wieder zurück.«
    »Aus Persien?«, fragte Arimaspou Leonidas.
    »Sparta hat ihn verbannt«, erklärte Leonidas€. »Er hat versucht, im Namen des Königs persische Gesandte zu erpressen. Wurde vor einem Jahr aus der Stadt gejagt.«
    »Möchte er das Herz des Zentauren, um für Persien einen Krieg zu gewinnen, oder was?«, fragte Arimaspou.
    »Spielt das eine Rolle?«, rief Halo. »Er will Arkos Herz und hat Arko vielleicht schon in seiner Gewalt. Hat er hier in Athen Macht und Einfluss?«
    »Er hat Anhänger«, erwiderte Arimaspou. »Er verspricht ihnen das Blaue vom Himmel, und sie glauben ihm.«
    »Dann müssen wir denen folgen, damit wir ihn finden«, sagte Leonidas.
    »Wir?«, wiederholte Arimaspou. »Du kannst nicht mit … du bist krank.«
    Leonidas grinste verschmitzt. »Nun, mein Freund«, sagte er, »ich könnte nützlich sein.«
    Arimaspou bekam das erste Mal eine Ahnung von Leonidas’ Charakterstärke. Halo musste lächeln. Arimaspou warf ihr einen kurzen Blick zu, und Halo fühlte sich wieder ganz verwirrt. Es war kein Traum gewesen, Arimaspou war …
    »Wir entscheiden, was wir tun, wenn Akinakes zurück ist«, beschloss der Hauptmann.
    Leonidas, noch sehr bleich im Gesicht, legte sich wieder hin. Nach wenigen Augenblicken war er eingeschlafen.
    »Halo«, sagte Arimaspou.
    Ihr Herz begann wild zu klopfen. Er nahm sie am Ellbogen und führte sie behutsam vom Feuer weg in eine Ecke, wo sie ungestört waren. Widerstrebend ging Halo mit. In den letzten Tagen war mehr geschehen, als sie verkraften konnte; sie brauchte

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