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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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antwortete ich leichthin.
    «Also, was hältst du bisher von unserer Horde in der Bryce Hamilton? Sind die Jungs heiß genug für dich?»
    «Heiß würde ich nicht gerade sagen», antwortete ich verwirrt. «Die meisten scheinen eine normale Körpertemperatur zu haben.»
    Molly starrte mich an. Sie sah aus, als wollte sie lachen, aber mein Gesichtsausdruck schien sie davon zu überzeugen, dass ich nicht versuchte, lustig zu sein. «‹Heiß› bedeutet gutaussehend», sagte sie. «Hast du das ernsthaft noch nie gehört? Wo war deine letzte Schule – auf dem Mars?»
    Ich wurde rot, als ich begriff, was sie mit ihrer ursprünglichen Frage gemeint hatte. «Ich habe noch nicht viele Jungs getroffen», sagte ich und zuckte mit den Schultern. «Einen habe ich kennengelernt, er heißt Xavier.» Es war komisch, seinen Namen laut auszusprechen. Er hatte etwas an sich, wodurch er besonders klang. Ich versuchte, möglichst gleichgültig zu klingen, aber sein Name explodierte in das Gespräch hinein wie ein Feuerwerk.
    «Welchen Xavier?», fragte Molly, die jetzt ganz Ohr war. «Ist er blond? Xavier Laro ist blond und im Lacrosse-Team. Er ist ziemlich scharf. Ich könnte gut verstehen, wenn du auf ihn abfährst, aber ich glaube, er hat schon eine Freundin. Oder haben sie Schluss gemacht? Ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte es herausfinden.»
    «Der, den ich meine, hat braune Haare», unterbrach ich sie. «Und blaue Augen.»
    «Oh.» Mollys Gesichtsausdruck veränderte sich. «Das müsste dann Xavier Woods sein. Er ist Schulsprecher.»
    «Hm, er scheint nett zu sein.»
    «An deiner Stelle würde ich mich nicht auf ihn einschießen», riet sie. Sie wirkte besorgt, aber ich hatte das Gefühl, dass sie davon ausging, dass ich ihren Rat um jeden Preis beherzigen würde. Vielleicht war das eine der Regeln in der Welt der Teenager-Mädchen: Freundinnen haben immer recht.
    «Ich schieße mich auf niemanden ein, Molly», sagte ich, konnte aber nicht widerstehen zu fragen: «Warum, was stimmt denn nicht mit ihm?» Es erschien mir unmöglich, dass der Junge, den ich kennengelernt hatte, nicht perfekt sein sollte.
    «Oh, er ist sehr nett», antwortete Molly, «aber sagen wir mal, er trägt ganz schön viel mit sich herum.»
    «Was bedeutet das?»
    «Ganze Heerscharen von Mädchen versuchen seit Ewigkeiten, ihn auf sich aufmerksam zu machen. Aber er ist emotional unerreichbar.»
    «Du meinst, er hat schon eine Freundin?»
    «Er hatte eine. Sie hieß Emily. Aber er ist untröstlich, seit …» Sie brach ab.
    «Seit sie Schluss gemacht haben?», ergänzte ich.
    «Nein.» Molly sprach plötzlich leiser und verdrehte unbehaglich die Finger. «Sie ist vor fast zwei Jahren bei einem Hausbrand gestorben. Bevor das passierte, waren sie und Xavier unzertrennlich, es wurde sogar schon gemunkelt, dass sie irgendwann heiraten würden und so was. Niemand kann sich mit ihr messen. Ich glaube nicht, dass er je über sie hinwegkommen wird.»
    «Wie schrecklich», sagte ich. «Er war ja damals höchstens …»
    «Sechzehn», beendete Molly meinen Satz. «Xavier war auch ziemlich eng mit Henry Taylor befreundet, der vom Schuldach gestürzt ist, er hat auf seiner Beerdigung gesprochen. Er war gerade dabei, Emilys Tod zu verdauen, als es passierte. Alle erwarteten, dass er zusammenbrechen würde – aber er schloss seine Gefühle weg und machte einfach weiter.»
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hätte Xavier nie angesehen, welchen Schmerz er erlitten haben musste, obwohl ich mich jetzt erinnerte, dass er einen Hauch von Zurückhaltung im Blick hatte.
    «Es geht ihm inzwischen wieder ganz gut», sagte Molly. «Er hat immer noch viele Freunde, ist in der Rugbymannschaft und trainiert die jüngeren Schwimmer. Es ist nicht so, dass er nicht lächeln könnte, nur eine Beziehung ist nicht drin – ich schätze, dass er sich nicht noch einmal auf jemanden einlassen möchte nach dem verdammten Pech, das er hatte.»
    «Ich finde, das kann man ihm nicht verübeln», sagte ich.
    Molly bemerkte auf einmal, dass ich immer noch meine Uniform anhatte, und ihr ernster Ton verschwand. «Beeil dich und zieh dich um», drängte sie. «Was bist du, verklemmt?»
    «Nur ein bisschen.» Ich lächelte sie an und verschwand in eine Duschkabine.
    Ich hörte sofort auf, an Xavier Woods zu denken, als ich die Sportkleidung sah, die ich anziehen sollte. Ich überlegte ernsthaft, ob ich aus dem Fenster klettern sollte, um zu flüchten. Sie war absolut unvorteilhaft, die

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