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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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ziehen, und schubste einen anderen weg, der mich «Bro» nannte und versuchte, mich zu umarmen. Ein Mädchen riss ihn entschuldigend von mir weg. «Tut mir leid wegen Stefan!», schrie sie. «Er ist schon völlig hinüber.»
    Ich nickte und glitt ins Freie, wobei ich versuchte, mir im Kopf den Ausdruck auf meiner Wörterliste zu notieren.
    Draußen lief ich einen vorsichtigen Slalom um noch mehr leere Flaschen und Dosen herum. Trotz der Kälte hingen Teenager in Bikini und kurzen Hosen am Pool herum und belagerten den Whirlpool. Das Licht warf einen unheimlichen blauen Schimmer auf die ausgelassenen Leiber. Plötzlich flitzte ein nackter Junge an mir vorbei und sprang in den Pool. Er zitterte vor Kälte, aber genoss den lauten Jubel der anderen. Ich versuchte, nicht ganz so geschockt auszusehen, wie ich war.
    Eine Welle der Erleichterung überflutete mich, als ich endlich Molly entdeckte. Sie war zwischen zwei Jungen im Whirlpool eingezwängt. Als sie mich sah, zog sie sich hoch, rekelte sich wie eine Katze und harrte lang genug aus, dass die Jungen ihren nassen, gebräunten Körper bewundern konnten.
    «Bethie, seit wann bist du denn hier?», fragte sie mit schleppender Stimme.
    «Bin gerade gekommen», sagte ich. «Gab es eine Planänderung? Was ist aus der Schminkaktion geworden?»
    «Ach, Babe, wir habe die Idee fallengelassen», sagte Molly, als wäre dies eine unbedeutende Kleinigkeit. «Meine Tante ist krank, darum sind Mom und Dad übers Wochenende nicht in der Stadt. Diese Gelegenheit für eine Party konnte ich mir doch nicht entgehen lassen!»
    «Ich bin nur kurz reingekommen um hallo zu sagen», sagte ich. «Ich kann nicht bleiben. Mein Bruder glaubt, dass wir Gesichtsmasken ausprobieren.»
    «Ja, aber er ist nicht hier, oder?» Molly grinste hinterlistig. «Und was Bruder Gabriel nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Ach komm, nur ein Drink, bevor du wieder gehst. Ich will ja gar nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst.»
    In der Küche trafen wir auf Taylah, die hinter der Theke stand und irgendetwas in einem Cocktailmixer zusammenschüttete. Um sie herum standen mehrere Flaschen. Ich las ein paar der Etiketten: Karibischer weißer Rum, Single Malt Scotch, Whisky, Tequila, Wermut, Midori, Bourbon, Sekt. Die Namen sagten mir nicht viel. Alkohol war nicht Teil meiner Ausbildung gewesen – eine Bildungslücke.
    «Kann ich für Beth und mich zwei Taylah Specials bekommen?», fragte Molly, legte die Arme um ihre Freundin und wiegte ihre Hüften im Takt der Musik.
    «Ihr kommt genau richtig», sagte Taylah und füllte zwei Cocktailgläser mit einer grünlichen Flüssigkeit.
    Molly drückte mir eins der Gläser in die Hand und nahm einen großen Schluck von ihrem eigenen. Dann gingen wir ins Wohnzimmer. Die Musik dröhnte laut aus zwei riesigen Lautsprechern, die in den Zimmerecken standen. Ich nippte neugierig an meinem Getränk.
    «Was ist dadrin?», fragte ich Molly über den Lärm hinweg.
    «Das ist ein Cocktail», sagte sie. «Prost.»
    Aus Höflichkeit nahm ich einen großen Schluck und bereute es sofort wieder. Der Cocktail war pappsüß, brannte mir aber gleichzeitig im Hals. Doch da ich auf keinen Fall als Spielverderber abgestempelt werden wollte, trank ich weiter davon. Molly schien sich gut zu amüsieren und führte mich auf die brodelnde Tanzfläche. Für ein paar Minuten tanzten wir zusammen, dann verlor ich sie aus den Augen, und ein Pulk von Fremden umschloss mich. Ich versuchte, eine Lücke zwischen den Leibern zu finden, durch die ich mich hindurchdrängen und flüchten konnte, aber sobald sich eine auftat, schloss sie sich auch gleich schon wieder. Ein paarmal bemerkte ich, dass mein Glas immer, wenn es leer war, von unsichtbaren Kellnern wieder aufgefüllt worden war.
    Mittlerweile war mir schwindelig, und ich fühlte mich wackelig auf den Beinen. Ich führte das darauf zurück, dass ich laute Musik und Menschenmengen nicht gewöhnt war. Ich nahm ein paar Schluck von meinem Getränk und hoffte, dass mich das erfrischen würde. Gabriel hielt uns ständig Vorträge darüber, wie wichtig es war, unsere Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen.
    Als ich meinen dritten Cocktail ausgetrunken hatte, verspürte ich den überwältigenden Drang, zu Boden zu sinken. Aber ich kam dort nicht an. Eine starke Hand fing mich auf und führte mich aus dem Gedränge. Der Griff um meinen Arm wurde fester, als ich stolperte. Ich ließ es zu, dass ich gestützt wurde, und erlaubte dem Fremden, mich ins

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