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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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wünsche.»
    Ich hörte Xaviers Schritte auf der Kieseinfahrt knirschen und das Geräusch des davonfahrenden Autos. Das Letzte, an das ich mich erinnerte, waren Ivys kühle Hände, die mir über die Stirn strichen, und ihre heilende Energie, die durch meinen Körper zu fließen begann.

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    8 Phantom
    Als ich aufwachte, hatte ich keine Ahnung, wie spät es war. Ich wusste nur, dass mein Kopf unablässig dröhnte und dass sich meine Zunge wie Schmirgelpapier anfühlte. Es dauerte eine Weile, bis ich die Ereignisse der vergangenen Nacht wieder sortiert hatte, aber dann wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Ich schämte mich halb zu Tode, als mir mein desorientierter Zustand in den Sinn kam, mein Lallen, die Unfähigkeit, mich aufrecht zu halten. Ich erinnerte mich an Gabriel, der mich in die Arme nahm, und an die Sorge und die Enttäuschung in seiner Stimme. Ich erinnerte mich, dass ich ausgezogen werden musste, und an Ivys entsetzten Gesichtsausdruck, als sie mich ins Bett trug und mich wie ein kleines Kind zudeckte. Und dass Gabriel sich mehrmals bei jemandem bedankte, der an der Tür war.
    Dann dämmerte mir langsam, dass ich auf Mollys Party die meiste Zeit damit verbracht hatte, mich hilflos an den tröstenden Körper eines Fremden zu lehnen. Ich stöhnte laut auf, als mir das Gesicht des Fremden leibhaftig in den Sinn kam. Warum musste es von allen galanten Rittern, die zu meiner Rettung hätten kommen können, ausgerechnet Xavier Woods sein? Was dachte sich Unser Vater in seiner unendlichen Weisheit bloß dabei? Ich versuchte, mir die Einzelheiten unseres kurzen Gespräches wieder in Erinnerung zu rufen, aber mein Gedächtnis verweigerte sich.
    Erfüllt von einer Mischung aus Reue und Scham, vergrub ich meine brennenden Wangen unter der Decke, rollte mich zu einem Ball zusammen und hoffte, auf diese Weise für immer zu verschwinden. Was sollte Xavier Woods, der Schulsprecher der Bryce Hamilton, jetzt von mir halten? Was würden jetzt alle von mir denken? Ich war noch nicht mal eine Woche auf der Schule, und schon hatte ich meine Familie blamiert und der Welt gezeigt, dass ich eine Anfängerin in Sachen Leben war. Wieso hatte ich nicht bemerkt, wie stark diese Cocktails waren? Am schlimmsten aber war: Meine Geschwister hatten nun den Beweis dafür, dass ich nicht in der Lage war, ohne sie auf mich aufzupassen.
    Von unten hörte ich leise Stimmen. Gabriel und Ivy diskutierten in gedämpfter Lautstärke. Meine Wangen brannten noch stärker. In welche Lage ich sie gebracht hatte! Wie egoistisch von mir, nicht zu bedenken, dass mein Verhalten auch sie traf! Ihr Ruf stand genauso auf dem Spiel wie meiner, und meiner war jetzt ohne Zweifel vollständig ruiniert. Vermutlich würden wir heute zusammenpacken und an einem anderen Ort neu anfangen müssen. Wir konnten nicht in Venus Cove bleiben, nachdem ich mich so unmöglich aufgeführt hatte. Ich rechnete damit, dass Gabriel und Ivy jeden Moment hereinkommen und die Neuigkeit verkünden würden und dass wir dann still unsere Sachen packen und in eine andere Stadt ziehen würden. Es wäre keine Zeit mehr, sich zu verabschieden, und bald schon wären die hier geknüpften Kontakte nichts als vage Erinnerungen.
    Doch niemand kam, und schließlich hatte ich keine Wahl mehr. Ich musste mich nach unten wagen und mich den Folgen meiner Taten stellen. Im Vorbeigehen betrachtete ich mich im Spiegel. Ich sah bleich aus und hatte dunkle Schatten unter den Augen. Die Uhr sagte mir, dass es fast Mittag war.
    Ivy saß am Küchentisch und arbeitete an einer Stickerei. Gabriel stand so gerade am Fenster wie ein Pastor auf der Kanzel. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und blickte gedankenverloren aufs Meer. Leise schlich ich zum Kühlschrank und goss mir ein Glas Orangensaft ein, das ich schnell austrank, um meinen entsetzlichen Durst zu löschen.
    Obwohl Gabriel meine Gegenwart spürte, drehte er sich nicht um. Ich fröstelte – ein Wutausbruch wäre besser gewesen als diese stumme Schuldzuweisung. Gabriels Respekt war mir sehr wichtig, ich wollte ihn nicht verlieren. Auch wenn seine Wut sonst zu nichts gut gewesen wäre, hätte sie mir zumindest geholfen, mich weniger schuldig zu fühlen. Ich wünschte mir, er würde sich umdrehen, dann hätte ich zumindest sein Gesicht sehen können.
    Ivy legte ihre Handarbeit zur Seite und sah mich an. «Wie geht es dir?», fragte sie. Sie klang weder wütend noch enttäuscht, und das verwirrte mich.
    Meine

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