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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Kühlschrank gesehen hatte, wo sie noch in Förmchen ruhte. Ivy hatte Gabriel extra losgeschickt, um einen Flambierbrenner zu kaufen, mit dem der Zucker karamellisiert wurde. Sie hatte den Tisch auch mit unserem Silberbesteck und dem besten Porzellan gedeckt. Der Wein stand in einer Karaffe, und aus einem Kristallkrug wurde Wasser ausgeschenkt.
    Zuerst aßen wir schweigend, und die Anspannung war mit Händen zu greifen. Ivy sah von mir zu Xavier und lächelte zu viel, während Gabriel sein Essen wild zersägte, als stellte er sich vor, das Gemüse auf seinem Teller wäre Xaviers Kopf.
    «Das Essen ist großartig», sagte Xavier schließlich und lockerte seine Krawatte. Seine Wangen waren vom Wein gerötet.
    «Vielen Dank», strahlte Ivy zufrieden. «Wir wussten nicht, was du magst.»
    «Ich bin recht unkompliziert, aber das hier ist der Hammer», sagte Xavier und erntete ein weiteres breites Lächeln von meiner Schwester.
    Ich versuchte immer noch, den Zweck dieses unkonventionellen Zusammenkommens herauszufinden. Mit Sicherheit hatte Gabriel mehr als nur reines Kennenlernen auf dem Programm. Versuchte er, einen Einblick in Xaviers Persönlichkeit zu bekommen? Misstraute er ihm noch? Ich war mir nicht sicher, und Gabriel hatte mit uns noch immer nicht mehr als zwei Worte gesprochen.
    Schließlich verlor Ivy den Schwung, und die Unterhaltung verstummte vollständig. Xavier starrte so intensiv auf seinen Teller, als ob das noch nicht aufgegessene Gemüse die Geheimnisse des Universums offenbaren konnte. Ich versuchte Ivy unter dem Tisch einen Tritt zu verpassen, in der Hoffnung, so das Gespräch wieder in Gang zu bringen, aber erwischte aus Versehen Xaviers Schienbein. Es ließ ihn hochschrecken, und er stieß fast sein Glas um. Ich zog meinen Fuß mit entschuldigendem Lächeln zurück und blieb still sitzen.
    «So, Xavier», sagte Ivy und legte ihre Gabel zur Seite, obwohl ihr Teller noch gut gefüllt war. «Wofür interessierst du dich so?»
    Xavier schluckte unbehaglich. «Äh … das Übliche …» Er räusperte sich. «Sport, Schule, Musik.»
    «Welchen Sport machst du?», fragte Ivy ein bisschen zu euphorisch.
    «Wasserball, Rugby, Baseball und Lacrosse», zählte Xavier auf.
    «Er ist wirklich gut», fügte ich hilfsbereit hinzu. «Ihr solltet ihn spielen sehen. Er ist sogar Kapitän der Wasserballmannschaft.» Ich konnte mich nicht mehr stoppen. «Er ist auch Schul… Aber das wisst ihr ja schon.»
    Ivy wendete sich einem sichereren Thema zu. «Wie lange lebst du schon in Venus Cove?»
    «Mein ganzes Leben lang – ich habe noch nie woanders gelebt.»
    «Hast du Geschwister?»
    «Wir sind sechs Kinder zu Hause.»
    «Das stelle ich mir schön vor, Teil einer so großen Familie zu sein.»
    «Manchmal», stimmte Xavier zu. «Manchmal ist es einfach nur laut. Man hat nicht viel Privatsphäre.»
    Gabriel wählte diesen Moment, um taktlos zu unterbrechen. «Apropos Privatsphäre, ich glaube, du hast vor kurzem eine interessante Entdeckung gemacht?»
    «Interessant ist nicht das richtige Wort», antwortete Xavier und schien von dem plötzlichen Angriff nicht im Geringsten überrascht zu sein.
    «Welches Wort würdest du dann verwenden?»
    «Eher so etwas wie ‹überwältigend›.»
    «Wie auch immer du es nennen willst, wir müssen einiges klarstellen.»
    «Ich werde niemandem davon erzählen, falls es das ist, was Sie befürchten», antwortete Xavier sofort. «Ich möchte Beth genauso schützen wie Sie.»
    «Bethany hat eine sehr hohe Meinung von dir», sagte Gabriel. «Ich hoffe, ihre Zuneigung ist nicht unverdient.»
    «Alles, was ich sagen kann, ist, dass Beth mir sehr wichtig ist und ich auf sie achtgeben werde.»
    «Wo wir herkommen, wird man nicht nach seinen Worten beurteilt», sagte Gabriel.
    Xaviers Gesicht blieb ungerührt. «Dann werden Sie abwarten und mich nach meinen Taten beurteilen müssen.»
    Auch wenn er keinen Versuch machte, die Atmosphäre zu entspannen, konnte ich an Gabriels Blick sehen, dass er überrascht war, wie gut Xavier mit der Situation umging. Er hatte sich nicht einschüchtern lassen, wobei sein bester Schutz seine Ehrlichkeit war. Jeder konnte sehen, dass Xavier von seinen moralischen Überzeugungen geleitet wurde. Sogar Gabriel musste das anerkennen.
    «Wissen Sie, wir beide haben etwas Entscheidendes gemeinsam», fuhr Xavier fort. «Wir beide lieben Beth.»
    Eine tiefe Stille legte sich über den Raum. Gabriel und Ivy hatten eine solche Eröffnung nicht erwartet und waren

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