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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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ein Mädchen …»
    Bevor er mich aufhalten konnte, hatte ich ein Parfumflakon in der Hand und sprühte ihm damit auf die Brust. Er schnupperte neugierig an seinem Hemd.
    «Fruchtig», sagte er. «Mit einem Hauch von Muskat.»
    Ich brach fast zusammen vor Lachen. «Du bist albern.»
    «Ich schätze, du meinst unwiderstehlich», sagte Xavier.
    «Ja», gab ich zu. «Albern unwiderstehlich.»
    Ich beugte mich gerade vor, um ihn zu küssen, als es an der Tür klopfte. Ivy steckte ihren Kopf ins Bad, und Xavier und ich fuhren auseinander.
    «Dein Bruder schickt mich, um nach dem Rechten zu sehen», sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. «Um sicherzugehen, dass ihr nichts anstellt.»
    «Klar», polterte ich empört los, «wir wollten nur …»
    «Gerade rausgehen», fiel mir Xavier ins Wort. Ich öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, aber er sah mich scharf an. «Es ist ihr Haus, wir spielen nach ihren Regeln», murmelte er. Als er mich aus dem Badezimmer schob, bemerkte ich, dass Ivy ihn mit neuem Respekt betrachtete.
     
    Draußen saßen wir eng umschlungen auf der Hollywoodschaukel. Xavier machte sich lange genug los, um seine Ärmel hochzukrempeln. Dann warf er für Phantom einen ausgefransten Tennisball über die Wiese. Phantom apportierte ihn, weigerte sich aber wie gewöhnlich, ihn wieder herzugeben, sodass man ihm den durchnässten Ball aus dem Kiefer ziehen musste. Xavier holte aus, um den Ball erneut zu werfen, und spülte dann seine Hände am Gartenwasserhahn ab. Ich atmete seinen frischen, holzigen Geruch ein. Alles, woran ich denken konnte, war, dass wir unsere erste Prüfung relativ unversehrt überstanden hatten. Xavier hatte zu seinem Wort gestanden und sich nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil, er hatte sich mit unerschütterlicher Überzeugung behauptet. Ich bewunderte ihn nicht nur mehr als je zuvor, ich genoss es auch, dass er bei mir zu Hause war, dieses Mal als offizieller Gast, nicht als Eindringling.
    «Ich könnte die ganze Nacht hier sitzen bleiben», murmelte ich in sein Hemd.
    «Weißt du, was komisch ist?», fragte er.
    «Was?»
    «Wie normal es sich anfühlt.»
    Er wickelte sich meine Haarsträhnen um seine Finger, und ich sah in diesem Bild, wie sich unsere Leben miteinander verwoben.
    «Ivy war ziemlich dramatisch, als sie meinte, dass es kein Zurück gibt», sagte ich.
    «Das ist in Ordnung, Beth. Ich möchte gar nicht, dass mein Leben an den Punkt zurückkehrt, an dem es war, bevor ich dich getroffen habe. Ich dachte, ich hätte alles, aber eigentlich habe ich etwas vermisst. Ich fühle mich jetzt wie ein völlig anderer Mensch. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber ich habe das Gefühl, als hätte ich lange geschlafen und du hättest mich aufgeweckt …» Er stockte. «Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe. Was machst du mit mir?»
    «Ich mache aus dir einen Dichter», neckte ich ihn.
    «Aus mir?» Xavier stöhnte in gespielter Verzweiflung. «Poesie ist etwas für Mädchen.»
    «Du warst großartig vorhin. Ich bin stolz darauf, wie du dich behauptet hast.»
    «Danke. Vielleicht werden mich dein Bruder und deine Schwester in ein paar Jahrzehnten sogar mögen.»
    «Ich wünschte, wir hätten so viel Zeit», seufzte ich und bereute meine Worte sofort wieder. Sie waren mir einfach herausgerutscht. Ich hätte mich für meine Dummheit ohrfeigen können – was für eine perfekte Methode, die Stimmung zu zerstören.
    Xavier war sehr still, ich fragte mich, ob er mich überhaupt gehört hatte. Dann spürte ich seine warmen Finger unter meinem Kinn, und er hob mein Gesicht an, damit wir uns in die Augen sehen konnten. Er beugte sich zu mir und küsste mich sanft. Als er sich wieder von mir löste, blieb der süße Nachgeschmack seiner Lippen. Er lehnte sich vor und murmelte mir ins Ohr: «Wir werden einen Weg finden. Das ist ein Versprechen.»
    «Das kannst du nicht wissen», sagte ich. «Es ist anders …»
    «Beth!» Xavier drückte mir einen Finger an die Lippen. «Ich breche meine Versprechen nicht.»
    «Aber …»
    «Kein Aber. Vertrau mir einfach.»
     
    Als Xavier gegangen war, wollte keiner von uns schlafen gehen, obwohl es schon nach Mitternacht war. Wir wussten, dass Gabriel an Schlaflosigkeit litt. Es war für ihn oder Ivy nicht ungewöhnlich, bis in die frühen Morgenstunden wach zu bleiben. Aber in dieser Nacht waren wir alle drei ruhelos und munter. Ivy schlug vor, etwas Warmes zu trinken, und holte bereits Milch aus dem Kühlschrank, als

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