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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Brennan.«
    »Gullet hier. Wir haben jetzt einen Dell Latitude Laptop und eine Pentax-Optio-5.5-Digitalkamera.«
    »Das Ganze war natürlich ein bedauerliches Missverständnis.«
    »Sie sagen es. Parrot senior entschuldigte sich vielmals. Parrot junior sah aus, als hätte er schon bessere Vormittage erlebt.«
    »Und jetzt?«
    »Die Kamera ist leer. Entweder hat Cruikshank nichts darauf hinterlassen, oder der Junior hat alles gelöscht, um sich Rückendeckung zu verschaffen. Der Computer ist passwortgeschützt. Wir haben ein bisschen herumgespielt. Hat aber nichts gebracht.«
    »Darf ich es mal versuchen?«
    Erst nach eine kurzen Pause antwortete Gullet.
    »Haben Sie Erfahrung mit diesen Dingern?«
    »Habe ich, ja.« Es kam überzeugter heraus, als ich mich tatsächlich fühlte. Ich benutzte auf meinen PCs immer Passwörter, aber ich war nicht gerade ein Sherlock Holmes, was das Knacken von Sicherheits-Codes anging. Um ehrlich zu sein, ich hatte mich noch nie in einen Computer gehackt.
    Wieder lauschte ich einige Sekunden lang dem Schweigen im Äther. Dann:
    »Kann nicht schaden. Miz Rousseau vertraut ihnen, und meine Deputies haben heute alle Hände voll zu tun.«
    »Ich bin in der Leichenhalle.«
    »In einer Stunde bin ich bei Ihnen.«
    Die restliche Erde lieferte nichts Interessantes mehr. Ich machte eben den letzten Sack wieder zu, als der Sheriff auftauchte.
    Gullet stellte ein in Plastikfolie eingewickeltes Paket auf eine seitliche Arbeitsfläche. Dann klappte er seine Sonnenbrille zusammen und steckte sie in seine Brusttasche. Einen Augenblick lang ruhte sein Blick auf den beiden Bahren hinter mir.
    »Miz Rousseau da?«, fragte er.
    »Sie hat woanders zu tun«, sagte ich. »Schauen Sie sich das mal an.«
    Gullet trat ans Mikroskop. Ich schob einen gebrochenen Wirbel darunter. Gullet betrachtete ihn schweigend. Dann nahm ich den anderen.
    Gullet richtete sich auf und schaute mich an.
    Ich erklärte ihm, dass der erste Wirbel von Cruikshank stammte und der zweite von dem Unbekannten, den wir auf Dewees gefunden hatten.
    »Beide hatten einen gebrochenen Halswirbel.« Gullet sprach mit seinem tonlosen, fast gelangweilten Näseln.
    »Richtig.«
    »Wie?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Nun schob ich die Wimper unter das Mikroskop und bat ihn, auch darauf einen Blick zu werfen.
    »Und was sehe ich da?«
    »Eine Wimper.«
    Gullet spähte noch ein paar Sekunden durchs Okular und schaute mich dann erneut völlig ausdruckslos an.
    »Sie stammt aus dem Grab auf Dewees«, sagte ich.
    »Auf diesem Planeten leben zwei Milliarden Menschen. Wie viele Wimpern macht das?«
    »Diese da stammt aus knapp fünfzig Zentimetern Tiefe, aus der direkten Umgebung der Leiche.«
    Gullets Gesicht veränderte sich nicht.
    »Diese Wimper ist schwarz«, sagte ich. »Der Mann auf Dewees hatte hellblonde Haare.«
    »Könnte sie von einem Ihrer Ausgräber stammen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie hatten alle braune Haare.«
    Eine buschige Braue bewegte sich möglicherweise um den Bruchteil eines Millimeters.
    »Kriegt man aus Wimpern DNS?«
    »Mitochondriale«, sagte ich.
    Gullet reagierte nicht.
    »Ein DNS-Typ, der über die mütterliche Linie weitergegeben wird.« Etwas sehr vereinfacht, aber ausreichend.
    Gullet nickte, ging zur Arbeitsfläche und zog ein Beweismittel-Transferformular aus dem Paket.
    Ich stellte mich neben ihn und setzte das Datum und meinen Namen darunter.
    Gullet riss den Durchschlag ab und gab ihn mir. Dann faltete er das Original zusammen und steckte es in die Innentasche seiner Jacke. Wieder wanderte sein Blick zu den Bahren.
    »Haben Sie irgendwas gefunden, das diese beiden miteinander in Verbindung bringt?«
    »Nein.«
    »Außer dass es beide geschafft haben, sich den Hals zu brechen.«
    »Bis auf das, ja.«
    »Wenn tatsächlich ein Zusammenhang besteht, dann haben wir es mit einem Doppelmord zu tun. Rein hypothetisch gesprochen natürlich.«
    »Hypothetisch gesprochen«, wiederholte ich zustimmend.
    »Mordserie?«
    Ich zuckte die Achseln. »Kann sein. Oder die beiden kannten sich.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Vielleicht wurden sie Zeugen von etwas, das sie das Leben kostete.«
    Keine Regung in Gullets Gesicht.
    »Vielleicht waren sie in irgendwas verwickelt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Drogen. Falschgeld. Die Lindbergh-Entführung.«
    »Hypothetisch gesprochen.«
    »Hypothetisch gesprochen.«
    »Mein Deputy für Spezialeinsätze konnte dieses Gebäude lokalisieren.«
    Verwirrt blickte ich ihn an.
    »Von Cruikshanks CDs. Die

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