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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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kleinen Schritten. Victoria hatte sich damit abgefunden, dass dieser Zauber wirklich schwierig war und sie jede Menge Wiederholungen brauchte, um ihn sicher zu beherrschen. Mittlerweile war sie nicht mehr so verbissen wie am Anfang und freute sich auch über die winzigen Fortschritte. Es begann ihr sogar langsam Spaß zu machen. Jaromir war ein toller Lehrer und machte sie auf Dinge aufmerksam, die sie verbessern konnte. Dank seiner Hilfe wurde ihr Verständnis für den Schutzschild immer besser.
    Das Abendessen ließ Jaromir erst gegen zehn Uhr abends servieren, da er wusste, dass Lenir auf keinen Fall vorher aus dem Gästetrakt auftauchen würde. Tatsächlich war er auch gegen halb elf noch nicht fertig, so dass Victoria und Jaromir allein essen mussten.
    Albert hatte sich richtig Mühe mit Lenirs Leibgericht gegeben und war ein wenig enttäuscht, dass der junge Mann nun gar nicht zum Essen kam. Er hatte ein spezielles Gulasch mit Nudeln gekocht, das sehr delikat gewürzt war und neben kräftigem Rindfleisch auch jede Menge Gemüse enthielt. Es war köstlich.
    Jaromir munterte den Butler auf: „Ach Albert, gräme dich nicht. Lenir hat sich noch nie leicht mit diesem Zauber getan und braucht wohl einfach nur etwas länger. Der Gute hat sich gestern Abend schon sehr geärgert, dass er heute Morgen nicht mit uns frühstücken konnte. Er wird sich seine frisch erblondeten Haare raufen, wenn er mitbekommt, dass du extra für ihn sein Leibgericht gekocht hast.“
    Victoria pflichtete ihm bei: „Das wird er mit Sicherheit machen. Aber Albert – Sie sind der Experte: wird Gulasch durchs Aufwärmen nicht nur besser?“
    Albert nickte.
    Sie lächelte. „Sehen Sie? Legen Sie einfach einen Zettel vor seine Tür, dass im Kühlschrank eine Überraschung auf ihn wartet. Dann sind Sie sein Held. Bei meinem Mitbewohner funktioniert das immer.“
    Der Butler hatte in seiner Ausbildung andere Umgangsformen gelernt und sah zweifelnd zu Jaromir hinüber.
    Der nickte begeistert. „Die Idee ist klasse. Lenni wird richtig ausgehungert sein, wenn er fertig ist. Er würde ohnehin deinen Kühlschrank plündern und so freut er sich umso mehr, wenn er merkt, dass du extra für ihn gekocht hast.“
    Albert hatte sich mit der unkonventionellen Idee angefreundet und stellte in Gedanken schon ein ganzes Tablett mit Leckereien für seinen Gast zusammen. „Sehr wohl, dann werde ich Lenir einen Hinweis vor seinem Raum hinterlassen.“
    Als Lenir bis elf Uhr nicht aufgetaucht war, wurde Victoria unruhig. „Nicht, dass etwas schief gegangen ist…“
    Aber Jaromir winkte nur ab. „Ach, wenn etwas wirklich danebengegangen wäre, dann würde ich das merken. Lenni braucht bestimmt nur etwas länger, weil er die Damenwelt beeindrucken will.“
    Victoria schüttelte amüsiert den Kopf und reckte sich. Sie war erschöpft vom Üben des Schutzzaubers und überhaupt vom ganzen Tag.
    Jaromir lächelte sie an. „Na, dann stecke ich dich jetzt wohl besser mal ins Bett, meine Süße!“
    Als Victoria am nächsten Morgen aufwachte, war sie allein. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und sah sich suchend um. „Hmmm Jaro, wo steckst du denn?“
    Sie gähnte herzhaft und ortete ihn in der Nähe der Uni. Anscheinend war er mit seinem Sportwagen auf dem Weg zu ihr und unterhielt sich angeregt mit Lenir.
    „Guten Morgen, Kleines“ , antwortete Jaromir gut gelaunt, „bist du ausgeschlafen?“
    Sie sah müde auf ihre Armbanduhr.
    Es war gerade mal sechs, also verdammt früh. „… weiß noch nicht so genau…“ Sie gähnte noch einmal und fragte: „Was macht ihr zwei denn zu dieser Uhrzeit bei der Uni?“
    „Ich habe Lenni überredet, sich jetzt schon mit dem Tor zu verbinden, damit wir eine Runde fliegen können!“
    Mit einem Schlag war Victoria hellwach. „Cool! Fahren wir gleich nach dem Frühstück los?“
    „Nein, ich habe da eine bessere Idee. Albert packt gerade einen Picknickkorb für uns zwei. Was hältst du von Frühstück im Freien?“
    Victoria war schon aus dem Bett gesprungen und zog sich an. „Frühstück im Freien finde ich super. Ich bin gleich fertig und komme runter!“
    Jaromir schmunzelte über so viel Begeisterung. Sie konnte sein Lachen spüren, als er antwortete: „Zieh dir warme Sachen an. Oben in der Luft kann es ziemlich kalt werden.“
    „Mach ich! Bis gleich.“
    Als Jaromir das schmiedeeiserene Tor passierte, bedankte Victoria sich gerade bei Albert für den Picknickkorb und trat durch die Haustür. Sie war so

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