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Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Titel: Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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heraus, in dem sich der Hauptplanet der Tarasten befand.
    Grag dachte an den vorgeschobenen Flottenstützpunkt, den seine Wächter erwähnt hatten. Ihm fiel ein, daß auch Gerdek von einem Stützpunkt der Kalten gesprochen hatte, von wo aus die zahlreichen Angriffe gegen den Sternenhaufen geführt wurden.
    »Und wenn wir dann dort sind, dann wird mich irgend so ein Kommandant namens Nidd inspizieren«, dachte Grag wütend. »Wenn ich mir das nur vorstelle: Wie sie über mich reden, als wäre ich einfach bloß irgendeine Maschine!«
    Er war viel zu sehr mit seiner Wut beschäftigt, um sich über sein Schicksal zu sorgen. Er machte sich ohnehin nur selten Gedanken über seine eigene Sicherheit, dafür besaß er ein viel zu großes Selbstvertrauen.
    »Wird langsam Zeit, daß mir was einfällt«, dachte er. »Sonst macht sich der Chef noch Sorgen!«
     
    *
     
    Stundenlang jagten die Gleiter durch das All. Die Schwingungsaggregate verliehen den Schiffen eine gewaltige Geschwindigkeit. Sie schossen über den Außenrand des Sternenhaufens heraus. Vor ihnen lagen die finsteren Tiefen des Raums, in dem nur noch vereinzelte, verloschene Sterne glommen. Dieses Universums lag wirklich im Sterben.
    Nun drosselten die Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit. Offensichtlich war ihr Ziel eine tote Sonne am Rande des Sternenhaufens. Um diese schon lange erloschene Sonne kreisten drei kleine Planeten, die mit ewigem Eis bedeckt waren. Die Raumgleiter der Kalten nahmen Kurs auf den dritten Planeten und verloren über seiner eisüberkrusteten Oberfläche rasch an Höhe. Es war nicht einmal das leiseste atmosphärische Pfeifen zu hören, denn diese gefrorene Welt war viel zu kalt, um noch eine gasförmige Atmosphäre zu haben.
    »Das ist also ihr vorgeschobener Stützpunkt«, brummte Grag vor sich hin. »Ob die Tarasten wohl wissen, wo er liegt? Wahrscheinlich nicht, sonst würden sie ihn ja wohl angreifen.«
    Er blickte hinunter und sah zu seiner Verblüffung, daß sich auf der weißen Oberfläche dieses ewig dunklen Planeten eine große, ausgedehnte Stadt befand. Die Gleiter der Kalten schickten sich an, auf einem großen, offenen Platz in ihrer Mitte zu landen.
    Sanft setzten die seltsamen, schlittenartigen Fahrzeuge auf dem spiegelglatten Eis auf. Grags Wächter banden den Roboter nicht los, sondern rollten ihn aus ihrem Gleiter und zerrten ihn über die Eisfläche des Platzes.
    »Prima!« dachte Grag angewidert. »Jetzt schleppen sie mich auch noch durch die Gegend als wäre ich nichts als ein Haufen Schrott!«
    Als er um sich blickte, sah er, daß auf dem Platz und in den Seitenstraßen Dutzende von Gleitern parkten, während Hunderte von Kalten umherliefen. Die einzige Beleuchtung kam von dem Sternenhaufen sterbender roter Sonnen, der sich weit über den schwarzen Himmel verteilte. Grag stellte fest, daß dies früher einmal eine Stadt der Tarasten gewesen sein mußte, denn ihre weißen Marmorbauten wiesen die gleiche Architektur auf wie die Gebäude in Bebemos.
    Doch nun war es eine Stadt, in der unaussprechliche Verlassenheit herrschte, in der der Tod heimisch zu sein schien. Die Tarasten mußten den Planeten vor langer Zeit, als die Sonne dieses Systems erloschen war, verlassen haben. Dicke Eisschichten lagen auf den Dächern und den offenen Flächen, die einmal sonnenbeschienene, anmutige Gärten gewesen waren.
    Die nichtmenschlichen Knochengestalten der Kalten verstärkten nur noch den düsteren Eindruck des Ganzen.
    Grag wurde in ein großes Marmorgebäude gezerrt, das diesem Stützpunkt offenbar als Hauptquartier diente. Es wurde von schwach schimmernden Leuchtkörpern erhellt, und er erblickte einen Kalten mit einem glitzernden Abzeichen, der hinter einem Tisch saß, auf dem sich ein seltsamer Apparat befand.
    »Wie ist der Überfall auf Bebemos verlaufen, Ystl?« fragte das Wesen den Anführer der Gruppe, die Grag gefangengenommen hatte.
    Grag fing den Gedanken deutlich auf, und ebenso die Antwort Ystls.
    »Nicht sonderlich erfolgreich, Kommandant Nidd.
    Offensichtlich haben ihre Patrouillen rechtzeitig Alarm geschlagen, denn die Tarasten haben uns einen heißen Empfang bereitet, so daß wir die Stadtkuppel nicht ernstlich beschädigen konnten.«
    »Und dennoch«, bemerkte Nidd telepathisch, »werden diese ständigen Überfälle ihre Kampfmoral untergraben und sie dazu bewegen, auf unser Angebot einzugehen.«
    Das Wesen richtete sein schrecklich ausdrucksloses, knochiges Gesicht auf den liegenden Grag und musterte ihn mit starrem

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