Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
»Aber…«
»Sie sind unsere erste Wahl, Captain Solo«, versicherte Jiliac.
»Aber…«
»Kein Aber, Han, mein Junge«, warf Jabba in jenem übertrieben freundlichen Ton ein, den er sich in letzter Zeit angeeignet hatte. »Sie können diesen Auftrag besser ausführen als jeder andere. Sie waren schließlich selbst ein imperialer Offizier. Wir besorgen Ihnen eine Uniform, gefälschte Befehle und eine militärische ID. Sie schleusen sich ein, reden mit Greelanx und überbringen ihm ein kleines Geschenk von uns. Sie sprechen seine Sprache, Han. Sie können mit ihm auf eine Weise reden, die er versteht.«
»Der wird nur Credits verstehen«, meinte Han. »Eine Menge Credits.«
»Wir wurden ermächtigt, im Interesse von Nal Hutta zu handeln«, erklärte Jiliac. »Geld spielt keine Rolle, wenn es darum geht, uns der… Kooperation des Admirals zu versichern.«
»Aber…« Hans Gedanken rasten. »…Ihr könnt nicht erwarten, daß er den Angriff abbläst. Der Mufti würde zweifellos erfahren, daß Greelanx seinen Befehlen zuwidergehandelt hat. Die würden ihn vor ein Kriegsgericht stellen. Und anschließend würden sie eine noch größere Flotte entsenden, um uns wegzuputzen.«
»Und der nächste Admiral, den sie dazu bestimmen, wird unseren… Überredungskünsten nicht so offen gegenüberstehen«, sagte Jiliac und nickte zustimmend mit dem gewaltigen Schädel. »Daher wollen wir auch, daß Admiral Greelanx das Kommando behält. Aber wir müssen einen Weg finden, eine sichere Niederlage des Imperiums herbeizuführen.«
Han runzelte die Stirn. Während seiner Ausbildung auf der Imperialen Akademie hatte man sich mit Nachdruck darum bemüht, ausschließlich für imperiale Siege zu sorgen.
»Ich weiß nicht…«, entgegnete er unsicher.
»Könnten wir den Admiral nicht dafür bezahlen, seine Schiffe an der falschen Stelle zusammenzuziehen, so daß sie nicht in der Lage sein würden, punktgenau zu feuern – oder irgend etwas in der Art?« wollte Jiliac wissen. »Wir Hutts verstehen nicht viel vom Militär, Captain. Was könnte das von uns gewünschte Ergebnis erzielen? Die Niederlage des Imperiums, ohne erkennen zu lassen, daß wir Greelanx dafür bezahlt haben?«
»Tja…« Han dachte angestrengt nach. »…vielleicht verkauft er uns ja seinen Schlachtplan. Damit könnten wir dann eine Verteidigung aufbauen, bei der wir unsere sämtlichen Schiffe auf den richtigen Positionen einsetzen, um die imperiale Streitmacht – vielleicht – zu besiegen. Vielleicht . Vor allem dann, wenn Greelanx auch noch dafür bezahlt worden wäre, den Kampf abzubrechen und sich davonzumachen, sobald er den Rückzug irgendwie rechtfertigen kann.«
»Und unter welchen Umständen sollten wir lieber nicht versuchen, die Imperialen anzugreifen?« fragte Jiliac.
»Falls Shilds Streitkräfte über einen Sternzerstörer der Victory-Klasse verfügen oder – was noch schlimmer wäre – über einen der neuen großen imperialen Sternzerstörer. Vergeßt es, Euer Exzellenz. Aber die Imperialen neigen dazu, hier draußen am Rand nur ältere Schiffe einzusetzen. Wir haben also vielleicht eine Chance.«
Jabba war von Hans Kenntnissen sichtlich beeindruckt. »Ein weiterer Grund, warum Sie der richtige Mann für diese Mission sind, Han, mein Junge. Sie werden besser als die meisten anderen dazu in der Lage sein, die Stärke der Flotte des Muftis einzuschätzen.«
Han warf Chewbacca einen Blick zu. Selbst ohne ihn danach zu fragen, konnte er erkennen, daß der Wookiee die Sache angehen und alles unternehmen wollte, um ihrer Wahlheimat beizustehen. Han dachte an Shugs Raumdepot und an die vergnügten Stunden, die er dort in der Gesellschaft seiner Freunde verbracht hatte. Sicher, er hatte zwar davon geträumt, ein respektables Leben zu führen und ein anständiger ›Bürger‹ zu werden, aber diese Träume gehörten der Vergangenheit an. Er war jetzt ein Schmuggler und würde wahrscheinlich sein Leben lang einer bleiben. Und er war gerne Schmuggler. Gedanken an brennende Türme in Nar Shaddaa, an abgeschlachtete unschuldige Wesen bekräftigten seinen Entschluß.
»In Ordnung. Ich mogle mich zu Greelanx durch und rede mit ihm.«
»Und betonen Sie, daß wir ihm ein Angebot unterbreiten, das kein vernünftiges Wesen ablehnen kann«, ergänzte Jiliac. »Wir werden ihn reich entlohnen.«
»Ich sorge dafür, daß er das kapiert«, sagte Han.
»Wann können Sie fliegen?« wollte Jabba wissen. »Uns bleibt nicht viel Zeit.«
»Schafft mir die Uniform
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