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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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und die ID her, und ich reise noch heute ab«, versprach Han. »Ich muß mir bloß noch die Haare schneiden lassen.«
     
    Es war ein sonderbares Gefühl, wieder in einer Uniform zu stecken, fand Han, als er drei Tage später lässig über den Permabeton der imperialen Basis auf Thet marschierte. Er strengte sich an, in der grauen Uniform mit den blauen und roten Abzeichen eines Lieutenants nicht unnötig herumzuzappeln. Die Mütze mit dem schmalen Schirm zu tragen, war erst recht ein seltsames Gefühl. Und er vermißte seine alten Stiefel. Diese neuen Militärstiefel waren noch nicht richtig eingelaufen und außerdem eine Spur zu klein. Sie quetschten ihm die Zehen ein.
    Der Posten am Tor hatte seine ID gescannt und anschließend nur einen oberflächlichen Blick auf Hans Befehle geworfen, bevor er zackig gegrüßt und ihn durchgelassen hatte.
    Han sah sich nach einer speziellen Gruppe junger Offiziere um. Es hieß, daß den ganzen Nachmittag über Fähren mit Offizieren und einfachen Soldaten zum Flaggschiff des Admirals, dem Dreadnaught ›Schicksal des Imperiums‹, starten würden, die sich nach ihren letzten Stunden Landurlaub an Bord melden sollten.
    Sie würden die kommenden Wochen damit zubringen, das große Schiff auf den Einsatz gegen die Hutt-Welten vorzubereiten. Nach allem, was Han während des Landeanflugs, als sie die Flotte passierten, hatte erkennen können, bestanden Greelanx’ Streitkräfte aus drei Dreadnaughts – der ›Schicksal des Imperiums‹, der ›Stolz des Senats‹ und der ›Peacekeeper‹ –, vier großen Kreuzern sowie fast zwanzig Zoll- und Patrouillenschiffen, darunter eine Handvoll leichter Kreuzer der Guardian- und der Carrack-Klasse. Und selbstverständlich bargen die Hangars der größeren Raumschiffe Unmengen von TIE-Jägern.
    Das war ganz gewiß genug Feuerkraft, um Nar Shaddaa vollständig zu vernichten, dennoch war es nicht so schlimm, wie es hätte sein können. Han hatte keine Sternzerstörer gesehen, und man konnte mit Sicherheit davon ausgehen, daß, wenn es unter Greelanx’ Verbänden einen gegeben hätte, dieser als sein Flaggschiff eingesetzt worden wäre.
    Während er weiterging, bemerkte Han eine betriebsame Gruppe junger Offiziere, die vor einer imperialen Fähre anstand. Da wären wir, dachte er, lenkte seine Schritte zielsicher in ihre Richtung und schloß sich dem Ende der Warteschlange an. Seine Schultern hatten sich, da er wieder in Uniform war, unwillkürlich gestrafft, seine Schritte waren energischer, und seine Augen blickten fest geradeaus.
    Die jungen Offiziere gingen einer nach dem anderen an Bord und suchten sich Plätze im Innern der Fähre. Hans Sitznachbar nickte ihm freundlich zu. Han erwiderte die Geste und lächelte. Die Besatzung eines Dreadnaught betrug sechzehntausendzweihundertvier Mann, daher war es höchst unwahrscheinlich, daß binnen absehbarer Zeit irgend jemand entdecken würde, daß ›Lieutenant Stew Manosk‹ ein Eindringling war.
    Der Flug zu dem Dreadnaught verlief ohne Zwischenfälle. Hans Sitznachbar schlief bald ein, worüber Han lächeln mußte. War der Landurlaub vielleicht zu lang gewesen?
    Nachdem sie an der ›Schicksal‹ angedockt hatten, verließ Han das kleine Schiff mit den anderen und steuerte das nächste unbesetzte Datenbord an. Das Raumschiff war so groß, daß sich wohl niemand allzusehr darüber wundern würde, daß er schematische Darstellungen aufrief, die ihn darüber informierten, was sich auf den einzelnen Decks befand.
    Da haben wir es… Ebene vier, Sektion drei…
    Han lief rasch zum nächsten Turbolift. Er trat ein und wurde, als auf dem folgenden Deck weitere Passagiere in die Kabine drängten, gegen die Rückwand gedrückt. Han starrte stur geradeaus, als er im nächsten Moment bemerkte, daß er den jungen Offizier kannte, der unmittelbar vor der Lifttür stand.
    Es handelte sich um Tedris Bjalin, den jungen Lieutenant, der während Hans Prozeß vor dem Militärgericht so systematisch dessen Uniform ihrer Rangabzeichen beraubt hatte.
    Han schob sich verstohlen so weit wie irgend möglich nach rechts, hinter einen größeren Mann, und drückte sich selbst inständig die Daumen, daß Tedris sich nicht umdrehte. Das tat der Lieutenant auch nicht und stieg überdies auf der nächsten Ebene aus.
    Han entließ einen langen stillen Seufzer der Erleichterung. Von allen möglichen unerfreulichen Zufällen, muß mir ausgerechnet einer der wenigen Typen über den Weg laufen, die mich identifizieren können!

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