Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
eine Liste über die gewünschten Sorten und ihr Gewicht aushändigen.«
»Gut, Sir«, nickte Han. »Tun Sie das.«
»Nehmen Sie bitte dort Platz.« Greelanx deutete zu einem Sofa auf der gegenüberliegenden Seite des Büros. »Ich schließe nur noch die Prüfung des Schlachtplans ab, dann können Sie ihn haben.«
Han nickte und setzte sich. Er war ein wenig überrascht, daß alles so einfach gegangen war, und fragte sich, ob er Greelanx mißtrauen sollte. Doch der Mann schien schlicht von Gier getrieben zu sein. Dennoch war hier auch noch etwas anderes im Spiel… etwas, das Han nicht genau zu benennen vermochte…
Greelanx war beinahe zwei Stunden lang beschäftigt, dann erhob er sich endlich und bedeutete Han, in den abgeschirmten Bereich zurückzukehren. »Ich bin fertig«, sagte er. »Nichts furchtbar Inspiriertes, nur imperiale Standardtaktik, aber enorm wirkungsvoll. Es wird uns gelingen, sämtliche Schmugglerflotten in Stücke zu reißen, fürchte ich.«
»Das ist unsere Sache«, versetzte Han. »Halten Sie sich nur daran, Admiral…« Er wies auf den Schlachtplan. »Und sobald Sie ihre Einheiten aus gutem Grund zurückziehen können, tun Sie das. Dann komme ich wieder und bringe den Lohn.«
»Sie sind Pilot, nicht wahr?« wollte Greelanx wissen.
»Und ob ich das bin«, antwortete Han. Er grinste den älteren Mann unverschämt an. »Sie werden sich noch wünschen, daß ich auf Ihrer Seite kämpfen würde.«
Der Admiral lachte. »Sie sind recht anmaßend, nicht wahr? Aber das sind die besten Piloten immer. Nun gut, ich werde Ihnen bei diesen Koordinaten eine Fähre bereitstellen.« Er fügte der Folie, die den Schlachtplan enthielt, eine weitere Zeile hinzu. »Tragen Sie die Uniform. Sie finden alle notwendigen Andock-Codes im Navcomputer. Ich erwarte Sie eine Woche nach dem Tag und der Stunde des Angriffs. Haben Sie das verstanden?«
Han nickte. »Ja, Sir, ich habe verstanden. Ich werde wiederkommen. Verlassen Sie sich auf mich. Die Hutts sind sich der Gefahr, in der sie schweben, nur zu bewußt. Sie werden ohne Widerspruch bezahlen.«
Jedenfalls ohne jeden, den du mitbekommst, dachte er bei sich.
»Sehr schön. Damit wäre unser Geschäft abgeschlossen«, sagte Greelanx. »Wenngleich ich glaube, daß Sie, was Ihre Chancen gegen meine Flotte angeht, übertrieben optimistisch sind, junger Mann.«
Han nickte wieder. »Zugegeben, Admiral. Aber wir wollen lediglich eine Chance, zu kämpfen.«
»Die werden Sie bekommen«, versprach Greelanx. »Doch Ihre Leute hätten sich lieber darauf vorbereiten sollen, sich zu verteidigen. Mein Angriff wird nicht gestellt sein.«
Han grüßte militärisch. »Jawohl, Sir.«
Dann führte er eine perfekte Kehrtwende aus und marschierte aus dem Raum.
11
KAMPFSTATIONEN
Als Aruk der Hutt mit seinen Glubschaugen auf das Transportprotokoll blickte, das auf seinem Datenblock angezeigt wurde, neigte sich das lippenlose breite Maul an den Enden abwärts. Für gewöhnlich fand er Geschmack daran, die Fakten und Zahlen durchzusehen, die regelmäßig zum Quartals-, zum Halbjahres- und zum Jahresende herausgegebenen Abschlußberichte, die Darstellungen der ylesianischen Gewinne, die Prognosen für neue Unternehmen, die Aufzeichnungen seiner Nettoeinkünfte sowie all die anderen Rechenschaftsberichte über die ausgedehnten und verschiedenartigen geschäftlichen Operationen des Besadii-Kajidic. Doch in letzter Zeit wurde es ihm immer mehr zur lästigen Pflicht, sich darauf zu konzentrieren.
Abwesend langte Aruk erneut nach einem der Nalabaum-Frösche, die Teroenza ihm per Schiff von Ylesia geschickt hatte. Der t’landa Til hatte sein Versprechen gehalten, den Hutt-Lord nur mit den größten, schmackhaftesten und frischesten Fröschen zu versorgen.
Aruks Hand schloß sich um den Nala-Frosch. Das entsetzte kleine Geschöpf wand sich heftig unter dem Griff des Hutt-Lords. Aruk klappte das Maul auf und versenkte den zappelnden Leckerbissen darin, wälzte ihn auf der Zunge hin und her und genoß während einer langen Minute dessen rasenden Überlebenskampf, bevor er das kleine Ding endlich ganz verschlang.
Köstlich, dachte Aruk mit einem zufriedenen Seufzen. Erneut runzelte er die Stirn über dem Datenblock. Die Berichte konnten warten. Vielleicht würde er sich ein Nickerchen genehmigen, obwohl er wußte, daß er eigentlich darauf verzichten sollte. Sowohl sein Leibarzt als auch der Medidroide bestanden darauf, daß er sich mehr Bewegung verschaffte. Jeden Tag, an dem
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