Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
untersetzte Frau mit blasser Haut und kurzem, rot und golden gestreiftem Stoppelhaar, die in der ersten Reihe saß. »…bitte, stehen Sie auf.«
Die Schmuggler zollten auch ihr Beifall, was überraschend war, da einige unter ihnen zweifellos bereits mit ihr und ihrem Schiff ›Renthals Faust‹ oder anderen Raumern ihrer Piratenarmada aneinandergeraten waren.
»Captain Renthal, Ihre großen Raumschiffe werden Ihren Y-Flüglern und unseren Kampfschiffen den Weg freimachen müssen. Alle leichteren imperialen Kreuzer zwischen unseren Streitkräften und der Flanke der Schiffe der Capital-Klasse werden Ihr Ziel sein. Sie müssen sie mit Ihren schweren Turbolasern und Protonentorpedos außer Gefecht setzen. Wir können unmöglich gegen große Kreuzer anstürmen, wenn wir uns gleichzeitig vor Beschuß aus zu vielen Richtungen in acht nehmen müssen«, erklärte Mako den Zuhörern. Han und er hatten jeden Teil des Schlachtplans bereits viele Male mit Renthal durchgekaut.
Drea Renthal nickte. »Ich werde meinen Teil erfüllen«, entgegnete sie mit ihrer klaren, kräftigen Altstimme. »Ich wurde angeheuert, um die Imperialen daran zu hindern, sich Nal Hutta zu nähern. Nachdem ich Ihren Schlachtplan gesehen habe, muß ich einräumen, daß Ihre Methode die beste ist, das zu erreichen.« Sie wandte sich den versammelten Schmugglern zu. »Ihr alle könnt daher auf mich und meine Flotte zählen!«
Neuerliche begeisterte Rufe. Renthal stieß eine Faust in die Luft, und die Menge johlte.
»Okay«, ergriff Han wieder das Wort, als das Getöse sich ein wenig gelegt hatte, »die Jäger ohne Raketen oder Torpedos dienen uns als Geleitschutz. Ihr Jungs müßt uns die TIEs vom Leib halten, solange wir unseren Angriff fliegen.« Der Corellianer deutete auf die übrigen Schmuggler. »Der Rest von uns wird ein oder zwei von den schweren Kreuzern aufs Korn nehmen. Mako wird euch zu gegebener Zeit eure Befehle erteilen. Wir müssen so nah wie möglich von hinten an sie herankommen und ihnen dann eine geballte Ladung in den Antrieb verpassen. Keine Zurückhaltung, gebt es ihnen mit der ganzen Feuerkraft, die ihr habt.«
Wieder brach die Menge in Jubel aus. Die Erkenntnis, daß sie mit der Unterstützung durch Xaverri und eine gut bewaffnete Piratenflotte rechnen konnten, hatte die Stimmung der Schmuggler offenbar gehoben.
»Gut, Mitbürger«, rief Mako, »eins noch: Wenn unser Versuch hier gelingt, bringt ihr euch sofort in Sicherheit! Wenn diese Kreuzer explodieren, gibt es einen ziemlich großen Feuerball, in den ihr bestimmt nicht hineingeraten wollt, nicht wahr?«
»Bestimmt nicht!« brüllten alle.
»Und«, schloß Mako, »falls es nicht klappt…« Er zuckte die Achseln. »…nun, dann müssen wir es eben weiter versuchen. Es ist ja nicht so, daß wir einfach aufgeben und nach Hause fliegen könnten.«
Die Menge sah ihn wachsam an, aber seine letzten Worte sorgten für Ernüchterung. Dann trat Han noch einmal an das Podium. »Gut«, sagte er, »das ist der Plan. Den gehen wir jetzt so lange durch, bis ihr ihn im Schlaf beherrscht. Noch Fragen?«
Zu Hans Überraschung wurden Xaverri und Salla während der folgenden Tage die besten Freundinnen. Er selbst und Mako hatten genug damit zu tun, immer wieder Kampfübungen für die Piloten und Crews der Defensivkräfte von Nar Shaddaa durchzuführen, so daß ihm kaum Zeit blieb, sich in Shugs Weltraumdepot sehen zu lassen. Aber immer, wenn er dort auftauchte, stieß er auf Salla und Xaverri, die gemeinsam an der Erschaffung des ›Meisterstücks‹ der Illusionistin arbeiteten.
»Die Ablenkung wird nur zwei oder drei Minuten andauern, Solo«, warnte Xaverri. »Die Imperialen werden Schiffe sehen, die mit hoher Geschwindigkeit sehr dicht an sie herankommen, und sie werden auf ihren Instrumentenkonsolen Daten erscheinen sehen, die ihre Sichtung bestätigen. Ich will, daß unsere Schiffe sehr nah erscheinen, damit sie ihre Raumer wenden und ihre Bugkanonen ins Spiel bringen. Denn das macht sie erst anfällig für unseren Flankenangriff.«
Xaverri nahm einen Schluck von dem Stimtee, den Han für Shug, Salla, Chewie, Jarik und die anderen Freiwilligen zubereitet hatte, die sich darum bemühten, Xaverris Illusion ›Wirklichkeit‹ werden zu lassen. »Aber unsere Schiffe werden nur deshalb eine solche Bedrohung darstellen, weil sie sehr nahe herankommen werden. Die Imperialen werden innerhalb weniger Minuten entdecken, daß sie einer Fälschung aufgesessen sind – wenn sie feststellen,
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