Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
Und wir haben die Piloten für die Jäger. Dazu eine Geschützmannschaft für Mako. Und Blue haben wir dazu überredet, das Steuer zu übernehmen. Ihr Schiff ist zu langsam, um uns viel zu nutzen, aber sie ist eine gute Pilotin, viel zu gut, um nicht zum Einsatz zu kommen. Auf diese Weise kann sich Mako auf seine taktischen Bildschirme konzentrieren und alles im Auge behalten.«
Shug ließ einen leisen Pfiff hören. »Diese Yacht wird uns eine große Hilfe sein. Die Panzerung ist zwar nicht allzu dick, aber dafür verfügt sie über ein paar nette Waffen und gute Schutzschilde.«
»Falls sie allerdings abgeschossen wird, nagelt sich Jiliac irgend jemandes Fell als Dekoration an die Wand«, überlegte Salla. »Aber ich finde, wir sollten das Risiko trotzdem eingehen. Wir brauchen alles an Feuerkraft, was wir aufbringen können.«
»Na gut, dann bewahren wir eben Stillschweigen darüber, wer von uns an Bord der ›Drachenperle‹ fliegen wird«, sagte Han. »Und falls Mako einen schönen langen Urlaub im Smuggler’s Run antreten muß, bis Jiliac darüber hinweg ist, dann ist er auch darauf gut vorbereitet, sagt er.« Han grinste. »Blue hat ihm nämlich versprochen, seinen Aufenthalt… interessant zu gestalten.«
Shug schüttelte den Kopf, und Salla schnaubte. »Darauf gehe ich jede Wette ein!«
Roa stand, eingehüllt in eine unter Druck stehende Pilotenkombination, auf der Permabeton-Fläche des Landefelds und schaute auf die schöne blonde Frau hinab, die mit Tränen in den Augen vor ihm stand. »Mach dir nichts daraus, Lwyll«, sagte er. »Und sorge dich nicht, ich werde vorsichtig sein.«
»Bitte…«, setzte sie an und umklammerte seine Unterarme, »bitte, komm zu mir zurück, Roa. Das Leben wäre ohne dich nicht mehr viel wert.«
»Ich verspreche dir, daß ich wiederkomme«, gelobte der ältere Schmuggler. »Die ›Lwyll‹ ist ein gutes Schiff. Sie wird schon auf mich achtgeben, so wie du es tun würdest. Deshalb habe ich sie auch so genannt.«
Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuß. »Außerdem ist dies heute nur eine weitere Übung, Liebling. Du bist jetzt schon das achte Mal hier rausgekommen und hast mich zum Abschied geküßt, und ich war jedesmal eine halbe Stunde später oder so wieder da. Diesmal wird es genauso sein.«
Sie nickte, aber eine Träne löste sich und lief über ihre Wange. »Ich liebe dich, Roa.«
»Und ich liebe dich, Lwyll. Ich komme zurück, Süße. Ich werde ein normales Leben anfangen, und wir werden heiraten. Du wirst schon sehen. Alles wird gut.«
Sie nickte. »In Ordnung. Du gehst jetzt besser.«
»Ja. Ich will nicht zu spät zu der Übung erscheinen.« Roa wuchtete mit einem schiefen Lächeln seine untersetzte Gestalt in das Cockpit der ›Lwyll‹ – ein modifiziertes Scoutschiff der Redthorn-Klasse, das zwar schnell und wendig, aber mit bloß einem Drillingslaser am Bug nur leicht bewaffnet war. Das kleine Schiff sah aus wie ein nadelspitz zulaufender Zylinder mit kurzen Delta-Flügeln. Die ›Lwyll‹, die fast so schnell wie ein TIE-Jäger war, besaß im Zweikampf einen entscheidenden Vorteil: Sie hatte Schutzschilde.
Roa blickte auf seine zukünftige Braut hinunter, die auf dem Permabeton wartete und ihm zuwinkte. Er lächelte ihr zu und streckte dann den Daumen nach oben. Anschließend checkte er die Instrumente, schnallte sich an und setzte den Helm auf. Um maximale Geschwindigkeit und Feuerkraft zu gewährleisten, entschied er sich, auf die Umleitung von Energie in die Lebenserhaltung zu verzichten.
Er beschleunigte behutsam, aktivierte dann die Schubtriebwerke unter dem Rumpf und ließ sein kleines Schiff steil in den Himmel steigen. Er sah nach unten und versuchte Lwylls hellen Kopf auszumachen, doch sie war bereits in der Ferne verschwunden.
Roa steuerte rasch die ihm zugewiesenen Koordinaten an. Er war einer der wenigen Piloten, die nicht mit einem Partner flogen. Sein Auftrag sah vor, die hohe Geschwindigkeit der ›Lwyll‹ zu nutzen, um die Bewegungen der imperialen Streitmacht auszukundschaften. Ein spezieller Kanal erlaubte es ihm, Mako unmittelbar Bericht zu erstatten.
Als die Atmosphäre rings um ihn dünner wurde und die Farbe des Himmels von Graublau zu Kobaltblau wechselte und schließlich dem mit Sternen gespickten Schwarz des Alls wich, entspannte sich Roa. Er war zeit seines Lebens gerne geflogen, und es war eine Freude, die ›Lwyll‹, ein ebenso schnelles wie folgsames Schiff, zu steuern.
Roa schlug den vorgesehenen Kurs ein,
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