Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
schossen aus dem Schiff und zeigten an, daß ein Teil der Besatzung das Carrack-Schiff verließ.
Mako grinste. »Gut gemacht, Leute! Okay, mein Schiff ist draußen, bis wir wenigstens ein paar Reparaturen vorgenommen haben. Ich fliege planmäßig zum ›Illusion Point‹. Ihr haltet hier aus. Die imperialen Kampfschiffe müßten jede Minute hier eintreffen!«
Admiral Greelanx starrte Commander Jelon an. Der Bericht seines Untergebenen setzte ihn in Erstaunen. »Sie sagen, die ›Vigilance‹ ist außer Gefecht gesetzt? Captain Eldon ist tot?«
»Ja, Admiral. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, Sir.«
»Was ist mit seinen TIEs?«
»Alle vernichtet, Sir.«
Greelanx verfügte über ein zu großes Maß an Selbstdisziplin, um laut zu fluchen, aber in Gedanken stieß er eine Verwünschung aus. »Befehlen Sie den Kampfschiffen, volle Fahrt aufzunehmen. Und erteilen Sie zwei TIE-Geschwadern den Befehl, sich ihnen anzuschließen. Sie sollen den Feind nach eigenem Gutdünken angreifen.«
»Jawohl, Sir.«
Einen Moment lang überlegte Greelanx, ob er das zweite Schiff der Carrack-Klasse, die ›Outpost‹, in die Schlacht werfen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Die ›Outpost‹ mochte später gebraucht werden, wenn es ans Aufräumen ging. Er wollte auf keinen Fall den Verlust seines einzig verbliebenen Aufklärungsschiffs riskieren. Wir werden es diesen elenden Kriminellen zeigen, dachte Greelanx voller Zorn und vergaß einen Augenblick lang völlig, daß er diese Schlacht würde verlieren müssen…
Captain Soontir Fei blickte Admiral Greelanx’ winzige holographische Gestalt an, die scheinbar auf der Komkonsole der ›Stolz des Senats‹ abgestellt worden war. Er fühlte sich, als habe ihm jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. »Eldon ist tot?«
Greelanx nickte knapp. »Unglücklicherweise, ja.«
»Ich verstehe, Sir. Darf ich frei sprechen, Admiral?«
»Sprechen Sie!« Greelanx klang ganz und gar nicht einladend.
»Vielleicht sollten wir diese Schmuggler ein wenig… ernster nehmen, Sir. Sie sind ganz offensichtlich sehr wohl dazu in der Lage, einen geordneten Angriff vorzutragen und nicht nur einfach ins Blaue zu schießen.«
»Ihre Bemerkung wurde verstanden, Fei. Greelanx Ende.«
Die winzige Holofigur hörte plötzlich zu existieren auf.
Soontir Fei blieb einen Moment mit gesenktem Kopf stehen. Captain Darv Eldo war einer seiner Kommilitonen auf der Akademie gewesen. Sie waren fast zehn Jahre lang enge Freunde. Sein Tod schmerzte wie eine Vibromesserwunde.
Fei schluckte und straffte die Schultern. Er würde später noch Zeit zum Trauern finden. In diesem Augenblick war es seine Pflicht, so viele dieser Schmuggler zu töten, wie er nur konnte.
Han Solo fand es zuerst befremdlich, auf TIE-Jäger zu schießen, statt sie zu fliegen. Als Mako das Erstschlagskontingent in den Kampf geschickt hatte, hatte er den Befehl sofort befolgt und sich mit Chewie und Jarik in den Geschütztürmen an den Flügeln der ›Bria‹ auf mehrere TIE-Jäger gestürzt. Er hatte bisher zwei von ihnen erwischt und kreuzte jetzt auf der Suche nach weiteren Opfern zwischen den Wrackteilen um Nar Shaddaa.
Einer der hinteren Schutzschilde der ›Bria‹ war geschwächt, was den Antrieb des Schiffs im Fall eines erneuten schweren Treffers in große Gefahr brachte. Darüber hinaus gab es, größtenteils dank der Flugkünste Hans, indes keine weiteren Schäden.
Han war einer der wenigen Schmuggler, die ohne Partner flogen. Mako wollte ihm freie Hand gewähren, um die Flotte im Auge zu behalten und jederzeit ohne Einschränkung dort eingreifen zu können, wo er gebraucht wurde. Han erkannte, daß Makos Entscheidung eine Anerkennung seiner Geschicklichkeit als Pilot war, und fühlte sich geschmeichelt.
Er warf einen raschen Blick auf den Geschützturm im linken Flügel der ›Bria‹ und sah Jarik mit übergestülptem Headset in seinem beweglichen Sitz. Bisher hatte sich der Junge nicht sonderlich gut gehalten. Er war übereifrig, nervös, und er schaffte es, alles zu verfehlen, was er anvisierte. Han dachte allmählich, daß er ihn besser nicht ermutigt hätte, mit ihm in den Kampf zu ziehen.
Chewie hatte seine Aufgabe um einiges besser bewältigt. Er hatte einen TIE-Jäger angeschossen, der darauf trudelnd aus der Bahn geraten und Sekunden später mit einem großen Trümmerstück zusammengeprallt und detoniert war.
Han hatte mit den am Bug angebrachten Zwillingslasern seinerseits einen TIE vom Himmel
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