Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
geholt.
Makos Stimme drang aus dem Kopfhörer. »Hört zu! Die kleineren Kampfschiffe rücken an und feuern nach eigenem Ermessen. Nehmt euch in acht!«
Han hatte gerade beschlossen, die Jagd auf eines der Kampfschiffe zu eröffnen, als mit flammenden Lasern ein TIE-Jäger auf sie zugerast kam.
»Chewie! Jarik!« rief er. »Aufgepaßt!« Er wich den Feuerstößen automatisch aus und gab einen Schuß aus der Bugkanone ab.
Daneben. Han fluchte.
Jetzt stürzte sich ein zweiter TIE auf sie, um die ›Bria‹ ins Kreuzfeuer zu nehmen. Han feuerte eine weitere Salve ab, während er sein Schiff gleichzeitig rasch aus der Schußbahn lenkte, und sah, daß der TIE trudelte. Er hatte das kleine Schiff getroffen!
Der andere TIE startete einen erneuten Angriff, aber dieses Mal war Chewie zur Stelle und feuerte und feuerte…
Plötzlich hallte in Hans Kopfhörer ein wütender und enttäuschter Wookiee-Schrei. Er ist getroffen! war sein erster Gedanke. Der Atem stockte ihm in der Brust, doch als er nach rechts blickte, sah er Chewie in seinem beweglichen Sitz auf und ab hüpfen. Er brüllte, fluchte und ruderte mit den langen pelzigen Armen. Unverkennbar wütend – aber unverletzt.
Was ist denn in den gefahren? fragte sich Han, sah noch einmal genauer hin und erkannte, was geschehen war. Chewies Pranken umklammerten die Feuerleitkonsole der ›Bria‹, dessen Kabel nutzlos herabhingen. In seinem Überschwang, den TIE zu erledigen, hatte Chewie vergessen, seine große Wookiee-Kraft zu berücksichtigen und das Kontrollbord sauber aus seiner Verankerung im Geschützturm gerissen.
Nun war es an Han, einen Fluch auszustoßen. »Chewie, du großer pelziger Trampel! Sieh dir an, was du getan hast!«
Chewbacca knurrte in Hans Kopfhörer, daß er sich dessen nur zu bewußt sei. Han hatte seinen pelzigen Freund noch nie zuvor solche Ausdrücke benutzen hören.
Ein krachendes Geräusch! Der TIE hatte soeben einen Treffer in den Schutzschild mittschiffs der ›Bria‹ gelandet.
He, Solo! Konzentriere dich auf die Steuerung, oder du bist tot! Han schüttelte den Kopf, als ihm klar wurde, daß er seine rechte Flanke von nun an als schwer beschädigt betrachten mußte, und schützte diese Seite, so gut er konnte.
Er sprach in sein Headset. »Jarik, hör zu, Kleiner! Chewie hat die verdammte Feuerleitkonsole im rechten Geschützturm abgerissen. Jetzt liegt es bei dir, diesen TIE abzuschießen!«
Jariks Stimme klang dünn und zittrig. »Hmm… an mir?«
»Ja, an dir. Paß jetzt gut auf. Er kommt zurück!«
Jarik wand sich in seinem beweglichen Kanonierssitz im linken Geschützturm. Er war vor Entsetzen wie gelähmt. Mein schlimmster Alptraum wird Wirklichkeit. Ich werde uns alle umbringen. Er zwang sich dazu, sich gerade aufzurichten, drehte sich und hielt Ausschau nach dem TIE. Die Zielerfassung hing direkt vor ihm. Würde es ihm gelingen, irgend etwas ins Fadenkreuz zu bekommen? Er wußte es nicht. Er hatte bisher erbärmlich versagt.
Wo steckt er? Wo steckt…?
Plötzlich entdeckte er den Gegner. Da war er, stürzte sich in einem Looping von oben herab, der es ihm erlauben würde, sich zu drehen und einen gezielten Schuß auf den Bug der ›Bria‹ abzugeben.
Ich kann das nicht… Was, wenn ich das einfach nicht kann? Jariks Verstand bäumte sich schreiend auf, doch irgendwie reagierten seine Hände, und sein Körper paßte sich der Drehbewegung seines Sitzes an. Da war die Zielerfassung, da war der TIE, und auf einmal… verschmolzen beide Wahrnehmungen miteinander. Ohne es bewußt zu wollen, drückte Jariks Daumen den Feuerknopf.
Ein roter Strahl schoß ins All hinaus und erwischte den TIE in der Mitte des kleinen Rumpfs. Der Jäger explodierte in großartiger Stille.
Jarik saß da und starrte erschrocken nach draußen. Hab’ ich das getan?
Hans Stimme erklang in seinen Ohren. »Klasse Schuß, Kleiner! Das machen wir gleich noch mal!«
Hab’ ich das getan? Ja, das war ich. Ich. Ich kann es doch! Jarik ›Solo‹ grinste und spürte eine Woge der Zufriedenheit und des Stolzes. »Okay, Han!«
Jarik überprüfte, ob seine Kanone noch geladen war, und suchte dann, während die ›Bria‹ weiter durch den Raum raste, die Umgebung nach neuen Zielen ab…
An Bord der ›Rimrunner‹ checkte Salla Zend ihre Position, warf einen kurzen Blick aus der Sichtluke, um sich zu vergewissern, daß ihr Partner sich an Ort und Stelle befand.
Da die ›Rimrunner‹ ebenso schnell war wie die ›Millennium Falcon‹, war sie Lando
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