Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
er. »Und ich weiß, daß Ihr, Jiliac, und Ihr, Jabba, Feinde habt, die reich genug sind, um gedungene Mörder zu bezahlen.«
Jiliac faßte den jungen Corellianer brutal ins Auge. »Wann gerieten Sie in einen solchen Hinterhalt, Captain?« fragte er langsam.
»Vor fünf Jahren, Euer Exzellenz.«
Jabba neigte sich nach vorne. »Und für wen haben Sie gearbeitet, als das geschah, Solo?«
Der corellianische Schmuggler zögerte, dann sagte er ruhig: »Ich habe für Zavval gearbeitet, Sir. Auf Ylesia.«
Jiliacs Augen weiteten sich. »Ja… meine Erinnerung regt sich. Waren Sie das, der mir damals mein Snackquarium gebracht hat? Ich erinnere mich an den Sullustaner, aber Menschen sehen einander so ähnlich…«
»Ja, Sir, das war ich«, antwortete Han. Jabba konnte erkennen, daß es ihm einiges abverlangte, die Wahrheit zuzugeben.
»Warum haben Sie uns das nicht schon früher gesagt?« wollte Jiliac mit einer Stimme wissen, die so kalt war wie die Gletscher von Hoth. »Was verbergen Sie, Captain?«
»Nichts!« protestierte Solo und schüttelte den Kopf. »Seht, das ist die Wahrheit, Euer Exzellenz! Ich wollte für Euch arbeiten, aber ich dachte, es würde Euch nicht gefallen, wenn Ihr wüßtet, daß ich mal für den Besadii-Clan gearbeitet habe – auch wenn ich bloß Gewürzfrachter geflogen bin. Also habe ich nichts davon gesagt, das ist alles.« Seine braunen Augen funkelten, und er ruderte mit den Armen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Die Wahrheit ist: Ich stand bei Teroenza in Dienst. Zavval kannte ich kaum. Es tut mir leid, wenn Ihr etwas anderes gedacht habt, Euer Exzellenz.«
Jiliac starrte den Corellianer von seinem Podium herab an. »Sie haben recht, Solo, ich hätte Sie nicht eingestellt, wenn ich das gewußt hätte.«
Schweigen. Solo wußte darauf keine Entgegnung als ein Achselzucken.
Jiliac dachte einen Augenblick nach. »Arbeiten Sie noch immer für sie?«
»Nein, Euer Exzellenz«, versicherte Solo. »Ich bin bereit, darüber unter Wahrheitsdrogen auszusagen. Oder Ihr könntet Glitzerstim benutzen, um mich zu scannen. Ich habe Ylesia vor fünf Jahren verlassen, und ich will nie wieder dorthin zurück.«
Jabba wandte sich seinem Onkel zu. »Onkel, nach meinem Eindruck sagt Solo wahrscheinlich die Wahrheit. Wenn er zur Zeit immer noch für die Besadii arbeiten würde, hätte er wohl kaum so tapfer gekämpft, um die ›Sternjuwel‹ und mich zu retten, oder? Unser mutiger Captain hätte mein Schiff dann vermutlich gestoppt und zugelassen, daß man es geentert und mich selbst getötet hätte.«
Der kleinere Hutt blickte den Corellianer ernst an. »Deshalb spricht unser Captain die Wahrheit, es sei denn, der Besadii-Clan ist weit raffinierter und klüger, als ich glaube.«
Solo nickte. »Das tue ich, Euer Exzellenz. Im Ernst, ich kann nichts anfangen mit Ylesia und denen, die dort das Sagen haben. Ihr wißt, was ich von Sklavenhändlern halte und von der Sklaverei – und die Besadii sind die größten Exporteure von Sklaven in der ganzen Galaxis.«
»Richtig«, sagte Jabba. »Captain Solo, jetzt, da mein Onkel Sie als einen der Boten Zavvals identifiziert hat, kommt auch meine eigene Erinnerung wieder. Kurze Zeit nach Zavvals Drohungen erhielten wir Berichte, daß es auf Ylesia einen Aufstand gegeben hatte. Die Glitzerstimfabrik war zerstört, Zavval bei einem bewaffneten Angriff getötet und eine Handvoll Sklaven befreit worden. Zwei Raumschiffe wurden gestohlen.«
Jabba forschte in Solos Zügen genau nach einer Reaktion, doch der corellianische Schmuggler verriet nichts.
»Captain«, warf Jiliac ein, »man sagte uns damals, daß ein Mensch… ein gewisser Vykk Draygo… allein verantwortlich war für den… Konflikt auf Ylesia. Wir erfuhren weiter, daß Vykk Draygo bald darauf von Kopfgeldjägern für tot erklärt wurde. Was wissen Sie über all diese Dinge?«
Solo bewegte sich unruhig, und Jabba konnte jetzt sehen, daß er um eine Entscheidung rang. Schließlich nickte er. »Ich weiß eine Menge darüber«, gab er zu. »Ich bin Vykk Draygo.«
Jabba und Jiliac wechselten einen langen Blick. »Haben Sie Zavval getötet?« fragte Jabba mit seiner tiefsten, furchteinflößendsten Stimme.
»Nicht wirklich…« Solo fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe bloß… es war so eine Art Unfall. He… es war nicht mein Fehler!«
Die beiden Hutts sahen einander erneut an, dann brachen sie in dröhnende Lachsalven aus. »Ho-Ho-Ho!« brüllte Jabba. »Solo, für einen Menschen
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