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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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einem Mal die eisige Gewißheit, daß, falls Fett vorhatte, ihn zu töten, er kaum etwas unternehmen konnte, um es zu verhindern. Teroenza fühlte sich in der Gegenwart des notorischen Kopfgeldjägers trotz seiner gewaltigen Leibesfülle nackt und verwundbar.
    Er dirigierte Fett rasch durch die Tür seines privaten Apartments, die in seine Schatzkammer führte. »Sie sind gleich hier«, sagte er und mußte sich dazu zwingen, nicht zu schnell zu sprechen oder zu plappern. Fett schritt neben ihm her und bewegte sich so leise und tödlich wie ein Giftpfeil.
    Der ylesianische Hohepriester öffnete eine Schachtel und entnahm ihr die Armbänder. Jedes enthielt einen Federmechanismus, der eine Fülle tödlicher dünner Pfeile verschoß, sobald der Träger eine bestimmte Bewegung der Finger ausführte. »Ein komplettes Set«, platzte Teroenza eifrig heraus. »Man hat mir versichert, daß sie absolut funktionsfähig sind.«
    »Das werde ich selbst feststellen«, sagte Fett. Seine Stimme war auch jetzt so flach und gefühllos wie immer. Er schloß die Armbänder, fuhr in einer einzigen fließenden, geschmeidigen Bewegung herum und schoß sie beide auf einen dicken Gobelin ab, der die Mauer zierte. Teroenza quiekte protestierend, wagte es jedoch nicht, ein weiteres Wort zu sagen.
    Erst als Fett die Pfeile aus dem Wandteppich gepflückt hatte, wandte er sich wieder dem Hohenpriester zu. »Sehr gut. Meine Zeit ist damit bezahlt, Priester. Was wünschen Sie?«
    Teroenza riß sich zusammen. Fett stand immerhin kurz davor, sein Angestellter zu werden… gewissermaßen. Er raffte ungeachtet seiner rasenden Pulse so viel Würde zusammen, wie er konnte. »Es gibt da einen Schmuggler. Han Solo ist sein Name. Sie haben vielleicht seinen Steckbrief gesehen?«
    Fett nickte einmal.
    »Es heißt, Solo reist zur Zeit mit einem Wookiee. Es gab Meldungen, nach denen er auf Nar Shaddaa gesehen wurde, und man sagt, neun oder zehn Kopfgeldjäger hätten sich bereits an ihm versucht, aber er war für sie alle zu schnell.«
    Fett nickte erneut.
    Teroenza fand sein Schweigen zermürbend, aber er fuhr beharrlich fort. »Ich will ihn. Lebend und verhältnismäßig unbeschadet. Keine Desintegration.«
    »Das erschwert die Sache«, sagte Fett. »Siebentausendfünfhundert Credits… das ist mir die Zeit nicht wert.«
    Teroenza hatte sich vor dieser Antwort gefürchtet. Innerlich zitterte er bei dem Gedanken, was Aruk wohl dazu sagen würde. Aruk liebte es, sich selbst als ›sparsam‹ zu bezeichnen. Teroenza hielt ihn für einen ordinären alten Knauser. Aber er mußte Solo haben. Sollte er das Kopfgeld eigenmächtig erhöhen? Er hatte nicht die Absicht, einen Teil seiner Sammlung zu veräußern…
    »Ylesia wird das Kopfgeld für Solo auf zwanzigtausend Credits erhöhen«, verkündete Teroenza fest. Er nahm sich vor, Kibbick und Aruk zur Bewilligung der Erhöhung zu überreden. Das würde ihm schon gelingen… irgendwie. Als Oberhaupt der Besadii war schließlich Aruk dafür zuständig.
    Fett verharrte reglos, bis er schließlich, gerade als Teroenza dachte, er würde ablehnen, abermals nickte. »Gut.«
    Der Hohepriester mußte sich gegen den Drang zur Wehr setzen, den Kopfgeldjäger mit Dankesworten zu überschütten. »Bis wann, glauben Sie, können Sie ihn haben?« erkundigte sich Teroenza voller Ungeduld.
    »Das Kopfgeld ist nicht hoch genug, um meine anderen Verpflichtungen zu vernachlässigen«, erwiderte Fett. »Sie bekommen ihn, sobald er an der Reihe ist, Priester.«
    Teroenza rang mit seiner Enttäuschung. »Aber…«
    »Erhöhen Sie auf einhunderttausend, und ich behandele Solo als meinen vordringlichsten Fall«, erbot sich Fett.
    Einhunderttausend Credits! Teroenzas Gedanken wirbelten. Seine komplette Sammlung war nicht viel mehr wert als das! Aruk würde ihn in Ylesias Ozeanen ertränken, wenn er ein solches Kopfgeld zusagen würde. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Setzen Sie ihn auf Ihre Liste. Wir werden uns gedulden.«
    »Und Sie werden Solo bekommen«, versicherte Fett.
    Teroenza stand da und sah zu, wie Boba Fett sich umdrehte und davonging. Teroenza strengte sein ausgezeichnetes Gehör an, aber er hörte nichts. Kein Geräusch. Fett verschwand durch die Tür. Der Hohepriester wußte, daß er ihn erst an dem Tag wiedersehen würde, an dem er Han Solo zurück nach Ylesia bringen würde, damit er sich seinem schrecklichen Schicksal stellte.
    Warte nur, Solo, dachte er. Du bist ein toter Mann. Du weißt es bloß nicht… noch

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