Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
geworden. Eine Plage, von der wir uns gerne befreien würden.«
Teroenza schnaubte. »Ganz egal, wie hoch die Produktionsrate ist, er gibt sich mit nichts zufrieden. Ich habe meine Gefährtin seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Er untersagt mir selbst den kürzesten Besuch auf der Heimatwelt. Außerdem hat er die Belohnung für Han Solo herabgesetzt und den Auftrag so abgewandelt, daß Solo getötet und desintegriert werden darf! Er hat mir verboten, das Kopfgeld zu erhöhen, selbst wenn ich die Summe aus meiner eigenen Tasche bezahlen würde. Er sagt, ich wäre von Solo besessen! Von da an konnte ich ihn nicht länger unterstützen. Mir den langsamen Tod dieses corellianischen Weltraumvagabunden vorzustellen, war monatelang meine einzige Freude. Wenn ich nur daran denke, wie er…« Der Hohepriester fuhr mit seinen Klagegesängen über Han Solo noch eine Weile fort.
Jabba und Jiliac warfen einander während Teroenzas Tirade Blicke zu. Jiliac wußte, daß Jabba eine Abmachung mit Boba Fett getroffen hatte, so daß Han Solo auch weiterhin für sie arbeiten konnte, ohne in Furcht vor Kopfgeldjägern zu leben. Doch das war etwas, das Teroenza nicht zu wissen brauchte.
Kurz darauf beruhigte sich der Hohepriester und verbeugte sich. »Ich bitte um Entschuldigung, Exzellenzen. Wie Ihr bereits sagtet… kommen wir zur Sache…«
»Zuerst müssen wir eine Entschädigung für Ihre… Unterstützung festlegen«, stellte Jabba fest.
Der t’landa Til nannte eine Summe.
Jabba und Jiliac sahen einander an. Niemand von ihnen sagte etwas.
Nach ein paar Minuten nannte Teroenza eine zweite, bedeutend niedrigere Summe, die zwar noch immer recht ansehnlich, aber durchaus angemessen war. Jiliac fischte ein kleines Krustentier aus einer Schale neben ihrem Ruhepodest und betrachtete es eine Zeitlang nachdenklich. »Abgemacht«, sagte sie dann und schob sich den Leckerbissen ins Maul. »Ich will nicht, daß jemand einen Mord vermutet«, fuhr sie sachlich fort. »Es muß unauffällig geschehen…«
»Unauffällig«, brummte Teroenza und fuhr sich gedankenverloren über sein Horn, das so aussah, als wäre es frisch eingeölt worden. »Also kein bewaffneter Anschlag.«
»Auf keinen Fall«, entgegnete Jiliac. »Die Sicherheitseinrichtungen der Besadii sind fast so gut wie unsere eigenen. Unsere Truppen müßten sich den Weg freischießen, und ganz Nal Hutta wüßte auf Anhieb, wer hinter dem Attentat steckt. Also kein bewaffneter Anschlag.«
»Ein Unfall?« fragte sich Jabba laut. »Vielleicht mit seiner Flußbarkasse? Soviel ich weiß, liebt Aruk seine Ausflüge am Nachmittag. Er empfängt häufig Gäste auf dem Fluß.«
»Schon möglich«, warf Jiliac ein. »Aber ein solcher Unfall ist schwer zu kontrollieren. Er könnte auch Durga auslöschen, und ich wünsche nicht, daß Durga getötet wird.«
»Und wieso, Tante? Durga ist verschlagen. Er könnte zu einer Bedrohung für uns werden«, bemerkte Jabba.
Teroenza antwortete, bevor Jiliac zu einer Entgegnung fand. Der Hohepriester ließ sich tiefer in die Hängematte sinken, nahm eine eingelegte Krausschabe von einem Teller und kostete. »Weil«, nahm der t’landa Til den Faden nachdenklich auf, »Durga Mühe haben wird, die Herrschaft über die Besadii auszuüben. Es gibt innerhalb des Kajidic viele, die der Meinung sind, daß er aufgrund seines Muttermals nicht in der Lage sein wird, zu herrschen. Es heißt, er sei gezeichnet und daher erwarte ihn ein böses Schicksal. Tötet Durga, und der Kajidic wird unter einem neuen Führer womöglich weit mächtiger.«
Jiliac senkte den Kopf vor Teroenza. »Sie denken wie ein Hutt, Hohepriester«, bemerkte sie.
Teroenza zeigte sich darüber erfreut. »Vielen Dank, Euer Exzellenz.«
»Kein Anschlag, kein Unfall«, murmelte Jabba. »Was dann?«
»Ich habe vielleicht einen Plan«, sagte Jiliac. »Eine Substanz, die den Vorteil hat, daß sie im Gewebe fast nicht nachgewiesen werden kann. Wenn sie wirkt, verlangsamt und vernebelt sie die Denkprozesse, so daß das Opfer schlechte Entscheidungen trifft. Und wenn Aruk schlechte Entscheidungen trifft, geschieht das zu unserem Wohl.«
»Einverstanden, Tante«, sagte Jabba. »Nur… Gift? Wir Hutts sind gegen Gifte ungewöhnlich widerstandsfähig. Wenn einer von uns, sogar ein alter Hutt wie Aruk, genug Gift aufnehmen soll, um daran zu sterben, würde das bestimmt auffallen.«
Jiliac schüttelte das mächtige Haupt, eine Angewohnheit, die sie von den Menschen übernommen hatte. »Nicht,
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