Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
schien kein Ende zu nehmen. Han lernte auf diese Weise ein vollkommen neues Repertoire an Wookiee-Flüchen, während er und Chewie schwitzten, um ihr widerspenstiges Gefährt zusammenzuflicken.
Einmal brannte der Sublichtmotivator aus, als sie gerade um die Ballung Schwarzer Löcher rasten, die als Schlund bekannt war. Ein interessanter Moment. Eine Zeitlang glaubte Han nicht, daß sie jemals wieder nach Nar Shaddaa zurückkehren würden. Wenn Chewie den Schaden nicht so rasch behoben und Han nicht seine Flugkünste unter Beweis gestellt hätte, wäre das Frachtschiff unweigerlich in eines der Schwarzen Löcher gerissen worden.
Han suchte und fand eine neue Wohnung, größer und in einem besseren Teil des corellianischen Sektors gelegen. Er war häufig nicht zu Hause und blieb über Nacht bei Salla, so daß er Jarik erlauben konnte, die Nacht in seinem Apartment zu verbringen und Chewbacca Gesellschaft zu leisten.
Das Leben, so überlegte Han (wenn er Zeit zum Nachdenken fand, was nicht eben häufig der Fall war), war schön. Es war jetzt mindestens zwei Monate her, daß sich zuletzt ein Kopfgeldjäger hatte blicken lassen, und von Boba Fett war weit und breit nichts zu sehen. Er und Chewie verdienten sich einen anständigen Lebensunterhalt, und sie hatten ein eigenes Raumschiff. Han hatte Freunde, und es gab jemanden Besonderen in seinem Leben, jemanden, der zudem die Sprache der Schmuggler sprach. Er war so zufrieden wie noch nie zuvor…
In den Tiefen eines abgelegenen Teils des Weltraums, irgendwo zwischen den Sonnensystemen, trafen sich bei streng geheimen Koordinaten zwei Schiffe der Hutts. Beide Schiffe gehörten Angehörigen des Desilijic-Clans, wenngleich keiner der Raumer von Han Solo gesteuert wurde. Das eine Schiff war Jabbas Yacht, die ›Sternjuwel‹, das andere war Jiliacs Yacht ›Drachenperle‹.
Unter den Händen der Piloten, die ihre Schiffe mit kurzen Schüben ihrer Manövriertriebwerke Stück für Stück vorantrieben, näherten sich diese einander immer weiter an, bis sie in der zum Andocken erforderlichen Distanz nebeneinander lagen. Eine Gangway schob sich wie eine Nabelschnur aus der Luftschleuse der ›Sternjuwel‹, bis sie Tuchfühlung mit der Schleuse der ›Drachenperle‹ hatte und sich an diese ankoppelte. Die Hutt-Yachten hingen, durch die Gangway miteinander verbunden, im leeren Raum.
An Bord der ›Sternjuwel‹ befanden sich Jabba und Jiliac. Jiliac hatte es sich in dem luxuriösen Salon der Yacht bequem gemacht und wiegte ihr Neugeborenes in den Armen. Als die Instrumente anzeigten, daß die beiden Schiffe erfolgreich miteinander verbunden worden waren, legte Jiliac ihr winziges, an eine Larve erinnerndes Hutt-Baby in Reichweite ihres Tragbeutels ab und ließ das kleine Geschöpf hineinkriechen. Hutt-Säuglinge verbrachten das erste Jahr und mehr ihres jungen Lebens meistens im Innern des mütterlichen Beutels.
Die beiden Hutts lauschten erwartungsvoll und hörten vielfüßige Schritte den Gang heraufkommen. Die Tür ging auf, und Teroenza, der Hohepriester von Ylesia, trat ein.
Das riesige gehörnte Wesen wirkte neben den gewaltigen schneckenartigen Hutts beinahe zwergenhaft, aber Teroenza schien, wie Jiliac auffiel, nicht sonderlich beeindruckt. Sie deutete huldvoll auf eine t’landa Til-Hängematte, die sie speziell für diese Begegnung hatte anbringen lassen.
»Willkommen, Teroenza. Fühlen Sie sich wie zu Hause. Ich vertraue darauf, daß Sie in der Lage waren, die Abwesenheit von Ihrer Welt zu verschleiern?«
»Meine Zeit ist begrenzt«, sagte Teroenza. »Ich bin heute morgen mit einem Landgleiter abgeflogen, angeblich, um persönlich den Fortgang der Bauarbeiten in Kolonie Acht zu beaufsichtigen. Am Steuer saß ein Gamorreaner. Auf halbem Weg habe ich mitten im tiefsten Urwald den gamorreanischen Wächter niedergeschlagen und den Gleiter in einen Baumriesen gelenkt. Dann habe ich einen Thermaldetonator in das Wrack geworfen, und als alles in Flammen stand, habe ich den Wächter hinterhergeschickt. Euer Schiff erwartete mich exakt an der Stelle, die Ihr mir genannt hattet. Es kann mich morgen wieder dort absetzen. Ich werde mich entsprechend zurichten und verdrecken und anschließend rechtzeitig aus dem Urwald gestolpert kommen, um auf einen der Suchtrupps zu stoßen. Aruk wird nichts argwöhnen.«
»Gut gemacht«, sagte Jiliac. »Aber auch unsere Zeit ist begrenzt, wie Sie feststellen mögen. Kommen wir also gleich zur Sache. Aruk ist zu einer… Plage
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